Schwache Geschäfte

Heideldruck-Konzernführung will mit Sparprogramm Kosten "deutlich" senken

Schwache Geschäfte in wichtigen europäischen Märkten machen der Konzernspitze Sorgen. Um wieder in die Gewinnzone zu kommen, soll die Produktpalette verringert, Randbereiche verkauft und Abläufe effizienter gestaltet werden.

21.01.2020 UPDATE: 21.01.2020 12:43 Uhr 1 Minute, 10 Sekunden

Das Wieslocher Werk der Heidelberger Druckmaschinen AG. Archivfoto: dpa

Heidelberg. (dpa) Ein schwaches Geschäft in Deutschland und Europa setzt die Heidelberger Druckmaschinen AG unter Zugzwang. Für das laufende Geschäftsjahr bis Ende März rechnet das Management um Vorstandschef Rainer Hundsdörfer jetzt mit einem Umsatzrückgang und unter dem Strich mit roten Zahlen. Die Konzernführung arbeitet bereits an einem Sparprogramm. Sie will die Produktpalette entschlacken, Randbereiche verkaufen und Abläufe effizienter gestalten, um die Kostenbasis "deutlich" zu senken. Damit soll der Konzern wieder profitabler werden.

An der Börse kamen die Nachrichten schlecht an. Der Kurs der Heideldruck-Aktie sackte am Dienstag ab, zeitweise um bis zu zehn Prozent. Erstmals seit August kostete das Papier damit zwischenzeitlich wieder weniger als einen Euro.

Der Umsatz werde im Geschäftsjahr 2019/20 "leicht unter dem Niveau des Vorjahres" von 2,49 Milliarden Euro liegen, hatte das Unternehmen am Montagabend überraschend mitgeteilt. Zuvor hatte das Management noch mit einem stabilen Umsatz gerechnet.

Dass es nun schlechter kommt, führte der Konzern auf schwache Geschäfte in wichtigen europäischen Märkten im dritten Quartal zurück. An diesem Trend werde sich zunächst nichts ändern, hieß es. Angesichts der Konjunkturentwicklung hielten sich Unternehmen in Deutschland, Großbritannien und im Rest Mitteleuropas mit Investitionen zurück. In China und den USA habe Heidelberger Druck sein Auftragsvolumen zuletzt hingegen steigern können.

Das wirkt sich auch auf die Ergebnisse aus. Unter dem Strich dürfte das Unternehmen die bisher angepeilte Gewinnschwelle verfehlen. Das Nachsteuerergebnis werde voraussichtlich "leicht negativ" ausfallen, räumte Heideldruck ein. Im dritten Geschäftsquartal bis Ende Dezember lag der Umsatz vorläufigen Berechnungen zufolge mit 567 Millionen Euro bereits unter dem Vorjahreswert von 579 Millionen.

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Derzeit arbeitet das Management nach eigenen Angaben weiter an der Entwicklung eines "umfangreichen Maßnahmenpakets", das die Profitabilität des Unternehmens verbessern soll. Sobald die Umsetzung beschlossen worden sei, will das Unternehmen das bekanntgeben. Das vollständige Zahlenwerk zum dritten Quartal will Heidelberger Druck wie geplant am 11. Februar veröffentlichen.

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