Bereich am Adenauerplatz wird umgestaltet
Ausschuss stimmte für bessere Anbindung an Fußgängerzone - Frage der Verkehrsberuhigung noch offen

Die Aufenthaltsqualität soll steigen: Wiesloch möchte 2019 die Angleichung der Straßengestaltung des Bereichs am Adenauerplatz an die Untere Hauptstraße angehen. Foto: Pfeifer
Wiesloch. (seb) Um die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt weiter zu steigern und den Adenauerplatz besser an die Fußgängerzone anzubinden, sollen Teile von Friedrichstraße und Schlossstraße in Wiesloch umgestaltet werden. Bei einer Nein-Stimme befürwortete der Technik- und Umweltausschuss in der jüngsten Sitzung die Angleichung des Bereichs der Friedrichstraße (Fußgängerzone bis Badgasse) und der Schlossstraße (bis Kaiserlich Kammer) an die Untere Hauptstraße.
Die Frage, ob und wie in diesen Bereichen eine Verkehrsberuhigung erfolgen soll, blieb zunächst offen, der Ausweitung der Fußgängerzone steht ein Nein des Gemeinderats vom November 2016 entgegen. 420.000 Euro sind vorerst für die Maßnahme, die 2019 durchgeführt werden soll, eingeplant, laut Anja Dahner von der Stadtverwaltung wird es sogar "eher günstiger".
Derartige Pläne wurden über die Jahre öfter diskutiert, daher lautete die erste Frage aus dem Ausschuss, wieso man sich angesichts der Finanzlage und anderer wichtiger Vorhaben ausgerechnet jetzt damit befassen sollte. Seit 2007 hat die Umgestaltung laut Anja Dahner in der mittelfristigen Finanzplanung Priorität. Dass man jetzt aktiv wird, hat mit dem ehemaligen Dannheimer zu tun: Der Investor bat um klare Verhältnisse, wie der Bereich ums künftige Büro- und Geschäftshaus aussehen wird, und zeigte ein großes Interesse an Verkehrsberuhigung oder sogar Ausweitung der Fußgängerzone, um die Kundenfrequenz zu erhöhen.
Man möchte im Juli dieses Jahres noch mit Abbruch- und Umbauarbeiten beginnen, zunächst am kleinen Nebengebäude, einem ehemaligen Restaurant, und bis Mitte 2019 mit dem Gröbsten fertig sein. Dann könnte die Stadt ihre Maßnahmen starten, ohne dass ihr schwerer Baustellenverkehr in die Quere kommt. Während man sich im Ausschuss gerne bereit zeigte, sich mit dem Investor abzustimmen, pochte man darauf, dass der Gemeinderat das letzte Wort habe.
Die Mehrheit aber konnte den von Anja Dahner geschilderten Vorschlägen folgen. Angenehm und barrierefrei soll es werden: Ein neues Pflaster wie das in der Unteren Hauptstraße wird verlegt, auch verschwinden die Gehwege, sie werden abgesenkt und ebenfalls gepflastert. Der Übergang soll optisch und baulich nahtlos werden. Die Bäume sollen möglichst belassen werden, für neue dürfte aber zu wenig Platz sein.
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Wie viel Spielraum man im Bereich der Tiefgarage am Adenauerplatz hat, muss laut Anja Dahner noch untersucht werden, schließlich müssen Dicke des Straßenaufbaus, Zufahrt, Gefälle und Entwässerung bedacht werden. Auch Kanalsanierungsarbeiten sind in der Schlossstraße geplant, sie können ohne größere Baustelle im günstigen "Inliner"-Verfahren erfolgen.
Für die Ausschussmitglieder waren nicht wenige Fragen noch offen, zu Verkehrsführung, allen voran der Busse, zu Anlieferverkehr, Wegfall von Parkplätzen oder Außenbewirtung von bestehenden sowie eventuell im Dannheimer-Gebäude geplanten Lokalen oder Cafés. Oberbürgermeister Dirk Elkemann betonte, dass man mit dieser Gestaltungs-Entscheidung nichts von alldem vorwegnehme oder verbaue, zurzeit gehe es nur um die Straßengestaltung.
Er hob auch hervor, dass man dem Investor gegenüber durchaus Entgegenkommen zeigen wolle, dessen Ideen aber nichts an den Plänen der Stadt änderten: Die Grundstücksgrenzen seien klar und ebenso die Entscheidungshoheit. Wobei viele der angesprochenen Themen auch im Rahmen des Stadtentwicklungskonzepts Insek intensiv mit der Bürgerschaft diskutiert würden, so Elkemann, beispielsweise eventuelle Konflikte zwischen Bus und Außenbewirtung.
"Ich erkenne eine Bereitschaft zur Verkehrsberuhigung", versuchte der OB einen sich abzeichnenden Konsens zu formulieren, "daher ergibt diese Planung Sinn. Spätestens im Oktober wollen wir im Gemeinderat die Verkehrsplanung diskutieren."



