Für den Wettbewerb neu aufgestellt
Gemeinderat stellt einstimmig Weichen für die Zukunft - Eigenbetrieb, Verwaltungsteil und GmbH

Die bisher in einem Eigenbetrieb gefassten Geschäftsbereiche der Stadtwerke Eberbach wie Fährbetrieb sollen künftig auf drei Träger verteilt werden. Fotos: StE, pa, Hüll (2)
Von Felix Hüll
Eberbach. Aus Eins mach Drei: Die Stadtwerke als Versorgungsunternehmen für 14.600 Eberbacher sollen wettbewerbsfähig bleiben und für die Zukunft fit gemacht werden. Als Maßnahmen eines "Restrukturierungskonzeptes" beschloss der Gemeinderat einstimmig die künftige Gliederung in Eigenbetrieb, Teile bei der Stadtverwaltung und eine Stadtwerke-GmbH.

Die bisher in einem Eigenbetrieb gefassten Geschäftsbereiche ÖPNV sollen künftig auf drei Träger verteilt werden. Fotos: StE, pa, Hüll (2)
Gleichzeitig erhielt die Werkleitung Prüfaufträge und von den Stadträten auch deutliche Wünsche mit auf den Weg: beim ÖPNV dürfe nicht gestrichen werden und für das Personal seien die bestmöglichen arbeitsrechtlichen Lösungen zu berücksichtigen.
"Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Anforderungen an die Stadtwerke immer komplexer werden", erklärte Kreis- und Stadträtin Kerstin Thomson (AGL). Zusammen mit Karl Braun (CDU) forderte Thomson, dass die künftigen Stadtwerke-Institutionen in einem "steuerlichen Querverbund" aufgestellt sein werden. Schon im Werksausschuss habe man festgestellt, dass dies eine der Grundvoraussetzungen bei der Umstrukturierung sei, so Karl Braun.
"Dieser Weg ist der einzig sinnvolle und Gewinn bringende, aber er bringt einige Veränderungen mit sich," stellte Jan-Peter Röderer (SPD) fest. Die SPD vertraue auf das Urteil der Fachleute.
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Das hatte zuvor Stadtwerkeleiter Günter Haag vorgetragen, zusammen mit seiner Festlegung: "Die Stadtwerke werden ein kommunaler Betrieb bleiben, zumindest solange ich hier bin. Und sie werden den größten Nutzen bringen, wenn sie wettbewerbsfähig sind."

Die bisher in einem Eigenbetrieb gefassten Geschäftsbereiche wie Energie sollen künftig auf drei Träger verteilt werden. Fotos: StE, pa, Hüll (2)
Das weitere Voranschreiten der Energiewende bringe einen immer größeren "Datentraffic" mit sich, der demografische Wandel mache sich auch bei den Stadtwerken im Fachkräftemangel bemerkbar und es stelle sich die Frage, ob "wir Energiewirtschaft künftig noch alleine händeln können", so Haag. "Wir müssen für Kooperationen und Partnerschaften offen sein, und da stellt sich die Frage, ob der derzeitige reine Eigenbetrieb noch die richtige Geschäftsform ist." Der Energiebereich mit Vertrieb und Netzen sowie der gesamte kaufmännische SWE-Service in die e.con GmbH übertragen werden, die künftig zur Stadtwerke Eberbach GmbH wird.

Die bisher in einem Eigenbetrieb gefassten Geschäftsbereiche der Stadtwerke Eberbach wie Wasserversorgung sollen künftig auf drei Träger verteilt werden. Fotos: StE, pa, Hüll (2)
Trinkwasserversorgung, der Verkehrsbetrieb und die Bäder bleiben Bestandteil eines Eigenbetriebs. Zu prüfen ist, wie Hafen und Fähre in die Stadtverwaltung Eberbachs übertragen werden können. Ebenso durchgerechnet werden soll eine "Optimierung des ÖPNV" ("Das heißt für uns aber kein Streichen von Linien!" so Peter Stumpf, AGL) und welche Finanzierung es für welche Lösung einer Hallenbadzukunft gibt.
Am 23. Juli soll dazu das bislang beauftragte Büro ab 17 Uhr in der Stadthalle über die Alternativen informieren, so Bürgermeister Reichert. Es geht um einen "entscheidenden Schritt" bewertete Reichert den dann einstimmig gefassten Maßnahmenbeschluss, um Eberbach auch künftig einen eigenen wettbewerbsfähigen Versorger in der Stadt zu halten.



