Ausflugstipps Rhein-Neckar

Im Wald, bei Tieren und am Fluss

Die Ausflugtipps unserer RNZ-Kollegen für die Vorderpfalz, Rhein-Neckar- und Neckar-Odenwald-Kreis

18.06.2020 UPDATE: 19.06.2020 19:00 Uhr 3 Minuten, 29 Sekunden
Bei einer Rundfahrt mit dem „Entenmörder“ sieht man auch das Rotenberger Schloss. Foto: Anton Ottmann

Alles fürs Klima

Die Klimaarena in Sinsheim ist noch relativ jung, erst im Oktober wurde sie eröffnet. Jetzt hat sie wieder geöffnet und ist auch für Familien mit kleinen Kindern attraktiv: Man kann aktuell auch den Außenbereich separat buchen. Dort gibt es Spielplätze, eine E-Kart-Bahn, für die sich die Kinder die Energie erst einmal erarbeiten müssen, und Informationen über den Klimawandel, die auch Kinder unter sechs Jahren verstehen. Zum Beispiel, dass Kartoffeln auf deutschen Äckern eigentlich keine Zukunft mehr haben. "Und was essen wir dann, Mama?", fragte mich mein Sohn vor Ort. Auch darauf gibt es Antworten. Einziges Manko: Der Kiosk hat noch nicht wieder geöffnet. Man muss also selbst ein kleines Picknick mitbringen. www.klima-arena.de / Stephanie Kern

Ausflugsziel Rietburgbahn

Mit der Rietburgbahn in Edenkoben an der Weinstraße kann man den Niederungen des Alltags aufs Schönste entschweben. Die Berge sind mir hier sympathisch, denn der Doppelsessellift überwindet die 220 Meter Höhenunterschied zur Rietburg (550 m ü.M.) locker in acht Minuten. Die Talstation ist nahe dem ehemaligen bayerischen Königsschloss "Villa Ludwigshöhe". Nach den Corona-Beschränkungen musste ich wieder hin – wie viele andere auch. Aber mit Abstand geht alles. Oben, in der Höhengaststätte Rietburg, öffnet sich ein wunderbarer Panoramablick über die Rheinebene. Und die kürzlich gesprengten Kühltürme des Kernkraftwerks Philippsburg sieht man nun nicht mehr. https://rietburgbahn-edenkoben.de / Heribert Vogt

Auf den Spuren des "Entenmörders"

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Wer zurzeit einmal eine malerische und geschichtsträchtige Fahrradtour unternehmen möchte, der wird von einer Fahrt am Leimbach entlang in den Kraichgau und zurück über das Angelbachtal nicht enttäuscht werden. Gestartet wird an der Fußgängerampel gegenüber dem Eingang zum Hotel Palatin. Auf dieser Terrasse fuhr die SWEG-Bahn, der sogenannte "Entenmörder", von 1901 bis 1975, bis nach Meckesheim. Vorbei an gepflegten Kleingärten und idyllischen Gewässern geht es nach einem Abstecher durch malerische Orte wie Eschelbach zurück zum Ausgangspunkt. / Anton Ottmann

Wild sehen und wild toben

Die Tiere des Waldes aus nächster Nähe sehen – und dann auf Abenteuerspielplätzen herumtoben. Oder umgekehrt. Der Kurpfalzpark liegt im Pfälzerwald über Wachenheim und ist beides: Tier- und Freizeitpark in einem. Hier Wildschweine, Rothirsche oder sogar echte Wölfe, dort Sommerrodelbahn, steilste Rutschen und nostalgisches Kettenkarussell. Seit dieser Woche hat er wieder regulär geöffnet; nur das Bimmelbähnchen und die Greifvogelshow bleiben wegen der Abstandsregeln geschlossen. Einem erlebnisreichen Tag mit den Kindern tut das keinen Abbruch. / Daniel Bräuer

