Die Bundesgartenschau zeigt, wie Nachhaltigkeit funktioniert
Im September steht "Bildung für nachhaltige Entwicklung" im Fokus - Das "Bunte Klassenzimmer" macht Schule

Die Bundesgartenschau in Heilbronn wird im September zum Austragungsort des Symposiums "Gartenschauen als Lernort für Nachhaltigkeit" der Humboldt-Universität Berlin. Foto: Christian Beck
Von Brigitte Fritz-Kador
Heilbronn. Wenn sich Buga und "experimenta" in Heilbronn, die Deutsche Bundesgartenschaugesellschaft, das Museum für Naturkunde Berlin und die dortige Humboldt-Universität zusammenfinden, die Bundesstiftung Umwelt (DBU) fachlich und mit finanzieller Unterstützung auch dabei ist, dann muss es sich um etwas Besonderes handeln. In diesem Fall ist dies das Symposium der Humboldt-Universität zu "Gartenschauen als Lernorte für Nachhaltigkeit", das am 19. und 20. September in Heilbronn stattfinden wird. Mit dem bundesweiten Symposium wird die Buga zum Podium, um erstmals Akteure von Gartenschauen und Kommunen, der Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung (BNE und BBNE), der Bürgerwissenschaften und Wissenschaftskommunikation sowie der Agrarbildung zusammenzubringen, um die Entwicklungsmöglichkeiten von Gartenschauen als Lernorte für Nachhaltigkeit darzustellen.
Die Abkürzung "BNE" steht für "Bildung für nachhaltige Entwicklung", die darauf abzielt, Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln zu befähigen sowie eine Antwort auf die Fragen wie "Welche Folgen haben Konsum und Energieverbrauch oder die Art der Fortbewegung heute auf die Welt von morgen?" zu suchen und zu finden. Weil diese Art der Bildung oft auch an außerschulischen Lernorten vermittelt wird, wie es die "experimenta" ist, ist sie nicht nur unter den Ausrichtern, sondern neben der Buga auch Ausrichtungsort.
Ziel des Symposiums ist es, verschiedene Akteure zusammenzubringen, um das Potenzial von Gartenschauen als Lernorte für Nachhaltigkeit aufzuzeigen und erlebbar zu machen. Gleichzeitig sollen auch neue Formate, Methoden und Kommunikationsinstrumente diskutiert und entwickelt werden. Die Teilnehmer erwartet dabei gut ein Dutzend Bildungsangebote mit Referenten vom Bundesministerium für Umwelt, von der Humboldt-Universität oder dem Berliner Naturkundemuseum. Mit Dr. Katrin Hille von der "experimenta", Clara Bartke für das "Bunte Klassenzimmer" auf der Buga und Oliver Toellner von der Buga GmbH sind auch Heilbronner Referenten dabei. Letzterer spricht zu dem Thema "Vom grünen zum bunten Klassenzimmer". Das "Bunte Klassenzimmer" ist ein besonderer Erfolg auf der Buga, eines der "Schulfächer" dort ist ja auch "Glück". Erfurt als übernächste Buga-Stadt wird auch ein "Buntes Klassenzimmer" anbieten.
Dass die Teilnehmer aus ganz Deutschland die Buga nicht nur von ihrer "lehrreichen", sondern auch von ihren schönsten Seiten erleben werden, versteht sich von selbst; zur "grauen" Theorie wird auch bunte Blumen-Realität vermittelt. Schon vor zehn Jahren hat das "Deutsche Institut für Urbanistik Gartenschauen" unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit die Stadtentwicklung untersucht. Heilbronn ist, unter anderem mit dem Neckarbogen, ein "Paradebeispiel" dafür.
In diese Richtung geht auch die Dauerausstellung "Material.Labyrinth" auf der Buga. Sie zeigt, wie immer öfter nachwachsende Rohstoffe an die Stelle von Stahl, Beton und chemischen Kunststoffen treten und wie biologische Prozesse für die Gestaltung der Umwelt stärker genutzt werden. Dazu wird es am 9. September, 18 Uhr, im Holzpavillon eine Veranstaltung mit Dr. Sascha Peters von der Zukunftsagentur "Haute Innovation" (www.haute-innovation.com) aus Berlin geben. Er wird Materialinnovationen für die Zukunft des Bauens vorstellen und im Anschluss daran mit Buga-Geschäftsführer Hanspeter Faas und dem Produktdesigner und Entwickler des "Timber Bicycle", Niko Alber, diskutieren. Die Moderation übernimmt "Hanix"-Magazin-Chefredakteur Robert Mucha.
Info: www.lernort-gartenschau.de



