Lothar Binding attackiert Grüne wegen Ankunftszentrum
Die Partei verliere "bei vollem Bewusstsein ihre Menschlichkeit" - Kommt ein Bürgerbegehren?

Heidelberg. (dns) Nach der Entscheidung, das Ankunftszentrum für Geflüchtete auf die Wolfsgärten zu verlagern, meldet sich der SPD-Bundestagsabgeordnete Lothar Binding mit heftiger Kritik an den Grünen zu Wort: So seien deren Vertreter in Berlin "wahre Umweltschützer und so menschlich – in der Opposition". Aber bei der Standortentscheidung hätten die Heidelberger Grünen bei "vollem Bewusstsein ihre Menschlichkeit" verloren.
Anstatt den Geflüchteten einen menschenwürdigen Anfang zu ermöglichen, versuche man, die Unterkünfte zwischen Autobahn und S-Bahn zu schieben. Dabei hätte der "Dynamische Masterplan" für den neuen Stadtteil in Patrick-Henry-Village mühelos Raum für Geflüchtete anbieten können. Deshalb habe es auch eine klare Mehrheit gegen die Wolfsgärten gegeben – bis die Grünen umgefallen seien. "Hier plant Schwarz-Grün einen Stadtteil auf dem Rücken der Schwächsten, das ist erbarmungslos", poltert Binding.
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Und auch die SPD-Fraktion im Gemeinderat ärgert sich: "Wir sind zutiefst erschüttert über die 180-Grad-Wende der Grünen-Fraktion, die sich seit jeher und zuletzt im Kommunalwahlkampf vor einem Jahr mit uns solidarisierte und den Standort Wolfsgärten immer ausgeschlossen hatte", betont die Fraktionsvorsitzende Anke Schuster. Der Kreisvorsitzende Sören Michelsburg fügt hinzu, man müsse nun versuchen, die negativen Folgen der Entscheidung gering zu halten: "Neben dem weiteren ehrenamtlichen Einsatz sollte auch die politische Möglichkeit eines Bürgerbegehrens in Betracht gezogen werden." Schließlich sei fraglich, ob die Mehrheit im Gemeinderat auch die Meinung der Heidelberger widerspiegelt.



