Narren brachten "Borke" trotz "Schmuddelwetter" zum Beben (plus Fotogalerie)
Beste Stimmung und zahlreiche Zuschauer beim kunterbunten "Borkemer" Umzug

Einfach bärenstark: Die große und kleinen "Borkemer Strohbären"
Borke. (F) Die "Borkemer" Narren haderten mit dem Wettergott. Von wärmender Frühjahrssonne keine Spur, vielmehr Dauerregen während des gesamten Umzuges. Und am Ende blinzelte kurz die Sonne durch die graue Wolkendecke. Da waren Regenschirm und warme Regenkleidung angesagt. Doch trotz dieser Wetterkapriolen herrschte beste Partystimmung und gute Laune beim diesjährigen prächtigen und kunterbunten Fastnachtszug, der sich am gestrigen Dienstag durch die Straßen der Baulandmetropole zog.
Der närrische Gaudiwurm begeisterte mit großen Fußgruppen, originellen und immer größere werdenden Motivwägen und gut gelaunt aufspielenden Musikern, die trotz des schlechten Wetters gekommenen zahlreichen Zuschauer. Trotz des miesen Wetters wissen die "Borkemer", wie man urwüchsige Fastnacht feiert. Mit diesem Umzug setzte der Elferrat den großartigen Schlusspunkt seiner diesjährigen Jubiläumskampagne "55 Jahre Elferrat der Stadt". Nur die "Bieringer Breggel" hatten Pech. Sie konnten nur die halbe Zugstrecke bewältigen, dann brach ihnen der hohe auf dem Wagen aufgebaute Leuchtturm zusammen.
Es mögen trotz Regen doch noch so rund 1000 Aktive aus der Römerstadt und der gesamten Region bis hin ins Jagsttal gewesen sein, die mit 39 Zugnummern für einen prächtigen Jubiläumsumzug sorgten, der traditionell vom Fanfarenzug der Stadt Osterburken angeführt wurde. Danach folgte mit Marschschritt und noch lächelnd die "Borkemer" Ranzengarde. Die "Hüngemer Schleufer" hatten ihr Prinzenpaar Ramona I. und Johannes I. nach "Borke" mitgebracht und sorgten mit einer dezimierten Fußgruppe für beste Unterhaltung.
Die "Kabuchler" aus "Bülfri" (Pülfringen) machten mit ihrer Kirmesschau mächtig Eindruck beim närrischen Völkchen. Mit einem großen Wolfsrudel waren die "Hordemer Wölf" in Borke unterwegs. Natürlich darf bei einem Besuch im Bauland die Elferratsgarde nicht fehlen. Sogar ihr Prinzenpaar hatten die "Wölf" nach Borge mitgebracht. Ihre beiden großen Motivwägen zeigten das Hardheimer Schloss, und zudem befassten sie sich noch mit der Hardheimer Football League. Die große Sau kündigte eine große Schar der "Rouschebercher Milchsäuli" an, die es sich trotz Regen nicht nehmen ließen, den Borkemer Gaudiwurm zu bereichern. Zum letzten Mal grüßte das scheidende Prinzenpaar Harry I und Prinzessin Karola I vom Prinzenwagen. Natürlich durften auch die Garden nicht fehlen, wobei die Männergarde wieder mit einigen Späßchen glänzte.
