Mosbach

Dieser Sommer soll ein Stadterlebnis werden - trotz Corona

Stadt Mosbach und Kooperationspartner starten die Sommeraktion "Mosbacher Stadterlebnis 2020"

25.06.2020 UPDATE: 26.06.2020 06:00 Uhr 3 Minuten, 5 Sekunden
Open-Air-Galerie Innenstadt: Die Schaufenster-Ausstellung ist ein Baustein der Aktion „Mosbacher Stadterlebnis 2020“, die von 1. Juli bis 12. September läuft. Foto: Heiko Schattauer

Von Heiko Schattauer

Mosbach. Kein Mosbacher Sommer, keine Erlebnismärkte, keine Feste. Der Sommer 2020 wird auch in Mosbach anders werden. Die Gründe sind hinlänglich bekannt. Um das Coronavirus weiter auszubremsen, tritt man bei Veranstaltungen, die eine breite Öffentlichkeit anlocken würden, auch weiterhin auf die Bremse. Ganz ohne besondere Momente soll der Sommer in der Großen Kreisstadt aber nicht laufen. Gemeinsam mit Kooperationspartnern hat die Stadt die Sommeraktion "Mosbacher Stadterlebnis 2020 – shoppen, schlemmen und mehr" kreiert. Von kommenden Mittwoch, 1. Juli, bis 12. September (Ferienende) soll die neue Aktion laufen. Am Donnerstag stellten die Initiatoren das Erlebnispaket vor.

"Ich finde es bemerkenswert, wie schnell man wieder aus den Startlöchern gekommen ist und mit der neuen Aktion gemeinsam bereichsübergreifende Konzepte erarbeitet hat", wollte Oberbürgermeister Michael Jann gleich eingangs gewürdigt wissen. Und zwar das, was da in kürzester Zeit im Zusammenspiel von Mosbach Aktiv, Gastroplus und Stadtverwaltung bzw. Citymanagement entstanden ist. Mit mehreren Bausteinen will man ein neues, etwas anderes Erlebnis schaffen, das sowohl Besuchern als auch Einheimischen den Aufenthalt in der historischen Fachwerkstadt von Mosbach angenehmer machen soll.

Nicht zu übersehen wird dabei der erste dieser Bausteine sein: RNZ-Fotograf Thomas Kottal hat für die Aktion zahlreiche außer- und ungewöhnliche Aufnahmen von Mosbach und der Region zur Verfügung gestellt, die – großformatig und gestochen scharf gedruckt – ab 1. Juli eine besondere Schaufensterausstellung bilden. Rund 70 Aufnahmen, zum Teil mit Drohne entstanden, sind dann in der Open-Air-Galerie Altstadt zu sehen, einige sogar noch darüber hinaus.

Der Dank von Citymanagerin Andrea Zorn, OB Jann und den weiteren Aktionsbeteiligten ist Kottal aber nicht nur wegen der besonderen Blickfänge sicher. Sondern vor allem auch, weil er die Bilder kostenlos zur Verfügung stellt und die aufwendige Bearbeitung der Fotos gleich dazu erledigt hat. "Ein paar Tage Arbeit war das schon", so der Fotograf und Pflanzenexperte. Den Weg vom Bild zum großflächigen Schaufensterformat vollzog die Mosbacher Firma Indyarts. Die Herstellungskosten (rund 2500 Euro) trug hier die Stadt.

Ebenso wie die für den zweiten Baustein des Erlebnisses, die bunten Bistrogarnituren vor den Schaufenstern der Innenstadt. Dem Vorbild der Stadt Nagold folgend, tischt und stuhlt man in Mosbach bunt auf. 25 verschiedenfarbige Garnituren sollen ab 1. Juli zur kleinen Verschnaufpause in der Altstadt einladen. "Die Ladenbetreiber übernehmen die Patenschaft", erklärt Andrea Zorn. Die bunten Kombinationen sollen die Stadt nicht nur diesen Sommer, sondern vielmehr dauerhaft verschönern. Rund 6200 Euro nimmt die Stadt für diesen Baustein in die Hand. Zehn große Blumenstelen mit Sonnenblumenaufnahmen und passendem Echtblumenschmuck sollen zudem das Auge der Altstadt-Besucher erfreuen.

Und ein paar kleine Rahmenveranstaltungen hat man dann doch ins alternative Erlebnisprogramm gepackt: Außerhalb der Markttage sollen nämlich im Aktionszeitraum immer mal wieder "mobile Künstler" Musik und/oder Unterhaltung bieten. Wer genau dann an verschiedenen Plätzen in der Fußgängerzone auftreten wird, das will Andrea Zorn noch nicht verraten. Dass auch dafür etliche Euro investiert werden müssen, sei aber klar. Konkret eingeplant sind auch Stadtrallyes für Familien und natürlich auch wieder öffentliche Führungen.

Und dann ist da noch ein besonderer Baustein, den Mosbach Aktiv und Gastroplus beisteuern: "Jeder Mosbach-Aktiv-Kunde erhält beim Einkauf ab zehn Euro einen Verzehrgutschein für Gastroplus-Restaurants in Höhe von fünf Euro", erklärt Mosbach-Aktiv-Vorsitzender Holger Schwing. "Und Gleiches gilt umgekehrt für die Gastrokunden, die ab zehn Euro Verzehrwert einen Fünf-Euro-Gutschein für Mosbach-Aktiv-Geschäfte erhalten", ergänzt Marius Thielecke für die Gastrogemeinschaft. Die Rabattgutscheine können dann wiederum ab einem Einkaufs-/Verzehrwert von 50 Euro eingelöst werden. Jeder eingelöste Gutschein nimmt am Ende der Aktion zudem an einer großen Verlosung teil, bei der attraktive Preise ausgelobt werden. Schwing sieht das "neue Zusammenleben" zwischen Einzelhandel und Gastronomie durchweg positiv: In der Krise sei man zusammengerückt, unterstütze sich gegenseitig.

Als unterstützende Maßnahme für die Erlebnisaktion in der Innenstadt darf auch die (vorübergehende) Verkürzung der Sperrzeiten gesehen werden. Der Gemeinderat hatte sich in jüngster Sitzung darauf verständigt, dass Gäste im Gastro-Außenbereich jeweils eine Stunde länger sitzen dürfen als sonst üblich.

OB Jann bewertet die gemeinsam erarbeitete und gestemmte Aktion als "wertvollen Impuls" für neue Erlebnisse in der Stadt ohne Enge und Gedränge, für die Urlaubszeit daheim. Die Herausforderung bestand und bestehe darin, dass man einerseits eine möglichst belebte Innenstadt haben will, andererseits aber in Corona-Zeiten Abstände und Vorschriften wahren müsse. In den Bausteinen des Mosbacher Stadterlebnisses sieht Jann jedenfalls einen Mehrwert für die Besucher und Einwohner. Mit der Aktion schaffe man eine angenehme Aufenthaltsatmosphäre ebenso wie Verzehr- und Kaufanreize. Begleitend gibt es ein Faltblatt, das über die Motive und Ausflugsziele aus der Schaufensterausstellung sowie ebenso über die Aktionsbeteiligten und die Aktionsinhalte informiert.

Und nach dem 12. September – solange läuft das Mosbacher Stadterlebnis 2020 – soll es angepasst kreativ weitergehen. "Wir haben schon noch ein paar weitere Ideen für den Herbst", verrät Holger Schwing. Welche etwas anderen Erlebnisse dann ermöglicht werden sollen, verrät der Mosbach-Aktiv-Vorsitzende aber "natürlich jetzt noch nicht".

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