Walldürn

Das "Café Müssig" wird sehnlichst erwartet

Erweiterung der Backstube mit Platz für 60 Kunden schreitet voran - Cafégarten im Innenhof geplant - Rohbau bis Mai abgeschlossen

07.11.2019 UPDATE: 07.11.2019 20:00 Uhr 2 Minuten, 29 Sekunden

Im Hause Müssig freuen sich drei Generationen auf die Eröffnung des Cafés. Foto: Janek Mayer

Walldürn. (jam) "In einer Woche sieht es hier aus wie bei der Wildenburg", beschreibt Bäckermeister Peter Müssig einem interessierten Spaziergänger den Fortschritt an seinem Großprojekt: der Erweiterung seiner Backstube um ein Café mit rund 60 Plätzen. Dass jede Menge Baufirmen bereits seit drei Wochen eifrig daran arbeiten, Peter Müssigs Traum Realität werden zu lassen, verrät eigentlich nur der große Kran, der aktuell die Straße halbseitig blockiert. Bei einem Blick hinter die Fassade zeigt sich aber schnell, dass das Gros der Arbeiten im Verborgenen abläuft.

Im Innenhof sind Arbeiter zugange: Sie reißen derzeit mit einem Kettenbagger den östlichen Teil des Gebäudes ein. Der Torbogen und der Stall (rechts) bleiben erhalten. Foto: Janek Mayer

Bis zum ersten Mal Kunden im Anbau an die Backstube gemütlich ihren Kaffee schlürfen und die Spezialität der Müssigs, einen Plunderstreusel, genießen können, ist allerdings noch viel anzupacken. Mit Kettenbagger und Radlader sind Arbeiter seit etwa einer Woche damit beschäftigt, den an die Backstube angrenzenden Teil des Sandsteingebäudes bis zur Hofeinfahrt einzureißen. In der kommenden Woche soll – ähnlich wie bei der Burg Wildenberg – nur noch die Fassade stehen. Massive Holzbalken, die gestern per Kran abgeladen wurden, stützen die Mauer dann temporär, während die Arbeiten am Café samt ebenerdigem Durchgang zum Verkaufsraum weiterlaufen. Dazu lässt der Bäckermeister den Boden im Erdgeschoss absenken: "Das Café erhält dadurch sehr großzügige Dimensionen. Bei rund 4,50 Metern Raumhöhe geht es schon fast als ,Markthalle’ durch", freut sich Müssig.

Im stadtbildprägenden Nachbargebäude der Backstube Müssig sollen ein Café mit 60 Plätzen und drei Wohnungen entstehen. Die massiven Balken sollen temporär die Fassade stützen. Foto: Janek Mayer

Sobald der Rohbau für das Café und die darüberliegende Wohnung fertig ist, reißen die Arbeiter in einem zweiten Bauabschnitt den westlichen Teil des Sandsteingebäudes ein. Immerhin der Torbogen und das Erdgeschoss sollen Müssig zufolge verschont bleiben: "Die Zwischendecke und die schlechte Bausubstanz im oberen Stock lassen uns keine andere Wahl." Sowohl für das Erdgeschoss als auch für den ersten Stock sehen die Pläne hier jeweils eine weitere Wohnung vor. Erste Anfragen dazu gebe es bereits, einen gewissen Eigenbedarf sieht der Bäckermeister aufgrund seiner erwachsenen Kinder ebenfalls.

Zunächst muss aber der Rohbau stehen. Dann kann auch der Kran abgebaut werden. "Wir wollen natürlich zusehen, dass die Straße so schnell wie möglich frei wird", versichert Müssig, der dafür Mai 2020 angepeilt hat: "Bis zur Wallfahrt soll dann wieder alles offen sein." Trotz der Einschränkungen für die Anwohner erfährt der Bäckermeister aber fast durchweg positives Feedback. Wie viel Neugier das Großprojekt in der Bevölkerung weckt, zeigt sich bereits bei einem kurzen Gang rund um den Block: Spaziergänger sprechen Peter Müssig an, gratulieren zum Baufortschritt und wollen allem voran natürlich wissen, wann das Café seine Pforten öffnet.

Die halbseitige Sperrung der Oberen Vorstadtstraße endet voraussichtlich im Mai 2020. Foto: Janek Mayer

Eine genaue Antwort auf diese Frage kann der Bauherr zwar noch nicht gegeben. Aber immerhin verkündet er mit Zuversicht: "Im Sommer 2021 können Kunden im ,Cafégarten’ sitzen." Den "Platz an der Sonne" – wie der Bäckermeister die Sitzgelegenheit im Innenhof des Sandsteingebäudes für circa 25 Personen bezeichnet – erreichen Gäste der Backstube über den Torbogen. Um dort den ursprünglichen Charme des Gebäudeensembles zu bewahren, erhält Peter Müssig einen alten Stall.

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Stammkunden der Backstube müssen sich während der weiteren Arbeiten übrigens kaum auf Einschränkungen gefasst machen. Dem Bäckermeister zufolge sind keine größeren Einschnitte geplant, gearbeitet wird bei laufendem Betrieb. Doch das Projekt beschränkt sich nicht nur auf das Nachbargebäude. Die Theke im jetzigen Verkaufsraum erhält einen neuen Platz, um Raum für den Durchgang in das Café zu schaffen. Sie soll künftig parallel zur Gebäudefront stehen. "Auch die Fassade an der Backstube soll angepasst werden", verrät Peter Müssig. "Wir haben schon verschiedene Ideen dafür."

Für das Café selbst setzt die Familie Müssig auf einen modernen, unkomplizierten Charakter. Mit seinen rund 60 Plätzen – bzw. im Sommer 85 – ist es auf Selbstbedienung ausgelegt. Anfängliche Zweifel, ob sich ein solches Projekt überhaupt in Walldürn realisieren lässt, sind inzwischen verflogen. Denn die Rückmeldungen, die der Bäckermeister aus der Bevölkerung erhält, zeigen eindeutig: "Der Bedarf dafür ist da!"

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