Als die "Hämli im Zauberwald" grüßten die "Keschicher Eichbomhärnli". Nach den kleinen und großen "Borkemer Strohbären" kamen die Aschhäuser Nachtwächter mit einem prächtigen Motivwagen und widmeten sich dem Thema: "Wasserversorgung". Nach dem Wagen der Fastnachtler aus Winzenhofen folgte die große Abordnung der Höpfinger "Schnapsbrenner". Sie hatten wieder ihre Schnapsbrennerei mitgebracht und so manches Schnäpschen aus dem Quetschedorf tat bei diesem Regenwetter gut. Die Hexengruppe aus Binswangen hatte ihren "Hexen-Express" nach Borke mitgebracht. Dieser Gruppe folgten die "Steinzeittrommler" aus Buchen, die kräftig auf die Pauke hauten. Die benachbarte "Gääswärmerzunft" aus Alleze war auch in diesem Jahr wieder in Borke dabei und "wasserdicht" angezogen. Nicht minder erfreuten die Borkemer "Mad Kutschers" mit ihrem Gruselkabinett, das Borkemer Bauernballett und die Kirnausträndler mit Wagen und Fußgruppen sorgten trotz Regen für eine prächtige Partystimmung.
Die Borkemer Traditionsgruppe "Herrle und Fräle" waren auch in diesem Jahr wieder mit von der Partie, aber dick vermummt. Die Fastnachtler aus Schefflenz widmeten sich dem Geld und hatten sogar eine Gelddruckmaschine dabei. Mit einer großen Abordnung war auch der Karneval Klub Königheim ins Bauland gekommen und widmete sich dem Thema "Madagaskar". Nach den Partyfreunden aus Schefflenz, die an den "Wasserstrand" erinnerten, folgte die stattliche weiß-blaue Schar der "Merchemer Brogge", die mit Hofstaat, Garden und Präsidentenwagen im fröhlichen Geschehen munter mitmischen. Immer wieder prägten närrische Fußgruppen das fastnachtliche Bild am Umzug.
Ein lautstarkes "Mäh" riefen die vielen gekommenen Widdemer Schofböck, denen im Sommer vergangenen Jahres ihr gesamtes Futter verdorrt ist. Ihnen folgten die "Leiwischer Schlappe", die Trumps geplanten Mauerbau auf die närrische Schippe nahmen. Eine große Fußgruppe war auch von den "Götzemer" Narren gekommen. Aus dem Stadtteil Schlierstadt war die dortige Musikkapelle gekommen, die kräftig aufspielte und der das Wasser in die Instrumente lief. Selbst die Noten waren fast nicht mehr lesbar. "So ein Mistwetter", sagte Ortsvorsteher Jürgen Breitinger. Die FG Schlierstadt erinnerte an die "Air Schlierschd". Die Jugendfeuerwehr aus "Merchlanne" widmete sich auf ihrem großen Motivwagen mit einem brisanten politischen Thema: Kohleabbau im Hambacher Forst. Der Jugendtreff aus Zimmern thematisierte Amerika. Pech hatten die "Bieringer Breggel", die wieder mit ihrem prächtigen Motivwagen mit Leuchtturm und Strandkorb nur kurz etwas Nordseefeeling ins Bauland brachten. Unterwegs passierte aber ein besonderes Malheur, denn der Leuchtturm war abgebrochen und sie stellten ihr Gefährt vor dem Borkemer Römerturm ab.
Den "Boftschemer Rauchschwalben" folgten die Pferdefreunde Osterburken, welche die Futterknappheit durch den heißen Sommer Sorgen machten. "Die Gäul mache des Johr Après Ski, weil et Wiese sin vom heße Sommer hi", stand groß auf ihrem tollen Motivwagen. Der Musikverein Osterburken spielte kräftig auf und animierte die närrischen Besucher zum singen und mitschunkeln. Den Schlusspunkt des kunterbunten Umzuges setzten am Ende die gastgebenden Fastnachtler: die Hexengruppe, die "Wüschele", die verschiedenen Tanzgruppen, der Jungelferrat mit dem Elferratswagen und die Elferräte zusammen mit Bürgermeister Jürgen Galm sowie den Stadträten auf dem Wagen.
Nach dem Umzug war noch lange nicht Schluss. Durchnässt wurde dann in der Baulandhalle trotz diesem miesen Wetter kräftig weitergefeiert. Dann hörte der Regen auf und die Sonne schien. Da soll noch einer sagen, in Borke is’ nix los.













