Nagelsmann-Nachfolger

Alfred Schreuder wird neuer Trainer von 1899 Hoffenheim (Update)

46-Jähriger kehrt von Ajax Amsterdam in den Kraichgau zurück - Co-Trainer von 2015 bis 2018

19.03.2019 UPDATE: 19.03.2019 13:16 Uhr 2 Minuten, 10 Sekunden
Alfred Schreuder. Foto: dpa

Zuzenhausen. (rnz/mare) Der neue Cheftrainer des Fußball-Bundesligisten TSG Hoffenheim heißt Alfred Schreuder. Der 46 Jahre alte Fußballlehrer kommt vom niederländischen Spitzenklub Ajax Amsterdam zurück in den Kraichgau, wo er bereits zwischen Oktober 2015 und Januar 2018 als Co-Trainer arbeitete. Das teilt der Verein am Dienstag mit. Schreuder wird sein Amt am 1. Juli dieses Jahres antreten. Er unterschreibt einen bis zum 30. Juni 2022 datierten Vertrag.

"Wir haben intensiv und in Ruhe an der Umsetzung einer für uns optimalen Lösung gearbeitet und sind sehr glücklich, nun auch die Fakten nennen zu können", sagt TSG-Direktor Fußball Alexander Rosen. "Da wir in Sachen Cheftrainer frühzeitig Klarheit hatten, konnten wir die Zeit nutzen, um sorgfältig Vorarbeit zu leisten und den Prozess der Neubesetzung mit großer Geduld und Intensität zu gestalten", erläutert Rosen.

"Alfred kennt unsere Strukturen und den Großteil des Teams, außerdem hat er durch seine hervorragende Expertise sowie eine strategische, klare und kommunikative Art maßgeblich zum Erfolg der vergangenen Jahre beigetragen. Ich persönlich freue mich darauf, gemeinsam mit Alfred in enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit die Entwicklung unserer Mannschaft voranzutreiben."

Hintergrund

Alfred Schreuder beendete eine bewegte Profilaufbahn im Winter 2009. Zuvor spielte er für Feyenoord Rotterdam, RKC Waalwijk, NAC Breda, FC Twente Enschede und Vitesse Arnheim, wo er seine Trainerkarriere als Assistent startete. Als Profi absolvierte Schreuder

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Alfred Schreuder beendete eine bewegte Profilaufbahn im Winter 2009. Zuvor spielte er für Feyenoord Rotterdam, RKC Waalwijk, NAC Breda, FC Twente Enschede und Vitesse Arnheim, wo er seine Trainerkarriere als Assistent startete. Als Profi absolvierte Schreuder 338 Spiele in der Eredivisie und 32 in der Eerste Divisie. Im Sommer 2009 kehrt er als Assistent von Coach Steve McClaren nach Enschede zurück. Nach der Europameisterschaft 2012 übernahm Schreuder in Personalunion auch noch das Co-Trainer-Amt der niederländischen Nationalmannschaft unter Bert van Marwijk. Im Februar 2013 schließlich trat er seine erste Cheftrainerstelle beim FC Twente an. Dort arbeitete er zwei Jahre lang.

Ende Oktober 2015 kam Schreuder als Co-Trainer von Huub Stevens zur TSG Hoffenheim, bei der er auch blieb, als Stevens seinen Posten aufgrund einer Herzerkrankung aufgab und Julian Nagelsmann im Februar 2016 als Cheftrainer bei dem damals akut abstiegsgefährdeten Bundesligisten übernahm. Am 4. Januar 2018 bat Schreuder um Auflösung seines Vertrags, um in seine Heimat und zu seiner Familie zurückzukehren.

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Neben Rosen waren auch die beiden Geschäftsführer Frank Briel und Dr. Peter Görlich in die Verhandlungen involviert. "Unsere Gespräche waren von Beginn an von großem Vertrauen und gegenseitiger Wertschätzung geprägt", sagt Görlich, der in Schreuder eine starke und gefestigte Persönlichkeit sieht, die für die Ausrichtung und Werte der TSG stehe.

