Nußloch gelingt 26:25-Derbysieg in Schwetzingen
Großsachsen verliert in Eisenach

Derbysieger: Nußlochs Lucas Gerdon steuerte fünf Treffer zum Erfolg bei. Foto: vaf
Heidelberg. (RNZ) Es war ein Derby, das seinen Namen verdient hatte. Die glücklichen Sieger waren am Sonntagabend die Handballer der SG Nußloch, die sich in Schwetzingen durchsetzten. Man hat bisher alle Spiele gewinnen können, Großsachsen dagegen hat noch keinen einzigen Pluspunkt verbucht.
Vier Minuten und acht Sekunden vor dem Ende schien die Messe gelesen. Christian Zeitz hatte gerade zum siebten Mal bei seinem Debüt für die SG Nußloch eingenetzt. Es war das 23:26 im Derby bei der HG Oftersheim/Schwetzingen. Trotz der Drei-Tore-Führung sollte es in den Schlusssekunden noch einmal dramatisch werden, ehe die favorisierten Gäste ein hauchdünnes 25:26 in die erlösende Schlusssirene hineinretteten. "Wir dachten sicher nicht, dass es von alleine laufen würde", widersprach SGN-Trainer Christian Müller der These, dass der Favorit das Spiel ohne Probleme für sich entscheiden würde. Einige Minuten nach dem dramatischen Finale bedankte sich "Figo" zuerst bei den mitgereisten Anhängern, um dann sein Fazit zu ziehen, "am Schluss haben wir die zwei Punkte geholt und unsere weiße Weste gewahrt. Das zählt."
Auf der Platte mussten sich beide Mannschaften auf je sieben verschiedene Torschützen verlassen. Aufseiten der Gäste traf sogar Torhüter Fabian Lieb, dessen Treffer in Unterzahl ins leere Tor zum zwischenzeitlichen 14:18 einen großen Anteil am späteren Erfolg hatte. Der Mann des Spiels kam jedoch aus Oftersheim/Schwetzingen und hieß Daniel Hideg. Zwölf Tore erzielte die wurfgewaltige Nummer 24, die von der SGN kaum in den Griff zu bekommen war. "Wir haben alles gegeben", zog HG-Trainer Holger Löhr den Hut vor seinem Team und blickte zuversichtlich in Richtung Zukunft, "die Jungs haben großes Potenzial und richtig Bock." bz
HG Oftersheim/Schwetzingen - SG Nußloch 25:26 (11:12), Schwetzingen: Herb, Gabel, Bauer - Barthelmeß, Jansen 5, Förch 1, Zipf, Jungmann, Suschlik, Demel 2, Mehl 1, Sauer 4, Hideg 12/1, Krepper, Kubitschek; Nußloch: Bitz M., Lieb 1 - Kuch, Crocoll, Müller 1, Zeitz 7, Geppert 1, Bonelli, Gäßler, Schmitt, Buse, Bitz K. 2, Gerdon 5, Hermann 9/3, Ganshorn.
Die Vorzeichen standen in Großsachsen nicht gut. Man hatte noch keinen Punkt in dieser Saison eingefahren und musste beim unangefochtenen Spitzenteam aus Eisenach antreten. Eine Klatsche wurde von vielen Fans des TVG Großsachsen erwartet. Dazu kam es nicht, ohne Punkt stehen die Handballer von der Bergstraße aber trotzdem noch da. Mit 25:29 unterlag die Mannschaft von Stefan Pohl in Eisenach, nun hat man 0:8-Punkte, nun ist man das Tabellenschlusslicht. "Schade", so Pohl, "heute hätten wir Punkte verdient gehabt." Positiv ist aber die Art und Weise der Niederlage. Dass Großachsen den Favoriten am Rande eines Punktverlustes hatte, man war ein unbequemer Gegner, obwohl man - wie so häufig - einige Verletzungssorgen zu beklagen hatte. Als man mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die Halbzeit ging, schien die Welt noch in Ordnung, die kämpferische Einstellung der Gäste, sie stimmte diesmal. Und auch aus der Kabine kam man hoch motiviert, die Gelben spielten mit einer aggressiven und beweglichen Defensive, teilweise eroberte man sich sogar die Führung. Es entwickelte sich eine spannende Begegnung, absetzen aber, konnte sich keines der Teams. Eine Kulisse von 1250 Zuschauern sahen den Krimi, der für die Gäste ohne Happy End bleiben sollte. Gut zehn Minuten vor dem Spielende musste Michell Hildebrandt seine dritte Zeitstrafe hinnehmen - er konnte seinen Kollegen nicht mehr helfen und musste das Geschehen von der Tribüne aus verfolgen. Eisenach nutzte dies geschickt, setzte wichtige Konter und entschied die Partie. hema
ThSV Eisenach - TVG Großsachsen 29:25 (14:12): Sitter, Boudgoust - von Babka, Grammel 1, Triebskorn 3, Schulz 4, Spilger 1, Kadel 2, Purucker 2, Straub, Reisig 7, Buschsieper 4/3, Hildebrandt 1.
Die Roten Teufel der SG Leutershausen hatten bereits am Freitagabend gespielt und Groß-Bieberau mit 24:18 besiegt. In der Südstaffel der 3. Liga hatten die Rhein-Neckar Löwen II spielfrei.



