Walldorf

Sambugaschule will den Ganztagsbetrieb (Update)

Angebot soll zum Schuljahr 2019/20 eingerichtet werden - Dann ist auch die räumliche Unterbringung an der Waldschule geplant

05.07.2018 UPDATE: 05.07.2018 16:30 Uhr 2 Minuten, 30 Sekunden
Das Gebäude der Sambugaschule Walldorf ist in die Jahre gekommen. Foto: Rößler

Walldorf. (rö) Der Walldorfer Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung zwei wichtige Entscheidungen zur Zukunft der Sambugaschule gefällt: Zum einen soll für das Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum der Antrag gestellt werden, mit Beginn des Schuljahrs 2019/20 eine gebundene Ganztagsschule einzurichten. Zudem wird die Sambugaschule, deren Gebäude in die Jahre gekommen ist, ab diesem Zeitpunkt räumlich in voraussichtlich zwei Pavillons der Waldschule untergebracht.

Nicht einig war sich das Gremium über die personelle Ausstattung für das Ganztagsangebot: Während sich Rektorin Silke Fiedler jeweils zwei Erzieherinnen für jede der beiden Klassen gewünscht hatte, die die Lehrer von 11.30 bis 15.30 (freitags bis 13.30 Uhr) unterstützen und 115.000 Euro im Jahr kosten würden, genehmigte der Gemeinderat zunächst nur eine Erzieherin pro Klasse. Diese Entscheidung erfolgte bei sechs Gegenstimmen der SPD und drei Enthaltungen aus Reihen der Grünen. Zusätzlich wird eine FSJ-Stelle geschaffen.

Wie der Erste Beigeordnete Otto Steinmann einleitend sagte, sei mit der Entscheidung des Landes, die Rektorenstelle neu zu besetzen, eine der wesentlichen Voraussetzungen geschaffen worden, "die Weiterentwicklung der Sambugaschule anzugehen". Eine freiwillige Nachmittagsbetreuung im Schuljahr 2018/19 sowie anschließend die Ganztagsschule seien aber nur mit Unterstützung der Stadt umsetzbar: sowohl finanziell als auch durch kommunales Personal. Dabei sei es allerdings auch, gerade im Vergleich mit den anderen Schulen, zulässig, "über den beantragten Stellenumfang zu diskutieren", so Steinmann.

Der Erste Beigeordnete ging auch auf das Konzept zur räumlichen Unterbringung der weiter eigenständigen Sambugaschule an der Waldschule ein. Dabei geht es um die Aufteilung der beiden Klassenräume in den Pavillons, sodass Differenzierungsräume zur Verfügung stehen, aber auch um Umbaumaßnahmen im Hauptgebäude für ein Rektorat und ein Sekretariat. Die Kosten beziffert die Verwaltung nach einer ersten Schätzung auf 195.000 Euro. Außerdem wird laut Steinmann auch eine Erweiterung der Mensa der Waldschule notwendig, hierfür liege bereits ein Antrag der Schule vor, "der jetzt zeitnah in die politische Diskussion eingespeist werden muss".

Rektorin Silke Fiedler ging aufs pädagogische Konzept ein. Im Gegensatz zu den anderen Walldorfer Schulen beantrage man eine verpflichtende Ganztagsschule, zum einen aufgrund der Größe der Schule mit aktuell nur zwei Klassen, aber auch, weil die Eltern sich zu 100 Prozent für die Ganztagsschule ausgesprochen hätten. Mit einem Ganztagsangebot könnten "unsere Schüler umfassender gefördert werden", sagte die Rektorin. Dafür brauche man aber auch "ganz besonders im Mittagsband eine gute, enge Betreuung". Als "Probelauf" für Personal und Schüler sieht sie die freiwillige Nachmittagsbetreuung im kommenden Schuljahr, durch die Personalkosten von etwa 24.500 Euro entstehen.

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Während die Fraktionen sowohl den Umzug an die Waldschule als auch das Ganztagsangebot begrüßten, entzündete sich an den Betreuungskräften eine längere Diskussion. Werner Sauer (CDU) befürchtete, man wecke "Begehrlichkeiten" bei den Eltern der Grundschüler - dort erhalten bis zu 28 Kinder starke Klassen nur eine zusätzliche Kraft der Stadt. "Wir sehen schon, dass hier besondere Schüler beschult werden", so Sauer, trotzdem schlage man vor, mit einer Kraft pro Klasse zu beginnen. Wenn das nicht funktioniere, könne die Schule gern auf die Stadt zukommen. "Wir stimmen der personellen Unterstützung zu", sagte dagegen Petra Wahl (SPD) ohne Einschränkung. Sorge bereite ihrer Fraktion allerdings die Mensa der Waldschule, "die platzt schon jetzt aus allen Nähten". Hier sei eine bauliche Erweiterung dringend notwendig. "Wir können uns das leisten", erklärte Wilfried Weisbrod (Grüne), der ebenfalls darauf hinwies, dass die Mensa bereits jetzt "sehr beengt" sei. Im Gegensatz dazu war auch die FDP laut Dr. Günter Willinger "über den Betreuungsbedarf etwas gestolpert", durch die kleineren Klassen der Sambugaschule gebe es eine Bevorzugung gegenüber den Grundschulen. Die FDP sei zwar dafür, "in Kinder zu investieren", man müsse aber auch darauf achten, "dass die Personalkosten nicht davonlaufen".

"Wir müssen am Anfang auf Sicht fahren", war es für Bürgermeisterin Christiane Staab "schwierig, sich ins pädagogische Konzept einzumischen". Da die Mehrheit aber für zunächst nur eine zusätzliche Erzieherin pro Klasse plädierte, versprach sie, dass die Stadt als Schulträger immer bereit sei, bei Bedarf nachzujustieren.

Update: 5. Juli 2018, 17.48 Uhr

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