Männerballett der "Dunder" feiert atemberaubendes Comeback (plus Fotos)
Prunksitzung in "Aalde": Ludwig Czerny zum 22. Mal als Traditionsfigur "Der Dunder" in der Bütt

Von Daniela Kappes
Walldürn-Altheim. (dka) Dass die "Dunder" das Zepter des Humors zurecht in den Händen halten, zeigte die FG "Aaldemer Dunder" einmal mehr bei ihrer Prunk- und Fremdensitzung. Präsident Holger Ruppert bewies bei der Zusammenstellung des Programms ein närrisches Händchen: Kein Auge blieb trocken, kein Zwerchfell unbeansprucht, die atemberaubenden Tänze verzauberten das Publikum und entführten es in viele Länder dieser Welt.
Das erste Comeback des Abends bei der Altheimer Prunk- und Fremdensitzung feierte mit Pauken und Trompeten die Gesamtkapelle des Musikvereins Altheim unter der Leitung von Harald Killian, die sogleich das närrische Publikum mitriss beim Einzug der FG "Aaldemer Dunder" mit ihrem Präsidentenduo Holger Ruppert und Philipp Henneberg, ihrem Elferrat und ihren Garden. Präsident Henneberg versicherte in seiner närrischen Begrüßungsrede à la Donald Trump, die Musiker seien die besten, die Tänzerinnen an diesem Abend die hübschesten, die Schankwirtschaft die stärkste. Und die Versprechen dieses Präsidenten erfüllten sich tatsächlich – die "Aaldemer Faschenaacht" war "great again".

Darauf folgte der erste Tanz des Abends. Die Bambini-Garde der "Dunder" (Trainerinnen: Anja Hartwig, Anja Brosch und Tabea Hartwig) zeigte dem närrischen Publikum aus nah und fern, wie der Sommer schmeckt, und surften mit ihren Brettern auf hohen Wellen. Stolz präsentierten die kleinen Nachwuchstänzerinnen ihren Tanz und ihre Kostüme, die Kerstin Heneka mit viel Hingabe geschneidert hatte.
Ludwig Czerny alias "Der Dunder" ließ wieder so manchen "Dunder in die Welt neifaahrn". Kopfschütteln hatte er unter anderem übrig für den Brexit und wie dieser zustande gekommen ist. Auch die Autoindustrie bereitete ihm Kopfschmerzen. Der CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer bescheinigte er die Fähigkeit, "sich selbst zu gefährden". Bei seinem närrischen "Dunder-Aderlass zum Aaldemer Ortsgeschehen" kam er abermals nicht vorbei an der Stellenausschreibung für den Mesner- und Hausmeisterdienst. In zirka vier Stunden pro Woche solle diese Arbeit erledigt sein. Dies verlange jedoch nach einem "Supermesner". Die erste Rakete an diesem Abend war Ludwig Czerny sicher. Präsident Ruppert beglückwünschte ihn außerdem zu einem närrischen Jubiläum. Zum 22. Mal stand er als Traditionsfigur "Dunder" in der Bütt. Weitere elf Mal stehen zur Verhandlung aus.
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Für die Mülltonnen braucht es eine extra Hütte
Großen Beifall und Zugaberufe erntete auch die Kindergarde, trainiert von Christine Weber und Stefanie Kern, bevor Martin Gehrig von der FG "Höhgöiker" Glashofen für einen weiteren närrischen Höhepunkt sorgte. Mit Anekdoten über das Eheleben strapazierte er so manches Zwerchfell.
Die Tänzerinnen der Jugendschautanzgruppe mussten mit ihren Trainerinnen Lena Lauer und Jasmin Hock erkennen, dass nicht jeder Zauber gelingt. Mit viel Liebe zum Detail entführten Tanz und Kostüme, geschneidert von Martina Lauer, Margit Stahl und Britta Hock, das Publikum auf den Hexenberg.
Nachdem Manfred Frei aus Nassig den schönsten Tag im Leben genauer unter die Lupe nahm, konnte sich das Publikum nicht dem Zauber des TSC Walldürn und seiner Schautanzdarstellung einer fabelhaften Welt entziehen.

