Drittes Kind infiziert - Nun auch Ladenburger Schule betroffen (Update)
Die aktuellen Entwicklungen in der Bergstraßen-Region im Überblick

Von Micha Hörnle
Schriesheim/Ladenburg. Der Corona-Ausbruch, der am Mittwoch in einer Schriesheimer Familie gemeldet wurde, greift jetzt auf Ladenburg über. Denn mittlerweile wurde ein drittes Geschwisterkind positiv auf das Virus getestet. Weil das Kind in Ladenburg auf die Werkrealschule geht, wurden dort insgesamt 14 Schüler in Quarantäne geschickt, drei Lehrer begaben sich freiwillig in häusliche Isolation.
>>>Hier der ausführliche Bericht zur Situation in Schriesheim<<<
Damit gibt es nun in Schriesheim vier Corona-Fälle. Am Mittwoch hatte das Gesundheitsamt gemeldet, dass in der siebenköpfigen Familie die Mutter und zwei Kinder infiziert seien; der Vater und drei weitere Kinder seien nicht betroffen – aber im Laufe des Donnerstags wurde das positive Testergebnis für das dritte Kind bekannt.
In Schriesheim waren deswegen bereits am Mittwoch eine fünfte Klasse des Kurpfalz-Gymnasiums und eine vierte Klasse der Kurpfalz-Grundschule mit insgesamt 36 Schülern unter Quarantäne gestellt worden, zwei Lehrer bleiben von sich aus fortan für 14 Tage zu Hause. Zu der Familie mit den vier Coronainfizierten hält das Gesundheitsamt telefonischen Kontakt. Die Testergebnisse der nun 50 Kinder in Quarantäne stehen zur Zeit noch aus.
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In Schriesheim – die Weinstadt an der Bergstraße war über viele Wochen hinweg coronafrei – hat der jüngste Ausbruch für erhebliche Verunsicherung, gerade in den Sozialen Netzwerken, gesorgt. Einige fragten sich, ob der 15 000-Einwohner-Stadt nun ein Lockdown drohe.
Der ist rein theoretisch möglich, sagte Ralph Adameit, der Sprecher des Rhein-Neckar-Kreises, am Donnerstag auf RNZ-Anfrage: Grundsätzlich müsste eine Rücknahme der bisher erfolgten Lockerungen "nicht zwingend kreisweit erfolgen, sondern könne theoretisch auch auf einzelne Kommunen begrenzt sein. Das hängt eben auch davon ab, wie lokal begrenzt das Ausbruchsgeschehen wäre".
Allerdings seien, zumindest kreisweit, die Fallzahlen von solch einem rigorosen Vorgehen "momentan noch weit entfernt": Stand Donnerstag gab es im Rhein-Neckar-Kreis 16 akute Infektionen (zwei mehr als am Vortag). Als Grenzwert für neuerliche Einschränkungen des öffentlichen Lebens gelten 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Um rechnerisch auf diesen Wert zu kommen, müssten im Rhein-Neckar-Kreis mit seinen knapp 550.000 Einwohnern 274 Neuinfektionen gemeldet werden.
Auch die Stadt Schriesheim geht nicht davon aus, dass es hier zu einem Lockdown kommen wird, sagte Ordnungsamtsleiter Achim Weitz der RNZ. Bürgermeisterstellvertreterin Fadime Tuncer appellierte aber an die Schriesheimer, jetzt aufmerksam, aber nicht panisch zu sein: "Wir dürfen uns nicht in falscher Sicherheit wiegen, wir müssen weiter vorsichtig sein." Ansonsten lobte die grüne Kommunalpolitikerin das professionelle Vorgehen des Gesundheitsamts.
Die Familie, die nach RNZ-Informationen als Flüchtlinge in einer von der Stadt angemieteten Wohnung lebt, hatte sich bei einer privaten Feier, die Ende Juni in einer Moschee in Memmingen stattfand, infiziert. Diese Veranstaltung als Corona-Verbreitungsort hat mittlerweile im Allgäu weitreichende Konsequenzen: Dort wurde ein Kindergarten geschlossen, nachdem bekannt geworden war, dass sich hier ein Kind infiziert hatte. Mittlerweile sind 30 Kontaktpersonen ermittelt.
Update: Donnerstag, 9. Juli 2020, 19.14 Uhr
Schriesheim. (RNZ) Wie das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises mitteilt, gibt es in der Stadt Schriesheim drei neue Infektionen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Drei Mitglieder einer Familie, die Mutter und zwei Kinder, wurden positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet. Beim Vater und drei weiteren Kindern gab es zunächst keinen Virusnachweis.
Die Ansteckung ist zurückzuführen auf einen Moscheebesuch Ende Juni außerhalb des Landkreises. Da die beiden Kinder noch während der ansteckungsfähigen Zeit ihre jeweiligen Schulen besuchten (Gymnasium und Grundschule in Schriesheim), gelten ihre Mitschüler als Kontaktpersonen der Kategorie I und müssen sich in Quarantäne begeben. Dies betrifft nach derzeitigem Stand insgesamt 36 Schüler, sie werden alle auf eine Infektion mit Sars-CoV-2 getestet. Die zwei Lehrkräfte der beiden Klassen befinden sich in freiwilliger häuslicher Isolation.
Inzwischen liegt auch das Testergebnis des älteren Geschwisterkindes vor. Bei ihm wurde das Virus ebenfalls nachgewiesen. Da es noch während der ansteckungsfähigen Zeit eine Schule in Ladenburg besuchte, gelten seine Mitschüler als Kontaktpersonen der Kategorie I und müssen sich in Quarantäne begeben. Dies betrifft nach derzeitigem Stand insgesamt 14 Schülerinnen und Schüler, sie werden alle auf eine Infektion mit Sars-CoV-2 getestet. Drei Lehrkräfte begeben sich in freiwillige häusliche Isolation.
Update: Donnerstag, 9. Juli 2020, 12.44 Uhr
Weinheim. (web) Ist das schon das Licht am Ende des Tunnels? Laut einer Pressemitteilung der Gesundheitszentren Rhein-Neckar (GRN) befanden sich am Mittwoch, 9 Uhr, keine Covid-19-Patienten und keine Verdachtsfälle mehr auf der Intensivstation der Weinheimer Klinik. Dasselbe gilt für die Kliniken in Schwetzingen, Eberbach und Sinsheim. Insgesamt werden im Weinheimer Krankenhaus noch sieben Corona-Patienten und ein Verdachtsfall behandelt, jeweils isoliert.
Update: Mittwoch, 13. Mai 2020, 19 Uhr
Zahl der Infizierten bleibt stabil
Bergstraße-Neckar. (hö) Das Landratsamt gab, Stand Sonntag, diese Zahlen über die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Einwohner bekannt: Schriesheim 18 (wieder gesund: 7), Hirschberg 20 (wieder gesund: 7), Weinheim 95 (wieder gesund: 40), Ladenburg 11 (wieder gesund: 4) und Edingen-Neckarhausen 18 (wieder gesund: 9). Im Vergleich zum Samstag gab es kaum Veränderungen, lediglich in Weinheim wurde ein Infizierter mehr gezählt. Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes teilt das Landratsamt nicht mit, ob es in diesen fünf Kommunen bereits Corona-Tote gab.
Stand: 5. April 2020



