Stellenabbau

Heideldruck streicht in Wiesloch 1000 Arbeitsplätze

Einigung auf Interessenausgleich und Sparplan - Hauptsächrlich Verwaltung und Forschung & Entwicklung betroffen

25.05.2020 UPDATE: 25.05.2020 16:31 Uhr 1 Minute, 3 Sekunden
Heidelberger Druck
Der Sitz des Heidelberger Maschinenherstellers. Foto: Uli Deck/dpa

Von Matthias Kros

Wiesloch. Die Heidelberger Druckmaschinen AG streicht weltweit 1600 Arbeitsplätze, rund 1000 davon im Stammwerk Wiesloch. Auf einen entsprechenden Interessenausgleich und Sozialplan habe man sich geeinigt, teilten Geschäftsführung und Arbeitnehmervertreter am Montag in Wiesloch mit. Betroffen seien hauptsächlich die Bereiche Verwaltung und Forschung & Entwicklung. Der Abbau solle größtenteils über das Angebot von Altersteilzeit umgesetzt werden. In einem zweiten Schritt solle zudem eine 12-monatige Transfergesellschaft gegründet werden.

Auf diese Weise sollen betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden. Finanzchef Marcus Wassenberg schloss sie aber für den Fall nicht aus, dass Altersteilzeit und Transfergesellschaft nicht genügend genutzt würden. Ralph Arns, Vorsitzender des Betriebsrates zeigte sich aber zuversichtlich, dass der Stellenabbau sozialverträglich ablaufen werde. Vor allem, weil zuletzt bereits rund 600 Mitarbeiter einen Altersteilzeit-Vertrag abgeschlossen hätten und diese Zahl bei dem jetzt beschlossenen Stellenabbau berücksichtigt werde. Der Arbeitnehmervertreter geht davon aus, dass in Wiesloch dadurch nur noch 400 bis 500 weitere Arbeitsplätze verschwinden werden. Abgesehen davon habe man auch in der Belegschaft die Notwendigkeit für ein weiteres Sparpaket gesehen. Wichtig sei, dass man ein funktionierendes Unternehmen zurücklasse sagte Mirko Geiger, Chef der IG Metall Heidelberg.

Konzernchef Rainer Hundsdörfer betonte, dass der Schritt unumgänglich sei und Kapazitäten und Strukturen an den Markt angepasst werden müssten. Heideldruck werde künftig kein Konzern, sondern ein großer Mittelständler sein.

Durch den Stellenabbau werden in Wiesloch weitere Industrieflächen des Unternehmens überflüssig. Eine Idee sei, so Wassenberg, sich als Standort für den vom Land Baden-Württemberg geplanten Innovationspark Künstliche Intelligenz (KI) zu bewerben. Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) hatte dazu Anfang des Jahres eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Man stehe mit einer Bewerbung aber noch ganz am Anfang, so Wassenberg.

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