Neckarsteinach

Wenn die Burg bröckelt

Gemäuer wird von Gerüst umgeben - Sandsteinquader sind locker und drohen abzustürzen

25.09.2018 UPDATE: 26.09.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 4 Sekunden

Der Hauptturm der Hinterburg ist zur Zeit "gerüstet": Hier finden umfangreiche Sicherungsarbeiten an den Mauern statt. Foto: Alex

Von Elisabeth Hinz

Neckarsteinach. Der Turm der Hinterburg wird zur Zeit komplett eingerüstet. Wie das Forstamt Beerfelden mitteilt, haben sich am oberen Rand des Turmes einige der großen Sandsteinquader gelockert und drohen herabzustürzen. Und das könnte bei der großen Zahl von Touristen, Wanderern und Schulklassen, die täglich die Burg besuchen und gerne die vielen Stufen außen und innen bis zur Aussichtsplattform heraufsteigen, natürlich eine große Gefahr bedeuten.

Da der Turm über 20 Meter hoch und die Seiten je neun Meter breit sind, dauert das Einrüsten aller vier Seiten seine Zeit und ist auch der teuerste Teil der Maßnahme. Ausführende Firma ist der Gartenbetrieb Hach aus Neckarsteinach.

Bei dieser Aktion werden dann auch die zahlreichen Pflanzen, die sich an der Brüstung des Turms und in den Fugen der Steine angesiedelt haben, entfernt, denn sie tragen viel zur Lockerung der Quader bei. Doch nicht nur der Bergfried, sondern auch die alten Mauern rund um die Burg sollen von Wildwuchs gesäubert werden. Hier hat sich vor allem Efeu tief in die Fugen "gefressen". Bei seiner Entfernung besteht die Gefahr, dass die Mauern selbst einstürzen.

Die Hinterburg gehört wie auch das Schwalbennest dem Land Hessen. Trotz jahrelanger Bemühungen ist es der Stadt bisher nicht gelungen, die Burgen vom hessischen Referat "Burgen und Schlösser" betreuen zu lassen. Stattdessen ist die hessische Forstverwaltung zuständig.

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Mit dem Bau der Hinterburg - sie ist die älteste der vier Neckarsteinacher Burgen - war um das Jahr 1100 begonnen worden. Sie war die Stammburg der Edelfreien von Steinach, zu denen auch der Minnesänger Bligger II. zählte. Unter ihm wurde die Burg zu einer Stauferanlage ausgebaut. Endgültig zerstört wurde die Burg im Dreißigjährigen Krieg.

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