Spaziergänger entdeckten weiße Mäuse
Ein Unbekannter setzte die 20 Tiere am Freitag an einem Feldweg aus

Die ausgesetzten Mäuse kuschelten sich wegen der Kälte aneinander. Foto: Tierrettung
Dossenheim. (cm) Wer weiße Mäuse sieht, der sieht bekanntlich etwas, das gar nicht da ist - so die Redensart. Ganz real waren aber die weißen Mäuse, die Spaziergänger am Freitag gegen 20.25 Uhr an einem Feldweg in der Nähe der Siedlung "Dossenwald" sahen. Ein Unbekannter hatte die 20 Tiere am Rande einer Koppel ausgesetzt, wie Michael Sehr von der Berufstierrettung Rhein-Neckar auf RNZ-Anfrage berichtet.
Ein Ehepaar mit Hunden und ein Jogger meldeten die Mäuse, die teilweise auf dem Weg herumliefen. "Diese kehrten aber immer wieder zu dem Streu zurück, mit dem sie ausgesetzt wurden, und kuschelten sich wegen der Kälte aneinander", erzählt Sehr. Die Mäuse seien höchstens eine Stunde vorher ausgesetzt worden, sonst wären sie wohl früher entdeckt worden, mutmaßt der Fachmann.
Bei den Tieren handle es sich um sogenannte Farbmäuse, die es - wie der Name schon sagt - mit unterschiedlichen Fellfarben gibt. "Ihr Zustand war gut, sie waren gut genährt und nicht vernachlässigt", so der Tierretter. Zwölf der Mäuse waren männlich, acht weiblich. Da sie schon ausgewachsen waren, müssen sie mindestens drei bis vier Wochen alt sein, eher älter, sagt Sehr. Und da einige kleiner waren, könnten sie nicht vom selben Wurf stammen. Die "Eltern" seien nicht dabei gewesen. Die Tierretter brachten die Mäuse ins Heidelberger Tierheim, wo sie nun auf einen neuen Besitzer warten.
Dort werden unter Telefon 0 62 21 / 2 45 02 auch Hinweise zum früheren Besitzer entgegengenommen. Die Suche nach diesem könnte sich aber schwierig gestalten. "Jeder kann Mäuse halten", erklärt Tierretter Sehr. Möglicherweise seien die Besitzer mit dem Wurf überfordert gewesen. Gerade weiße Farbmäuse, die auch "Labormäuse" genannt werden, würden oft als Schlangenfutter dienen. Immerhin könnte ihnen dieses Schicksal nun erspart bleiben.



