Edingen-Neckarhausen

"TFA-Klage nachvollziehbar"

Doppelgemeinde will sich aber Heidelberg nicht anschließen

23.10.2018 UPDATE: 24.10.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 4 Sekunden
Trinkwasser

Symbolfoto: Lino Mirgeler/dpa

Edingen-Neckarhausen/Heidelberg. (hö) Die Gemeinde will sich nicht der Stadt Heidelberg bei deren Schadensersatzklage anschließen. Auf der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend hatte Oberbürgermeister Eckart Würzner angekündigt, gegen die Firma Solvay zu prozessieren, weil sie mit dem von ihr in den Neckar eingeleiteten Chemiesalz Trifluoracetat (TFA) das Grundwasser belastet habe. Dieselbe Problematik hatte auch Edingen-Neckarhausen betroffen, hier waren die TFA-Messwerte des Wasserversorgers "Neckargruppe" sogar noch höher als im nahen Heidelberg. Doch im Gegensatz zur großen Nachbarstadt entschied man sich hier, weiter das eigene Wasser zu trinken, wohingegen die Heidelberger vor zwei Jahren den Bezug des "Neckargruppen"-Wassers einstellten und für 450.000 Euro Ersatz aus Schwetzingen bezogen. Diese Kosten will nun die Stadt Heidelberg von der Firma Solvay zurückerstattet bekommen.

Bürgermeister Simon Michler sagte auf RNZ-Anfrage, dass er durchaus den Heidelberger Schritt mit Interesse verfolge, schließlich hätten die Edinger und Neckarhäuser durch die TFA-Problematik einen höheren Wasserpreis zu verkraften gehabt: Zunächst waren Planungskosten für eine nie gebaute Leitung nach Mannheim angefallen - um von dort TFA-freies Wasser beziehen zu können. Und zweitens seien die Einnahmen der Heidelberger Stadtwerke weggefallen. Alles in allem erreiche zwar der Betrag zum Nachteil der "Neckargruppe" nicht die Heidelberger Dimensionen, allerdings sei es für Edingen-Neckarhausen spannend zu sehen, ob die Heidelberger mit ihrer Klage Erfolg haben. Für Michler ist sie "nachvollziehbar", weil sie "ein Zeichen im Sinne der Bürger setzt".

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Allerdings sagte der Bürgermeister auch, dass sich die Stimmung in seiner Gemeinde in der letzten Zeit wieder beruhigt habe: "Vorher wurden wir immer wieder mit Befürchtungen aus der Bevölkerung konfrontiert. Einige wollten sogar das Wasser abkochen, was aber bei TFA gar nichts hilft. Seit gut einem Jahr höre ich so etwas kaum mehr." 

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