In drei Orten ließen die Grünen alle hinter sich
Spitzenwerte bei Europawahl in Dossenheim, Eppelheim und Neckargemünd - SPD fast überall nur noch drittstärkste Kraft

Symbolfoto: dpa
Region Heidelberg. (aham/cm) Anders als die Kommunalwahl war die Europawahl gestern schnell ausgezählt. Die Region wählte im Trend: CDU und SPD verloren, Grüne und AfD legten zu. In Dossenheim, Eppelheim und Neckargemünd wurden die Grünen sogar stärkste Kraft; in der Regel nach der CDU zweitstärkste.
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Einzig in Lobbach, Schönau und Heiligkreuzsteinach war die SPD stärker. Und in Meckesheim überholte die AfD die SPD. Die RNZ hat die Ergebnisse für die Region analysiert:
> Wahlbeteiligung: In allen Orten sind deutlich mehr Wähler an die Urnen gegangen als vor fünf Jahren. Die höchste Wahlbeteiligung gab’s in Gaiberg mit 76,69 Prozent, dicht gefolgt von Dossenheim mit 75,24 Prozent und Mauer mit 74,72 Prozent. Die niedrigste wurde in Leimen mit 54,06 Prozent registriert. Die größte Steigerung gab’s in Schönau mit 16,81 Prozent. Verantwortlich hierfür ist die Auflösung des Briefwahlbezirks mit Heddesbach. "Regulär" war die Steigerung mit 15,7 Prozent in Neckarsteinach am größten.
> CDU: Die Christdemokraten haben ihr bestes Ergebnis der Region in Lobbach eingefahren: mit 32,92 Prozent. Am geringsten war der Anteil der CDU-Wähler in Eppelheim: Er lag bei 23,7 Prozent. Verluste musste die CDU in der ganzen Region einstecken - die Spanne reicht von "nur" 3,52 Prozent in Gaiberg bis hin zu 11,23 Prozent in Spechbach.
> SPD: Schönau ist bei der Europawahl seinem Ruf als "rotes Nest" treu geblieben. Mit 24,23 Prozent konnte die SPD auf ihre beste Bilanz blicken. Am schwächsten war sie in Meckesheim: Nur 14,22 Prozent der Wähler konnten sie überzeugen. Die größte Watsche kam aus Bammental: minus 11 Prozent. Am geringsten war das Minus in Dossenheim: "nur" 8,04 Prozent weniger als bei der letzten Europawahl.
> Grüne: Auch in der Region sind die Grünen die großen Gewinner - mit Zuwächsen von 7,75 Prozent in Heiligkreuzsteinach bis hin zu 12,19 Prozent in Dossenheim. In Dossenheim haben sie mit 32,04 Prozent auch ihr bestes Ergebnis in der Region. Am geringsten war der Zuspruch in Lobbach mit 16,01 Prozent.
> AfD: Was die Alternative für Deutschland angeht, so ist sich die Region nicht einig. In Dossenheim verlor die AfD im Vergleich zu 2014 2,65 Prozent. In Meckesheim legte sie dagegen 6,3 Prozent zu: Mit 14,33 Prozent der Stimmen hat sie sogar die SPD überholt. Ihr schwächstes Ergebnis fuhr die AfD in Dossenheim ein: Dort wurde sie nur von 6,29 Prozent der Wähler angekreuzt.
> FDP: Die Freien Demokraten konnten in allen Orten zulegen - in Sandhausen sogar um 3,05 Prozent auf 8,03 Prozent. Das beste Ergebnis gab’s allerdings in Nußloch mit 8,96 Prozent, das schlechteste in Schönau mit 4,39 Prozent.
> Linke: Bis auf wenige Ausnahmen hat die Partei in den meisten Orten verloren - aber nie mehr als 1,4 Prozent. Das beste Ergebnis fuhr die Linke in Lobbach mit 4,84 Prozent ein, das schlechteste in Meckesheim mit 2,01 Prozent.
> Freie Wähler: Die Freien Wähler haben in mehr Orten dazu gewonnen als verloren. In Schönau war das Plus mit 3,05 Prozent auf 5,11 Prozent besonders satt. Das beste Ergebnis gab’s aber in Spechbach mit 5,65 Prozent, das schlechteste in Sandhausen mit 1,2 Prozent.
> Weitere Parteien: Die Satire-Partei "Die Partei" holte überall mehr als 1,3 Prozent - in Eppelheim sogar 3,54 Prozent. Die Tierschutzpartei übersprang in fast allen Orten der Region die Ein-Prozent-Marke, in Heiligkreuzsteinach sogar deutlich (1,93 Prozent). Die pro-europäische Bürgerbewegung Volt schaffte es in Dossenheim, Nußloch, Schönau und Bammental über diese Marke.