Der Handball-Marathon geht weiter
Drei Spiele in sieben Tagen - Donnerstag um 19 Uhr kreuzt Wetzlar in der SAP Arena auf

Nikolaj Jacobsen. Foto: vaf
Von Daniel Hund
Heidelberg. 26:25. Beim Hinspiel in Wetzlar herrschte für die Fans der Rhein-Neckar Löwen erhöhte Fingernägel-Kau-Gefahr. Erst mit der Schluss-Sirene hämmerte Rückraum-Ass Steffen Fäth den Ball damals in den rechten Winkel. Richtig Schwein gehabt hatten sie da, die Löwen. Am Donnerstag soll das anders werden. Ein sorgenfreier Heimsieg ist das Ziel, wenn die Mittelhessen ab 19 Uhr in der SAP Arena aufkreuzen.
Doch auch diesmal ist kein Selbstläufer zu erwarten, denn Wetzlar wird spielen, wie es eben immer spielt. Mit extrem langen Angriffen, mit Querpässen, durch die sie sich permanent am Rande des Zeitspiels bewegen. "Wenn man ehrlich ist", holt Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen tief Luft, "dann liegt uns das nicht so." Und weiter: "Es wird wichtig sein, dass wir sowohl im Angriff als auch in der Abwehr über 60 Minuten voll konzentriert bei der Sache sind."
Fehlen werden weiterhin Jesper Nielsen (Leiste) und Steffen Fäth (Hüfte). Nielsen trainierte eigentlich schon wieder mit, hat aber einen kleinen Rückschlag erlitten. Bei Fäth ist das Ende der Leidenszeit nicht absehbar. Jacobsen sagt: "Verletzungen an der Hüfte sind immer kompliziert, da gibt es kein Zeitfenster."
Ähnlich verhält es sich mit dem Knie. Jacobsen kann derzeit ein Lied davon singen. Vor rund 14 Tagen wurde der Weltmeister-Trainer am rechten Knie operiert - und die Schmerzen sind noch da: "Ich versuche mittlerweile fast alles ohne meine Krücken zu machen. Leicht fällt mir das nicht", erklärt er im RNZ-Gespräch. Gegen Wetzlar wird er sie jedenfalls in der Kabine lassen. "Das muss und wird dann so gehen", lächelt der Däne leicht gequält.
Auch interessant
Trainiert wurde in den letzten zehn Tagen natürlich trotzdem. Jacobsen führte Regie, erklärte und dirigierte, verteilte aber auch Pausen: "Wir sind in einer schweren Phase, hatten zwölf Mann bei der Weltmeisterschaft und müssen jetzt auf zwei wichtige Spieler verzichten."
Und nun kommt es zudem noch knüppeldick. Drei Spiele in sieben Tagen stehen auf dem Programm. Am Donnerstag gegen Wetzlar, am Sonntag in Lemgo und am nächsten Mittwoch gegen Nantes. Das Duell gegen die Franzosen ist das wichtigste. Es ist das Achtefinal-Hinspiel in der Champions League. Also in dem Wettbewerb, in dem die Gelben noch ihre letzte halbwegs realistische Chance auf einen Titel in dieser Saison haben. Jacobsen, der Nachdenkliche: "Dass wir sie ausgerechnet am Schluss dieser Serie haben, ist natürlich nicht optimal."



