Leser-Kritik

Lange Wartezeiten bei Metallica bei den Getränken und der Abreise (Update, plus Fotogalerie)

Zweistündiges Konzert der langlebigen Schwermetaller - Probleme bei der Organisation

25.08.2019 UPDATE: 26.08.2019 12:30 Uhr 2 Minuten, 51 Sekunden
Foto: vaf

Mannheim. (gol/pol) Metallicas Gastspiel vor 18 Monaten stellte mit 14.500 Fans zwar den Besucherrekord der SAP-Arena ein. Am Sonntagabend rockte das Quartett jedoch vor viermal so vielen Zuschauern das Maimarktgelände.

Mit 60.000 war das Open-Air-Konzert nahezu ausverkauft.

Schon zur Mittagszeit kamen die ersten Gäste bei 30 Grad im Schatten auf den Parkplätzen an. Der Einlass zum Gelände wurde wegen des Andrangs um eine Stunde vorverlegt.

Nach "Bokassa" aus Norwegen und "Ghost" aus Schweden kündigten sich mit dem Intro aus Ennio Morricones Soundtrack zu "Zwei glorreiche Halunken" nach langer Umbaupause um 20.42 Uhr die Headliner des Abends an.

"Hardwired", eins von vier Liedern aus dem aktuellen Album, eröffnete das über zweistündige Konzert der langlebigen Schwermetaller.

Auch interessant
Metallica in der SAP Arena: Dieser Triumphzug war ein ICE (plus Fotogalerie)

>>>Einen ausführlichen Konzertbericht lesen Sie hier<<<

Anreise in Ordnung, Chaos bei der Abreise - so das kurze Fazit der Open-Air-Veranstaltung auf dem Mannheimer Maimarktgelände. Das Konzert hat der Polizei erst spät große Sorgen bereitet, dafür aber gewaltige. Als 60.000 Zuschauer gegen 23.15 Uhr fast gleichzeitig das Festival verlassen wollten, war der Verkehrsinfarkt programmiert. "Die letzten Autos haben erst gegen 2 Uhr morgens wegfahren können", beschrieb Polizeipressesprecher Michael Klump die nächtliche Situation.

Auch der Fußgängersteg zum Großparkplatz an der Autobahn wurde nach dem Open Air zum Nadelöhr. Weil dann immer mehr Gäste eine gefährliche Abkürzung über die mehrspurige Bundesstraße 38a - Tempo 120 km/h - zu ihren Fahrzeugen wählten, blieb der Einsatzleitung nichts anderes übrig, als die Schnellstraße zeitweise komplett zu sperren. Unfälle wurden nicht gemeldet.

Anders als geplant entwickelte sich auch die Abreise mit Öffentlichen Verkehrsmitteln zur Geduldsprobe für Tausende. Der plötzliche Menschenandrang vor den Maimarktportalen und die geringe Zahl der bereitstehenden S-Bahnen sorgten für Frust und Rangeleien. "Für die nächste Großveranstaltung dieser Art müssen wir neue Konzepte erarbeiten", lautet für Michael Klump die Konsequenz. Das kritisiert auch eine Leserin: "Anreise war gut aber die Abreise mit der RNV eine Katastrophe", schreibt sie. Es sei, als ob "sie gedacht hätten, dass keiner mit der Bahn nach Hause fahren würde ..."

An lange Schlangen hatten sich die Open-Air-Freunde bereits seit dem frühen Nachmittag gewöhnen dürfen. Die Temperaturen über 30 Grad führten schon kurz nach der Öffnung des Areals zu Staus vor den Getränkeständen und den Geldautomaten. Im Netz beklagen sich Michael Weber und Vivian Trettenbrein über Wartezeiten bis zu einer Stunde. Und das bei gesalzenen Preisen von 5,50 Euro für Cola oder Bier und 0,2 Liter Wasser für drei Euro.

"Extrem schlechte Organisation des Veranstalters, Wartezeiten an den Getränkeständen von mehr als einer Stunde", schreibt ein User auf der RNZ-Facebook-Seite. Eine andere Leserin bestätigt: "Die Getränkewarterei war eine Zumutung. Man hat ja viel Verständnis, aber 45 Minuten warten war schon sehr sehr grenzwertig ?." Denn sei es ein "tolles Konzert" gewesen.

"Die Situation an den Getränkeständen war unmöglich, sowas darf nicht sein", bemängelt eine andere Leserin. "Da waren völlig überforderte und kopflose Mädels angestellt, die es nicht geschafft haben, diese Massen zu bedienen." Ihr Urteil: "Komplett unorganisiert." Super fand sie dagegen die Trinkwasser Container: "Davon hätte es gerne wenigstens noch eine Stelle geben dürfen, aber trotzdem toll!"

Ein anderer User teilt diese Sicht: "Super Konzert", schreibt er. Aber: "Die Getränkeversorgung und die Abreise mit der S-Bahn waren zu kritisieren. Zu wenig Getränkestände!", meint er.

Die Mitarbeiter hinter den Tresen wirkten oftmals völlig überfordert, genervt und miserabel organisiert. Viele Durstige wussten zudem nicht, dass der Veranstalter einige kostenlose Trinkwasserstellen eingerichtet hatte. Wartezeiten am überteuerten T-Shirt-Merchandising hingegen gaben keinen Grund zur Beschwerde. Auch die Anzahl der Dixi-Toiletten waren für beide Geschlechter ausreichend. Ein paar notorische Eckenpinkler gibt es bei bierseligen Freiluftveranstaltungen immer.

Zur Auflockerung der Stimmung beim Anreisen hatte sich die Polizei etwas Besonderes ausgedacht. Aus den Lautsprechern eines Einsatzwagens ertönten gleich am Eingang diesmal keine Kommandos, sondern satte Rockmusik. Nette Idee! Ansonsten hatten die Beamten auf dem Gelände und die Fahrrad- sowie Motorradstreifen bis Konzertschluss einen ruhigen Arbeitstag. Ein Drogendelikt und eine Körperverletzung wurden protokolliert, und zwei betrunkene Personen mussten zum Rettungsdienst geschleppt werden.

Für die Sanitäter allerdings blieb kaum Zeit, die Band zu sehen. 350 Mal rückte das Rote Kreuz aus, um Hitzegeschädigten vor Ort zu helfen oder sie in Krankenhäuser zu bringen.

Die Konzertbesucher verhielten sich aus polizeilicher Sicht vorbildlich und diszipliniert und genossen bei heißem Konzertwetter einen abwechslungsreichen Tag. Es kam zu keinen nennenswerten Vorfällen. Lediglich ein Drogendelikt sowie eine Körperverletzung wurden der Polizei angezeigt. Zwei betrunkene Leute mussten von Rettungsdiensten behandelt werden.

Update: Dienstag, 27. August 2019, 9.32 Uhr

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.