Neckar-Odenwald-Kreis

Zwölf Millionen für schnelles Internet

Alle Gewerbegebiete, Schulen und Kliniken werden an Glasfaser angeschlossen - Förderbescheid in Stuttgart übergeben

07.02.2020 UPDATE: 08.02.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 58 Sekunden

Symbolfoto: dpa

Neckar-Odenwald-Kreis. (RNZ) "Unsere Kommunen geben Gas, die digitale Infrastruktur für ihre Bürger, für Gewerbe, Schulen und Krankenhäuser wesentlich zu verbessern. Wir als Land stehen dabei tatkräftig an ihrer Seite. Heute stellen wir bei dieser Übergaberunde die bislang höchste Fördersumme bereit. Wir haben beim Breitbandausbau den Turbo eingelegt – das zeigt unsere Rekordfördersumme von fast 93 Millionen Euro", betonte Digitalisierungsminister Thomas Strobl am gestrigen Freitag bei der Übergabe von Breitband-Förderbescheiden in Stuttgart. Bewilligt wurden insgesamt 146 Förderanträge mit einem Volumen von 92,8 Millionen Euro. Damit wurden auf einmal so viele Breitbandmittel gewährt wie noch nie zuvor. Insgesamt profitierten 28 Stadt- und Landkreisen.

Der Neckar-Odenwald-Kreis schließt alle 69 Gewerbegebiete sowie alle Schulen und Krankenhäuser ans schnelle Internet an und wird dabei vom Land mit 12,6 Millionen Euro unterstützt.

Landrat Achim Brötel dankte der Landesregierung und Minister Strobl für den Förderbescheid: "Das Land hat wirklich Wort gehalten. Damit stehen die Voraussetzungen gut, dass wir unseren Weg des konsequenten Glasfaserausbaus auch künftig weiter so fortsetzen können." Seit 2008 seien im Rahmen des kooperativen Ausbaus mit der Telekom und im engen Schulterschluss zwischen dem Landkreis, den Städten und den Gemeinden bereits rund 500 Kilometer neue Glasfaserleitungen im gesamten Kreisgebiet verlegt worden.

Minister Thomas Strobl überreichte Landrat Dr. Achim Brötel den Förderbescheid für den Neckar-Odenwald-Kreis. Foto: Steffen Schmid

Als nächstes, so Brötel, gehe es jetzt darum, sämtliche Gewerbegebiete, aber auch alle Schulen direkt an die Glasfaser zu bringen und diejenigen Bereiche, die bisher noch nicht vom Ausbau profitiert haben, konsequent nachzuverdichten. Leistungsfähige Glasfasernetze seien heute ein klarer Standortfaktor. Wenn man sich nur die geradezu revolutionäre Entwicklung im 3D-Druck betrachte, dann werde es künftig eben nicht mehr entscheidend sein, wo die Werkbank steht, sondern wo die Glasfaser liegt.

Das sei eine riesige Chance für den ländlichen Raum. Dort, wo es noch bezahlbaren Wohnraum und eine intakte Natur gibt, könne deshalb auch wirtschaftlich morgen und übermorgen noch sehr viel mehr die Musik spielen. Der Neckar-Odenwald-Kreis gehöre schon heute zu denjenigen Kreisen, die landesweit am besten versorgt seien. Trotzdem dürfe man jetzt nicht stehen bleiben, sondern müsse weiter Gas geben. Die finanziellen Rahmenbedingungen dafür seien gut. Der Bund habe bereits 2019 einen Förderbescheid über 15,75 Millionen Euro für den weiteren Ausbau erlassen. Jetzt kämen noch einmal 12,6 Millionen Euro durch das Land dazu. Das entspreche einer Förderquote von 90 Prozent. Gleichwohl gelte es auch weiterhin, dicke Bretter zu bohren. Die größte Hürde sei nicht mehr das fehlende Geld. Momentan gestalte es sich vielmehr weitaus schwieriger, im Rahmen von laufenden Ausschreibungen überhaupt noch Angebote zu erhalten. "Aber wir bleiben natürlich dran. Da geht es in ganz zentraler Weise um die Zukunftsfähigkeit des Neckar-Odenwald-Kreises."

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Die Zahl der Haushalte und gewerblichen Nutzer, die mit schnellem Internet versorgt sind, ist in Baden-Württemberg 2019 weiter gestiegen. Rund 90 Prozent aller Haushalte verfügen inzwischen über einen Internetanschluss mit mindestens 50 Mbit/s. Das sind rund sieben Prozentpunkte mehr als im Vorjahr und rund 20 Prozentpunkte mehr im Vergleich noch zu Anfang 2016.

Bei den Anschlüssen mit mindestens 100 Mbit/s konnte die Versorgung im Land sogar um mehr als 15 Prozentpunkte zu Mitte 2018 gesteigert werden und liegt nun bei rund 83 Prozent der Haushalte. Mindestens 200 Mbit/s sind inzwischen für drei Viertel der Haushalte im Land verfügbar.

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