Runder Tisch beriet über Sanierung der Karlsruher Straße
Teilnehmer sind mit Planungen zufrieden

So sieht die Karlsruher Straße heute aus. Ab Februar 2020 soll die Straße saniert und umgebaut werden. Foto: Lenhardt
Von Stefan Kern
Schwetzingen. Inklusion bedeutet, alle Menschen in das gesellschaftliche Leben mit einzubeziehen. Egal wie sie aussehen, wie alt sie sind oder ob sie eine Behinderung haben. Wie das in Schwetzingen gelingen kann? Mit dieser Frage beschäftigt sich regelmäßig der Runde Tisch "Inklusives Schwetzingen". Bei der jüngsten Sitzung in der Volkshochschule erklärte der Behindertenbeauftragte des Rhein-Neckar-Kreises, Patrick Alberti, sehr eindrücklich, warum Barrierefreiheit ein zentrales Instrument der Inklusion und zugleich ein unabdingbares Menschenrecht ist.
Zuvor warf Gerhard Rummel, langjähriges Mitglied des Runden Tischs, einen Blick zurück auf die jüngste Begehung der Karlsruher Straße. Beschäftigt habe man sich vor allem mit den geplanten Übergängen – gemeint sind moderne und barrierefreie Zebrastreifen.
Autoausfahrten blockieren barrierefreie Zebrastreifen
Rummel hatte sich mehrere barrierefreie Übergänge mit abgesenkten Bordsteinen für Gehbehinderte und Markierungen für Blinde gewünscht. Doch die bauliche Situation in der Karlsruher Straße lasse nicht mehr als einen zu. Überall befänden sich Ausfahrten für Autos, die einen solchen Übergang unmöglich machten.
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Trotzdem schien Rummel recht zufrieden zu sein. Denn es sei deutlich geworden, dass die Belange von Menschen mit Behinderung bei der Verwaltung angekommen sind. Vor allem Bauamtsleiter Joachim Aurisch wurde von Rummel gelobt. Und der nun geplante Übergang entspreche in Sachen Barrierefreiheit allen Erfordernissen. In der Karlsruher Straße habe man das Menschenmögliche für die Inklusion getan. Für die verschiedenen Bauschritte stünden allerdings noch Entscheidungen des Gemeinderats aus. "Ich hoffe sehr, dass der Gemeinderat diese Planungen nun wie geplant beschließt", betonte Rummel. Mehrfach betonte er, dass die einzelnen Bauschritte eng begleitet würden. "Wir bleiben dran", so Rummel. Am besten sei eine Begehung nach der Fertigstellung jedes Bauabschnitts.
Patrick Alberti fand das gut. Der Inklusionsgedanke gehört für ihn zur unantastbaren Würde des Menschen, die im Grundgesetz verankert ist. Bei der Barrierefreiheit gehe es darum, allen Menschen – ungesehen ihrer Einschränkungen und Möglichkeiten – eine weitgehend eigenständige Bewältigung des Alltags zu ermöglichen. Dies beginne beim Bauen und Gestalten von Gebäuden und öffentlichen Räumen, erklärte Alberti. Danach kämen Mobilität und Kommunikation. Barrierefreiheit, so Alberti, schließe auch die digitale Welt ein. Zum Beispiel mit einfacher Sprache, Vorlesefunktionen und detaillierten Bild- und Filmunterschriften. In dieser Hinsicht gebe es noch viel zu tun.
Nach dem Thema "Bauen und Barrierefreiheit" (2018) steht das Jahr 2019 für die Mitglieder des Runden Tischs nun unter dem Motto "Verkehr und Mobilität". Auch diesem Thema werden sich die Ehrenamtlichen mit aller Leidenschaft widmen.



