Heilbronn

Innenstadt für die Zukunft fit machen

Fortschreibung des Masterplanes setzt jetzt auch auf Bürgerbeteiligung

11.05.2018 UPDATE: 14.05.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 12 Sekunden

Ein Ziel des neuen Masterplans: Die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt stärken, so wie beim Abendmarkt. Foto: Brigitte Fritz-Kador

Von Brigitte Fritz-Kador

Heilbronn. Eine der Aufgaben, die der Gemeinderat im Herbst letzten Jahres der Verwaltung aufgegeben hatte, war die Fortschreibung des "Masterplanes Innenstadt". Der letzte war im Jahr 2008 verabschiedet worden, damals waren Bildungscampus und Buga noch Visionen, und die heute so attraktive Neckarmeile "noch eine einfache, unbelebte Straße am Neckar", wie Finanzbürgermeister Martin Diepgen nun bei der Vorstellung des Verfahrens für die Fortschreibung erinnerte. Zu der dafür gebildeten und unter ihm arbeitenden Lenkungsgruppe gehören neben Baubürgermeister Wilfried Hajek auch Geschäftsführer Steffen Schoch und City-Managerin Irina Scharfetter von der Heilbronn Marketing GmbH, Thomas Gauß, Vorsitzender der Stadtinitiative Heilbronn, sowie die städtischen Wirtschaftsbeauftragten Stefan Ernesti und Florian Nader.

Als Agentur wurde die GMA beauftragt, die nun ihre Arbeit aufgenommen hat. Zum Jahresende sollen die Ergebnisse vorliegen. Ziel ist, die Innenstadt von Heilbronn - auch im Blick auf die Region - fit zu machen für die Zukunft.

Im Gegensatz zu dem nun überholten Masterplan wird es diesmal von Anfang an auch eine Bürgerbeteiligung geben, beispielsweise in Workshops, an denen sich jeder beteiligen kann. Einig war man sich darin, dass sich Gewohnheiten, Frequenzen, Anforderungen in den letzten zehn Jahren stark geändert haben, dass es mit dem Online-Handel, der Digitalisierung und dem demografischen Wandel neue Herausforderungen gibt. Auch der Wandel in der Mobilität spielt eine Rolle, nicht nur in Bezug auf die Stadtbahn, sondern auch in der Veränderungen in der Gewichtung von Auto- und Radverkehr. Diepgen dazu: "Für Heilbronn ist die Weiterentwicklung des Masterplans Innenstadt ein großer Gewinn. Als umfassendes, abgestimmtes Strategiekonzept wird er dabei zu einem wichtigen Werkzeug werden, die Heilbronner Innenstadt zukunftsfähig aufzustellen."

Thomas Gauß sieht es ähnlich: "Für den Handel und die Gastronomie ist ein konsequenter und auf die aktuellen Entwicklungen angepasster Masterplan ein wesentlicher Faktor." Zwei Dinge möchte er anders haben und sieht diese auch anders: Einmal sollte immer noch jeder, der in die Innenstadt möchte, die Wahl haben, sie mit dem ÖPNV, dem Rad oder dem Auto anzusteuern und zum anderen findet er es an der Zeit, dass die Heilbronner ihre Stadt positiver sehen. Müsste er für Investoren Investitionsobjekte suchen, würde er ihnen zu allererst Heilbronn empfehlen. Leerstand und Ladenschließungen kann man auch als "Marktbereinigung" sehen, Frequenzänderungen als Chance, zum Beispiel für vereinheitlichte Ladenöffnungszeiten in der City, so Gauss - und auch andere Zeiten für die Beschicker des Wochenmarktes, angepasst an neue Einkaufsgewohnheiten. Die Frage sei "wann entsteht Bedarf". In der Tat ist die sommerliche Abendöffnung des Wochenmarktes ein Erfolg. Diepgen, Gauss und Hajek sind sich darin einig, dass man für jetzt schon feststellbare steigenden Abendfrequenzen eine Antwort finden müsse.

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Stefan Holl von der GMA will für den neuen Masterplan auch Lehren aus der Vergangenheit ziehen. Baukörper- und Verkehrswegeänderungen hätten auf die Innenstadtnutzung einen Einfluss, den er bei 80 bis 90 Prozent sieht. Aber auch an anderen Stellschrauben soll gedreht und die Frage beantwortet werden, wie man attraktiv bleiben will - und dies nicht nur in einer Fixierung auf den Handel. Früher habe man bei diesen Aufgaben allein auf Stadtplanung gesetzt, jetzt aber auf Dialog und Bürgerbeteiligung. Es werde deshalb drei große Beteiligungsrunden geben, auch daraus erhoffe er sich eine "verlässliche Marschroute für die Qualitätsoptimierung der Innenstadt".

Baubürgermeister Hajek erinnerte daran, dass die Innenstadt als Wohnort in den letzten Jahren stark an Attraktivität gewonnen hat. Heilbronn habe sich als "Stadt für das Wohnen neu erfunden". Es gehe aber auch um Atmosphärisches, so müsse beispielsweise auch die Beleuchtung abends Sicherheit vermitteln.

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