Die Entscheidung für Alfred Schreuder sei ein klares Bekenntnis für die Fortführung des eingeschlagenen Weges der vergangenen Jahre, ergänzt Görlich. "Aufgrund des komfortablen zeitlichen Vorlaufs konnten wir alle relevanten Themen zielorientiert und mit dem Blick auf das optimale Ergebnis eingehend erörtern. Alfred trägt die DNA unseres Klubs bereits in sich und passt sowohl fachlich als auch charakterlich exzellent zu uns", ergänzt Frank Briel, der Schreuder als Lösung der "Marke Hoffenheim" bewertet und sich ausdrücklich bei den Verantwortlichen von Ajax Amsterdam für die Kooperation und die unkomplizierte Abwicklung bedankt.

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Die Trainer der TSG Hoffenheim

Mit Ralf Rangnick fing alles an in der Fußball-Bundesliga für die TSG 1899 Hoffenheim. Nach Flops wie Marco Kurz prägte Markus Gisdol zumindest für zweieinhalb Jahre den Dorfclub. Trainer-Neuling Julian Nagelsmann hob die Kraichgauer auf internationales Niveau und wird im Sommer von seinem früheren Assistenten Alfred Schreuder abgelöst. In die Bundesliga geführt hatte einst Ralf Rangnick die Hoffenheimer:

07/2006 - 01/2011 Ralf Rangnick

01/2011 - 06/2011 Marco Pezzaiuoli

07/2011 - 02/2012 Holger Stanislawski

02/2012 - 12/2012 Markus Babbel

12/2012 - 04/2013 Marco Kurz

04/2013 - 10/2015 Markus Gisdol

10/2015 - 02/2016 Huub Stevens

02/2016 - 06/2019 Julian Nagelsmann (geplant)

07/2019 -              Alfred Schreuder (Vertrag bis 2022) (dpa)

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Der neue Coach blickt der Aufgabe mit viel Freude entgegen. "Ich weiß um die große Herausforderung, aber genau darin liegt für mich ein besonderer Reiz", sagt Schreuder. "Ich bin voller Ehrgeiz, als Cheftrainer hier nun weitere, eigene Akzente zu setzen und die jüngste Erfolgsgeschichte fortzuschreiben." Natürlich werde es hilfreich sein, dass er die Strukturen des Klubs ebenso kenne wie alle handelnden Personen.

Neben der sportlich reizvollen Aufgabe habe Schreuder auch der Kraichgau gelockt. "Mir ist während meiner ersten Amtszeit nicht nur die TSG, sondern auch die Region sehr ans Herz gewachsen, und ich freue mich natürlich, dass mich bei der Rückkehr nun auch meine Familie begleiten wird."

Der künftige TSG-Coach scheidet derweil im Guten aus Amsterdam. "Ich danke Ajax und vor allem Sportdirektor Marc Overmars für die Kooperation, das Verständnis und die Erfüllung meines Wechselwunsches." Ihm sei eine große Chance geboten worden und er durfte eine junge, motivierte und hochtalentierte Mannschaft coachen.

Dietmar Hopp begrüße ebenso die Rückkehr des Niederländers. "Alfred Schreuder hat bereits als Co-Trainer bei der TSG hervorragende Arbeit geleistet und auch menschlich einen bleibenden Eindruck hinterlassen." Schon unmittelbar nach Bekanntwerden von Nagelsmanns Abgang sei Schreuder im engsten Kreis der Trainerkandidaten gewesen. "Ich freue mich sehr, dass es nun geklappt hat. Er hat bereits bewiesen, dass er für einen Fußball steht, den auch die TSG Hoffenheim auszeichnet: mutig, frisch, offensiv", so Hopp.

Update: Dienstag, 19. März 2019, 13.56 Uhr

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