Nach einer kurzen Pause ging es im Sekundentakt weiter mit atemberaubenden Tänzen und Zwerchfellstrapazen. Hier durften natürlich die "Öbberschde" aus Berlin, Dürn und Aalde nicht fehlen. Hierzu lud Präsident Holger Ruppert MdB Alois Gerig, Bürgermeister Markus Günter, Ortsvorsteher Hubert Mühling und Pater Christoph ein, um närrische Grußworte an das "Dundervolk" zu richten. Da Bürgermeister Günter während der Faschenaacht ja abgesetzt sei und nichts zu tun hätte, prüfte Präsident Ruppert dessen Fähigkeiten als Mesner, im direkten Vergleich mit dem ehemaligen Mesner The’dor Stahl. Pater Christoph bestand jedoch in Einigkeit mit dem jubelnden Publikum auf eine Probezeit. Mit großem Stolz durfte eine Gastabordnung aus der Narrenhochburg Köln begrüßt werden, die ein freudiges Wiedersehen im nächsten Jahr ankündigte.
Präsident Henneberg sprach seinen Gruß an die Ehrenmitglieder der "Dunder" mit einem dreifachen "Dunder Helau" aus. Dankesworte richtete er unter anderem an das Ton- und Technik-Team um Georg Weber.
Die Dundergarde mit ihren Trainerinnen Leonie Killian und Milena Kaiser schwang ihr flottes Tanzbein über die Bühne und für das Publikum in unvorstellbare Höhe.
Die "Aaldemer Brügelknaben" (Klavier und musikalische Leitung: Thorsten Schmitt, Texte: Hubert Mühling) klagten ihr Leid über die so zahlreich gewordenen Mülltonnen: Jeder Haushalt müsse sich beinahe überlegen, eine extra Hütte vor das Haus zu bauen. Auch die Aufnahmebedingungen für einen Elferrat nahmen sie unter die Lupe. Der Hammeltanz und die Notdurft des letztjährigen Hammels sowie die gut trainierte Musikkapelle waren Thema der Sänger und sorgten für Lacher und die Forderung nach einer Zugabe.
Das Männerballett der "Dunder" (Trainerinnen: Sybille Czerny, Linda Geider und Jasmin Sommer) hat seine einjährige kreative Pause mehr als genutzt und brachte mit seinem Tanz "Pinguine auf Reisen" die Kirnauhalle zum Beben. Die Geschichte der Reise war geschmückt mit akrobatischen Finessen und landesüblichen Tanzeinlagen. Die Erwartungen des närrischen Publikums wurden übertroffen und die Tänzer mit Zugabe und einer "Rakete des Abends" belohnt. Cilly Schönbein und Koni Goisser-Rückert schneiderten in gewohnter Perfektion die Kostüme und gestalteten die Kulissen.
Im Anschluss zog Dauergast Eckard Leist von den "Getzemer Narre" alias "Die doofe Nuss" in die Kirnauhalle ein und kassierte erwartungsgemäß viele Lacher und großen Beifall.
Zu guter Letzt gab die gemischte Schautanzgruppe der "Dunder" dem Wunsch Ausdruck, "so gerne Millionär" sein zu wollen und kamen zu der Erkenntnis, dass Geld nicht alles sei. Die Trainerinnen Helena Hemberger, Milena Kaiser, Julia Killian und Leonie Killian sorgten mit ihren Tänzerinnen und Tänzern für einen letzten akrobatischen Höhepunkt dieses Abends. Aus den glitzernden Stoffen zauberten Gaby Kappes, Hildegard Killian und Lena Käflein entzückende Kostüme.
Zum Finale der Prunksitzung lud das Präsidentenduo nochmals alle Akteure auf die Bühne, um einen närrischen Abschluss zu feiern bei "Dunder Helau" und zündender Rakete.















