Reaktionen auf OB-Kandidatur von Marcus Zeitler
Bürgermeister Zeitler in Hockenheim gewinnt, braucht Schönau einen neuen Rathauschef.

Marcus Zeitler will Oberbürgermeister werden. Foto: Alex
Schönau/Hockenheim. (cm) Marcus Zeitler (CDU) will Oberbürgermeister werden. Der Bürgermeister von Schönau tritt am 7. Juli in Hockenheim an. Das bedeutet auch: Wenn Zeitler gewinnt, braucht Schönau einen neuen Rathauschef. In diesem Fall würde er auch nach Hockenheim ziehen, wie er sagt. So weit ist es noch nicht. Dennoch sorgt die Kandidatur für Bewegung in der Kommunalpolitik. Die Parteien müssen mit einem "Wahlkampf nach dem Wahlkampf" rechnen. Nach der Kommunalwahl im Mai könnte im Herbst eine Bürgermeisterwahl folgen.
Heinrich Ludwig Runz (CDU) ist "nicht groß überrascht" von der Kandidatur. Schließlich habe Zeitler immer wieder Anfragen erhalten. Runz bedauert, dass Zeitler bei einem Wahlsieg Schönau verlassen würde, drückt ihm aber die Daumen. "Ich habe ihn damals nach Schönau geholt", erinnert sich der CDU-Fraktionschef. "Und ich gehe davon aus, dass er auch in Hockenheim punkten wird." Zeitler habe erfolgreich gearbeitet, so Runz. So seien unter seiner Ägide die Schulden halbiert worden, gleichzeitig seien aber auch wichtige Projekte wie im Bereich der Digitalisierung angestoßen worden. "Die Hockenheimer können sich nur freuen, dass sie so einen guten Mann wählen können", meint Runz. Der CDU-Fraktionschef hofft, dass Schönau nicht unter einem möglichen Wechsel leidet. "Wir müssen den eingeschlagenen erfolgreichen Weg weitergehen", sagt er. "Außerdem stehen große Projekte wie die Sanierung der Stadthalle an."
Annette Gärtner (SPD) wusste nach eigener Aussage schon seit Wochen, dass Zeitler kandidieren will. "Ich wünsche mir, dass er sein Amt als Bürgermeister weiter voll ausfüllt", sagt sie. "Es gibt hier noch viel zu tun." Die Verwaltung müsse handlungsfähig bleiben. Die Kandidatur sei Zeitlers "gutes Recht", meint die SPD-Fraktionschefin: "So ist Demokratie." Gärtner erinnert an die Wahl Zeitlers, der sich vor zwölf Jahren gegen den langjährigen SPD-Bürgermeister Philipp Krämer durchsetzte. "Es war ein harter Start für uns beide", sagt die Ärztin. "Schönau war furchtbar zerstritten, Risse gingen quer durch Familien." Inzwischen habe man aber eine gute Kooperation entwickelt und Zeitler habe "an politischem Format gewonnen", so Gärtner. "Er ist im richtigen Alter und einen Reisenden soll man nicht aufhalten." Sollte Zeitler gewählt werden, würden sich für die SPD in Schönau "neue Optionen ergeben". Man sei auf einen Wahlkampf vorbereitet.
Darko Krcmar (Freie Wähler) kann verstehen, dass Zeitler die Chance ergreift. "Es wäre schade für Schönau, aber das Leben geht auch dann weiter", sagt er. Krcmar glaubt, dass Zeitler gute Chancen hat, und drückt ihm die Daumen. "Er ist sehr lernfähig und hat ein Gedächtnis wie ein Elefant", sagt der Fraktionssprecher. Außerdem habe er in Schönau "einiges bewegt". "Und als CDU-Mann hat er immer Wert auf Gleichbehandlung gelegt", lobt Krcmar. "Das fand ich immer fair."