Rund um den Eichelberg

Der Eichelberg bei Ursenbach ist nicht der höchste Odenwaldberg, aber vielleicht der schönste. Genau genommen besteht er sogar aus zwei Bergen: dem eigentlichen 525 Meter hohen Gipfel (samt Aussichtsturm, aber im Moment geschlossen) und dem drei Meter niedrigeren Nachbargipfel Wildleutstein. Den Wildleutstein übersieht man ganz gern, aber der ist die eigentliche Attraktion: Um diesen Felsblock rankt sich eine Sage, natürlich von wilden Leuten, die dort einst gehaust hätten und urplötzlich verschwanden. Der Weg zum Berg ist absolut familienfreundlich: Man parkt kurz hinter Ursenbach, an der Ursenbacher Höhe (mit einer grandiosen Aussicht auf den Weißen Stein), und läuft dann durch einen herrlichen Mischwald geradewegs auf den Berg zu. Der Rundwanderweg dauert kaum zwei Stunden – und überall stehen "Geopark"-Tafeln, die über Geschichte und Geschichten dieses wunderbaren Hügels informieren. Man kann sogar in der Nähe einkehren: entweder, ganz klassisch, im Gasthaus "Pflug" im nahen Rippenweier (Spezialität: Hähnchen) oder in der Schriesheimer Hütte, etwa einen Kilometer von der Ursenbacher Höhe, entfernt. Da gibt es ab diesem Sonntag von 11 bis 16 Uhr wieder einen Außer-Haus-Verkauf von Kleinigkeiten zum Essen und zum Trinken. / Micha Hörnle

Picknick am Fluss

Ehrlich, es braucht nicht viel, für einen entspannten Sonntag. Wir packen einen großen Picknickkorb und fahren einfach ins Neckartal. Irgendwo am Fluss findet sich ein lauschiges und einsames Plätzchen, wo wir unsere Decke ausbreiten. Mit den Kindern spielen wir eine Runde Frisbee, dann dösen wir unter einem schattigen Baum und träumen in den Tag. Mit Blick auf das plätschernde Wasser und imposant bewaldeten Hügel gibt es Kaffee aus der Thermoskanne und – natürlich – etwas saftiges Bananenbrot. Herrlich. Manchmal springen die ganz Mutigen auch kurz in den Neckar. Und abends kommen wir gut gelaunt, entspannt und vollgesogen mit Natur nach Hause. / Alexander R. Wenisch

Entschleunigung im Wald

"Neunkirchen liegt mit dem Ortsteil Neckarkatzenbach im Kleinen Odenwald. Sehenswert sind in beiden Ortsteilen historische Fachwerkbauten und die ehemalige Wallfahrtskapelle in Neckarkatzenbach", sagt die Tourismusgemeinschaft Odenwald. Das mag sein. Überaus sehens- und lohnenswert sind aber vor allem auch die Rad- und Wanderwege rund um das Kirschendorf Neunkirchen, das wegen Corona diese Saison auf sein traditionelles Kirschenfest verzichten muss. Die Kirschbäume rund ums Dorf tragen dennoch reiche Früchte – und markieren den Weg in den nahen Kriegwald, der für Wanderer und Radler in regelmäßigen Abstanden herrliche Stellen offenbart, an denen die jeweilige Aktivität für ein paar entschleunigende Momente getrost ruhen kann, nein: ruhen sollte. Etwa am idyllisch gelegenen Reihersee oder ein paar Schritte oder Pedalumdrehungen davor an der Hohen Eiche, unter deren mächtiger Krone man sich schon ob der 400 Jahre Lebenszeit des Baumes irgendwie ganz klein vorkommt.

Großartige Ausblicke eröffnen sich dafür entlang der weiterführenden Wege im dichten Mischwald: Sei es auf den Neckar und Lindach oder das Schloss Zwingenberg. Wer fit ist, kann den erfrischenden Ausflug bis zur Minneburg oder die Burg Stolzeneck ausdehnen. Eine Ruhepause empfiehlt sich zudem so oder so auf dem Holzsofa am Kraichgaublick. Da kann man der Bezeichnung entsprechend den Blick tatsächlich bis weit in den Kraichgau und in die ferne schweifen lassen. Im Wissen, dass das Gute so nah liegt. / Heiko Schattauer