Kirchardt

Muss Karl jetzt an die Kette? (Update)

Buga-Maskottchen erneut Entführungsziel von Unbekannten - Zwerg in Mühlbach gefunden - Zwei Karls wurden sogar gesprengt

15.03.2019 UPDATE: 16.03.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 45 Sekunden

Zwerg Karl auf Abwegen: Das Buga-Maskottchen, das in Kirchardt normalerweise wie auf dem Foto an prominenter Stelle weilt, wurde Opfer von Unbekannten. Erst wurde ihm der Arm abgeschlagen, dann wurde Karl entführt. Foto: Ines Schmiedl

Von Falk-Stéphane Dezort

Kirchardt. Sie sind pink, 1,60 Meter groß, rund 30 Kilogramm schwer und vor allem - harmlos. Doch immer wieder werden Karl und seine Artgenossen entführt, malträtiert und zerstört. Dabei sollen sie doch nur auf die in einem Monat, am 16. April, startende Bundesgartenschau in Heilbronn aufmerksam machen. Nun wurde auch das Kirchardter Karlchen Opfer von Unbekannten.

Bereits Anfang März wurde dem Maskottchen, das in Kirchardt normalerweise an prominenter Stelle an der Ecke Heilbronner Straße/Hauptstraße steht, die rechte Hand abgeschlagen. Sofort begaben sich Bauhofmitarbeiter auf die Suche nach der Tulpe, die Karl in der Hand hält. "Als wir sie gefunden haben, wollten wir die Tulpe wieder ankleben", sagte Bau- und Ordnungsamtsleiter Michael Baumgartner im Gespräch mit der RNZ. Doch zur Krankenversorgung kam es nicht. "Eines Morgens war er verschwunden." Eine entsprechende Vermisstenanzeige ging am 6. März bei der Polizei ein.

Inzwischen ist Karl wieder aufgetaucht. Eppinger Bauhofmitarbeiter fanden ihn wenige Tage nach der Entführung bei Landschaftsarbeiten in Mühlbach. Da Karl eine Hand fehlte, war schnell klar, um welches Exemplar es sich handelt. Nun soll das Kirchardter Karlchen einen Spenderarm bekommen. "Danach wird er wieder aufgestellt und am Boden verschraubt", betonte Baumgartner. Für die Gemeinde ist der Sachschaden gering. "Es ist ein kleiner Schaden. Es handelt sich nur um den Arbeitslohn für die Bauhofmitarbeiter." Hinweise auf den oder die Täter hat die Polizei keine.

Bei den Buga-Verantwortlichen hält sich das Lachen inzwischen in Grenzen. "Wir finden das überhaupt nicht mehr lustig", sagte Buga-Pressesprecherin Suse Bucher-Pinell resigniert. Es ist nicht das erste Mal, dass ein Zwerg Ziel von Hobbydieben und Vandalen ist. Zum Jahresende sorgten Karl und seine Artgenossen deutschlandweit immer wieder für Schlagzeilen. In Bad Rappenau beispielsweise fand Karl nach einer feuchtfröhlichen Nacht wohl den Heimweg nicht mehr. Über den Jahreswechsel war er verschwunden. Gefunden wurde er schließlich unverletzt auf den Dach eines Einkaufmarktes in der Raiffeisenstraße, und musste von der Feuerwehr "gerettet" werden. "Damals haben wir geschmunzelt", meinte Bucher-Pinell. Aber Sachbeschädigung gehe zu weit. Die Vermutungen, dass die Entführungen ein Marketing-Gag seien, wies die Buga-Pressesprecherin damals wie heute entschieden zurück. "Wir entführen oder beschädigen nicht unsere eigenen Zwerge."

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Weniger "Glück" hatten die Artgenossen in Flein und Beilstein. Während Karl in Flein aus der Verankerung gerissen, auf einen Stromkasten gestellt worden und von dort heruntergestürzt war, wurde der Beilsteiner Karl sogar gesprengt. In diesen Fällen stelle die Buga auch Strafanzeige - bisher allerdings ohne Erfolg. 

Wie die Polizei in der Nacht zum Samstag mitteilte, wurde nun auch der Zwerg in Flein gesprengt. Gegen 0.25 Uhr am Samstagmorgen sprengten die Täter den "Karl" der in der Heilbronner Straße an der Einmündung zur Bildstraße stand. Die Einzelteile flogen bis zu 20 Meter weit. Der oder die Täter konnten unerkannt entkommen.

Update: Samstag, 16. März 2019, 15.50 Uhr

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