Corona-Fall im Ankunftszentrum

Ausgangssperre im Patrick-Henry-Village endet (Update)

Weiterhin werden Schutzmaßnahmen getroffen - Erhöhte Kontrollen

28.04.2020 UPDATE: 12.05.2020 17:17 Uhr 3 Minuten, 23 Sekunden
Verschlossene Türen: Bis mindestens 8. Mai dürfen die Bewohner das Ankunftszentrum nicht verlassen. Foto: Rothe

Heidelberg. (RNZ/mare) Die Ausgangssperre im Ankunftszentrum PHV endet wie angekündigt am Dienstag, 12. Mai. Das teilt das Regierungspräsidium Karlsruhe mit.

Am 27. April wurde eine zunächst bis zum 8. Mai befristete Ausgangssperre für die Bewohner des Ankunftszentrums Heidelberg verhängt. Diese Ausgangssperre wurde bis 12. Mai verlängert und kann nun mit Ablauf des Tages beendet werden.

Auch nach Ende der Ausgangssperre werden im Ankunftszentrum Heidelberg weiterhin alle notwendigen sowie seitens des Gesundheitsamtes empfohlenen Schutz- und Präventionsmaßnahmen getroffen, um eine weitere Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern und sowohl Bewohnerschaft als auch Beschäftigte bestmöglich vor einer SARS-CoV-2-Infektion zu schützen. Neben der Aufrechterhaltung der bisherigen Maßnahmen wird das Infektionsrisiko auch durch eine erhöhte Kontrolldichte zur Einhaltung dieser Schutzvorgaben so weit wie möglich minimiert. Zur weiteren Eindämmung des Corona-Virus im Ankunftszentrum Heidelberg soll die Belegung vor Ort weiter aufgelockert bleiben.

Ergänzend zu den genannten Maßnahmen unterstützt die Bundeswehr seit dem 5. Mai 2020 das Ankunftszentrum im Bereich Logistik, Versorgung und Information der Bewohnerschaft und trägt so zur weiteren Entspannung der Situation bei. Im Hinblick auf die weitere Lageentwicklung und -bewertung steht das Regierungspräsidium Karlsruhe in kontinuierlichen Austausch mit allen beteiligten Akteuren.

Update: Dienstag, 12. Mai 2020, 17.17 Uhr

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Heidelberg. (RNZ/rl) Nachdem Corona-Fall im Ankunftszentrum wurden nun die rund 800 Bewohner getestet. Dabei wurden insgesamt vier Krankheitsfälle bestätigt. Das teilte das Regierungspräsidum Karlsruhe am Donnerstag mit. Die ebenfalls durchgeführte Testung von 26 ermittelten Kontaktpersonen unter den vor Ort eingesetzten Mitarbeitern führte zunächst zur Ausweisung eines Corona-Krankheitsfalls. Dieses Testergebnis wurde zwischenzeitlich jedoch durch das Labor korrigiert, sodass durchgängig kein Mitarbeiter positiv auf SARS-Cov-2 getestet wurde. 

Die zunächst bis Freitag, 8. Mai, befristete Ausgangssperre für die Bewohner wurde nun von der Stadt Heidelberg und dem Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises bis zum 12. Mai verlängert.

Die Lage im Ankunftszentrum sei mit Blick auf die Maßnahmen und Belegung ruhig, hieß es in der Mitteilung. Die Bundeswehr unterstütze das Ankunftszentrum bei der Versorgung der Bewohner und trage so weiter zur Entspannung der Situation bei.

Die ebenfalls im Ankunftszentrum verortete, von der Unterbringung abgetrennte Verfahrensfunktion der Registrierung von Neuzugängen verlaufe ebenfalls stabil. Alle Neuzugänge würden derzeit vor Zuführung ins Ankunftszentrum auf eine Corona-Infektion getestet und nach der Registrierung 14 Tage separiert untergebracht.

