Eberbacher Feuerwehr rettet 40-Jährigen aus brennender Wohnung (Update)
Eine Frau aus dem Stockwerk tiefer rief die Feuerwehr zum Brand in die Altstadt. Der Mann kam mit einer schweren Rauchvergiftung ins Krankenhaus. Die Brandursache soll "fahrlässige Brandstiftung" gewesen sein.

Von Rainer Hofmeyer
Eberbach. Das hätte schlimmer ausgehen können: Der schnelle Einsatz der Eberbacher Feuerwehr beim Brand einer Dachgeschosswohnung in der Altstadt in der Nacht auf vorigen Freitag rettete ein Menschenleben und verhütete einen Übergriff des Brandes auf Nachbarhäuser.
Bereits sieben Minuten nach dem Alarm stand das erste Feuerwehrauto vor dem Haus in der Oberen Badstraße. Da zeigte sich neben dem Feuerschein im Dachgeschoss bereits pulsierender schwarzer Rauch, wie Feuerwehrkommandant Markus Lenk berichtet: "Eine Durchzündung stand kurz bevor." Das hätte schlagartig die Ausbreitung des Feuers auf das gesamte Dach bedeutet. Rasch hätten die alten Fachwerkhäuser daneben Opfer der Flammen werden können.
Ein Zwei-Mann-Trupp drang mit Atemschutzgeräten und einer Schlauchleitung in das verqualmte zweite Obergeschoss und holte den auf dem Boden liegenden Bewohner aus der Gefahrenzone. Flammen schlugen aus dem Fenster. Mit der Drehleiter wurde die Dachgaube angefahren, geöffnet und belüftet. 56 Mann aus vier Wehr-Abteilungen mit 13 Fahrzeugen und zwei Schlauchleitungen kamen zum Einsatz. 16 Feuerwehrleute standen mit Atemschutzgeräten bereit. Zum Glück war die Obere Badstraße nicht zugeparkt, wie Lenk feststellt.
Die Leistungsschau der Eberbacher Retter wurde abgerundet durch zwei Notärzte am Einsatzort und zwei Rettungswagen des Roten Kreuzes sowie eine starke Präsenz der Polizei.
Doch die Ursache der schnellen und erfolgreichen Hilfe lag in einem kleinen Gerät, das billiger ist als manche monatliche Prämie für eine Lebensversicherung: Die Bewohnerin des ersten Obergeschosses wurde durch den in der Brandwohnung installierten Rauchwarnmelder alarmiert. Sie hatte den Notruf 112 gewählt und die Rettungskette ausgelöst.
Neben einem nächtlichen Brand im Oktober 2014 in Brombach war dies nunmehr der zweite Fall in Eberbach, bei dem ein solcher Alarmgeber Menschenleben rettete. Seit Januar 2015 sind Rauchwarnmelder in Baden-Württemberg Pflicht.
Update: Dienstag, 28. April 2020
Feuerwehr rettet 40-Jährigen aus brennender Wohnung
Ein Großaufgebot an Rettungskräften hat in der Nacht zum Freitag in der Eberbacher Altstadt einen Mann aus einer brennenden Dachgeschosswohnung geholt und eine Ausdehnung des Feuers in der Altstadt verhindert. Um 2.43 Uhr war die Eberbacher Feuerwehr von der Leitstelle Ladenburg alarmiert worden. Neben der Abteilung Stadt wurden die Abteilungen Rockenau, Lindach und Pleutersbach herbeigerufen. Bei Bränden in der Altstadt gehen die Rettungsleitstellen in die Vollen.
Bei der Ankunft der ersten Wehrleute drang starker Qualm aus der Dachgeschosswohnung, war erster Feuerschein zu sehen, berichtet der Eberbacher Gesamtkommandant Markus Lenk, der den Einsatz leitete. Eine Hausbewohnerin konnte sich vor Eintreffen der Wehr unverletzt aus dem Gebäude retten. Zwei Wehrmänner drangen unter Atemschutz ins Haus ein und holten den 40-jährigen Mann über die Treppe aus der vollständig verrauchten Wohnung. Der Mann hatte Verbrennungen im Gesicht und eine schwere Rauchvergiftung. Der Schwerverletzte wurde in die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Ludwigshafen transportiert. Es ist inzwischen außer Lebensgefahr.
Vier Feuerwehrabteilungen waren mit 56 Mann und 13 Einsatzfahrzeugen im Einsatz. 16 Wehrleute mit Atemschutzgeräten standen bereit. Die neue Drehleiter wurde zum Löschen eingesetzt.
Als Leitender Notarzt war Dr. Patrick Schottmüller mit einem weiteren Notarzt aus Eberbach dabei. Es wurden Rettungswagen aus Eberbach und Hirschhorn eingesetzt. Die Bereitschaft des Eberbacher Roten Kreuzes war alarmiert. Rund ein Dutzend Rot-Kreuz-Helfer einschließlich der hauptamtlichen Retter wurden gezählt. Das Polizeirevier war mit zwei Streifenwagenbesatzungen und dem stellvertretenden Revierführer Klaus Großkinsky eingesetzt. Die Stadtverwaltung kam mit der stellvertretenden Leiterin des Amtes für öffentliche Ordnung, Bärbel Preißendorfer, und später Hauptamtschefin Anke Steck.
Die Kriminaldirektion Heidelberg kam mit dem Kriminaldauerdienst angerückt und hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Es wird von fahrlässiger Brandstiftung ausgegangen. Das Feuer entstand auf dem Herd der Brandwohnung, die nicht mehr bewohnbar ist. Die Höhe des Sachschadens wird auf 200 000 Euro geschätzt. Der Feuerwehreinsatz war um 7.30 Uhr beendet.



