Türken wollen in Buchen ein neues religiöses Gemeindezentrum bauen
Bürgermeister bestätigt: Städtisches Grundstück neben dem TÜV ist dafür vorgesehen - Doch die Finanzierung ist noch offen.

Bislang war dieses Zentrum mit Moschee und Versammlungsraum am Turn-Heinrich-Platz neben der Jakob-Mayer-Grundschule am TSV-Stadion untergebracht. Dieser alte Standort soll mit der Verwirklichung des neuen Gemeinde- und Kulturzentrums mit einer Gebäudefläche von 1000 Quadratmetern dann gänzlich aufgegeben werden.
Bislang war von den neuen Plänen in der Öffentlichkeit nichts bekannt. Noch sind die Kaufverträge nicht unterschrieben, erklärte die Stadtverwaltung gestern auf Anfrage. Es liegen zwar entsprechende Pläne vor, aber die Finanzierung sei noch ungeklärt. Mit den Bauplänen der Türkisch-Islamischen Gemeinschaft Buchen seit er seit 2005 beschäftigt, bestätigte der Bürgermeister. Mehrere Grundstücke und auch der jetzige Standort am Turn-Heinrich-Platz seien im Laufe der Jahre in Erwägung gezogen worden, erläuterte er. Doch die Vorstellungen der Bauherren seien allesamt nicht zu verwirklichen gewesen. Nun liege ein Planentwurf vor, in dem auf 1000 Quadratmeter alles unter einem Dach untergebracht werden könne, wie beispielsweise Gebetsraum, Kulturzentrum, Wohnräume für den türkischen Lehrer und den Imam. Laut Plan sei "so etwas wie ein Minarettaufbau möglich", informierte Roland Burger weiter. Dies wäre lediglich eine optische Geschichte. Kein eigenständiger Turm, sondern eher ein "aufgesetzter Dachreiter". Aber es gebe noch keinen Grundstückskauf und es liege noch kein Baugesuch vor. "Wir reden von einer Zeitachse bis zu fünf Jahren", erklärte er auf die Frage der möglichen Realisierung. Der vorliegende Planentwurf sei sehr ansprechend. Roland Burger machte keinen Hehl daraus, dass er für die Verwirklichung des Vorhabens an dieser exponierter Stelle der Stadt ist. "Die Zeiten, wo man solche Bauten im Industriegebieten versteckt hat, sind vorbei", betonte er.
Seit 1974 gibt es dort schon den Türkisch-Islamischen Kulturverein bzw. die Türkisch-Islamische Gemeinschaft Buchen (D.I.T.I.B.). Der Versammlungsraum mit weiteren Räumlichkeiten wurden seit 1974 dort genutzt und weitere Räumlichkeiten konnten nach dem Auszug des Technischen Überwachungsvereins TÜV und nach Umzug des ökumenischen Jugendhauses "TÜFF" entsprechend einbezogen werden.
Das Kinder- und Jugendzentrum, das heutzutage vom Caritasverband betrieben wird, ist vor rund acht Jahren in die umgebaute ehemalige Aral-Tankstelle in die Bödigheimer Straße am Bingler-Kreisel umgezogen. Neu errichtet wurde von der Türkischen Gemeinde 1990 die Moschee im Anschluss an die alten Barackengebäude als festes Bauwerk.
Doch seit etlichen Jahren besteht in der Türkischen Gemeinde der Wunsch, in Buchen ein neues religiöses Zentrum zu bauen, bestätigte zuvor auch Beigeordneter Dr. Wolfgang Hauck. "Schon unter dem damaligen Bürgermeister Dr. Achim Brötel wurde dieser Wunsch an die Stadt herangetragen", informierte Dr. Hauck. Die Stadt stehe dem Wunsch aufgeschlossen gegenüber, weil die Bausubstanz am Turn-Heinrich-Platz alles andere als solide sei. Der Wunsch, aus den alten Gemäuern heraus und neu bauen zu wollen, sei demnach allzu verständlich. "Die Stadt will eine integrative Lösung haben", betonte er.
Die spätere Nutzung der Gebäude am Turn-Heinrich-Platz ist laut Bürgermeister Burger noch offen. An den Räumlichkeiten am Turn-Heinrich-Platz hätte dann auch der TSV "grundsätzliches Interesse", wie Vorsitzender Kurt Bonaszewski der RNZ im Gespräch erklärte. Denn an weiteren Trainingsräumlichkeiten sei der Turnverein schon interessiert. "Natürlich nicht im jetzigen baulichen Zustand", schränkte er ein.