Update: Donnerstag, 7. Mai 2020, 18 Uhr


Auch Mitarbeiter des Patrick-Henry-Villages werden getestet

Heidelberg. (dns) Auch drei Tage nach dem positiven Corona-Test bleibt unklar, wie sich der betroffene Bewohner des Ankunftszentrums infiziert hat. Das teilte das Regierungspräsidium Karlsruhe (RP) am Donnerstag auf Anfrage mit. Der Betroffene sei aus Bayern nach Heidelberg verlegt worden und hätte dort – wie es zwischen den Ländern vereinbart worden sei – eine "14-tägige symptomfreie Isolation" eingehalten. Er müsste sich also am Tag der Verlegung oder nach seiner Ankunft in Heidelberg angesteckt haben – oder die Inkubationszeit dauerte bei ihm ungewöhnlich lang.

Da er bereits vier Tage in Heidelberg war, bevor das Virus bei ihm festgestellt wurde, und unklar ist, zu wem er Kontakt hatte, gilt derzeit eine Ausgangssperre für alle 792 Asylsuchenden im Zentrum. Diese bleibt bis mindestens 8. Mai bestehen – oder bis alle Bewohner auf das Virus getestet wurden. Auch 26 Mitarbeiter, die Kontakt zu dem Mann hatten, werden aktuell getestet. Ergebnisse liegen noch nicht vor. 

Update: Freitag, 1. Mai 2020, 1954 Uhr


Heidelberg. (dns) Für alle 792 Bewohnerinnen und Bewohner des Ankunftszentrums für Geflüchtete gilt seit Montag eine Ausgangssperre. Sie dürfen das Areal in Patrick-Henry-Village (PHV) bis mindestens 8. Mai nicht verlassen. Das hat die Stadt Heidelberg als zuständige Polizeibehörde in Absprache mit dem Gesundheitsamt beschlossen, nachdem am Montag bei einem Bewohner des Zentrums das Coronavirus nachgewiesen wurde.

Foto: PR-Video

+++ Update: Eine stärkere Polizeipräsenz innerhalb und außerhalb der Erstaufnahmeeinrichtung ist aktuell (Stand: Mittwoch, 11 Uhr) festzustellen. Ein Polizeifahrzeug des Einsatzzuges fährt um die Einzäunung außerhalb des Geländes Streife. Auch innerhalb sind mehrere Polizeifahrzeuge (Busse) zu sehen. Auch das THW soll auf dem Gelände im Einsatz sein. +++

Es gab zwar schon vorher sieben Fälle in der Landeseinrichtung – sie sind alle wieder genesen –, doch bei dem nun erkrankten Mann können die Behörden zum ersten Mal die Infektionsketten nicht nachvollziehen und greifen deshalb zu der rigorosen Maßnahme. Denn eigentlich werden derzeit alle Neuankömmlinge in PHV auf Sars-Cov-2 getestet und zunächst isoliert. So konnte bei den bisherigen Fällen ausgeschlossen werden, dass sie weitere Bewohner infiziert haben.

Der nun betroffene Mann wurde Baden-Württemberg allerdings nach dem Königsteiner Schlüssel zugeteilt und aus einem anderen Bundesland hergebracht. Und da er in seiner vorherigen Unterkunft bereits zwei Wochen in Ausgangssperre verbracht und keine Symptome gezeigt hatte, habe man bei seiner Ankunft am 20. April auf Test und Isolation verzichtet, erklärt eine Sprecherin des Regierungspräsidiums Karlsruhe der RNZ. Vier Tage später habe man jedoch Covid-Symptome bei ihm beobachtet und ihn getestet.

Da nicht nachvollziehbar ist, mit welchen anderen Bewohnern der Mann in diesen vier Tagen engeren Kontakt hatte, gilt die Ausgangssperre nun für alle. Sie dürfen sich innerhalb des Ankunftszentrums bewegen, dieses jedoch nicht verlassen. Der infizierte Bewohner sowie 20 Menschen, mit denen er Kontakt hatte, wurden zudem im Isolierbereich unter Quarantäne gestellt. Solange die Ausgangssperre gilt, werden keine neuen Bewohner in das Ankunftszentrum gebracht.

Außerdem hat das Gesundheitsamt veranlasst, dass in den nächsten Tagen alle 792 Bewohner getestet werden. Parallel dazu werden mögliche Kontaktpersonen unter den vor Ort eingesetzten Mitarbeitern ermittelt. Nicht zuletzt soll künftig jeder, der neu im Zentrum ankommt, auf das Virus getestet werden – auch wenn er bereits eine Ausgangssperre hinter sich hat.

Update: Mittwoch, 29. April 2020, 11.15 Uhr

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