Bürgerbefragung

Wie wünschen sich die Wieslocher ihre Stadt?

OB Elkemann ist mit Rücklauf der Bürgerbefragung zufrieden - Am 22. Februar startet offiziell das Stadtentwicklungskonzept "INSEK"

30.01.2018 UPDATE: 31.01.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 35 Sekunden

Ein Blick über die Dächer Wieslochs: Mit dem Stadtentwicklungskonzept "INSEK" werden die Weichen für die künftige Entwicklung der Weinstadt gestellt. Foto: Pfeifer

Wiesloch. (hds) "Wir sind mit dem Rücklauf durchaus zufrieden", so Oberbürgermeister Dirk Elkemann im Pressegespräch zur Bürgerbefragung im Rahmen des "Integrierten Stadtentwicklungskonzepts" (INSEK). 22.500 Einwohner ab dem 16. Lebensjahr hatten die Möglichkeit, sich in einem Fragebogen über verschiedene Aspekte des künftigen Stadtbilds zu äußern. "Mit 2750 Beteiligten haben sich unsere Erwartungen erfüllt", so der Rathauschef. Die von der beauftragten Agentur "Wee-ber + Partner" durchgeführte Aktion umfasste insgesamt 60 Fragen und die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden in den kommenden Monaten in weiterführenden Gesprächen und Veranstaltungen vertieft, um dann später ein einheitliches Planungskonzept zu erstellen. Abgefragt wurde eine große Bandbreite all jener Themen, die für das künftige Erscheinungsbild der Stadt von Bedeutung sein werden. Es ging dabei um Verkehr und Mobilität, aber auch Fragen, wo die Bürger die künftigen Schwerpunkte ihrer Stadt sehen.

Beim Blick auf die Altersstruktur der Teilnehmer ist zu erkennen, dass mit 36 Prozent die 45- bis 64-Jährigen die stärkste Fraktion bilden, gefolgt von den 25- bis 44-jährigen (30 Prozent). Eher schwach vertreten sind die Jugendlichen (16 bis 24 Jahre) mit elf Prozent und die ältere Generation ab 65.

Elkemann konnte, gemeinsam mit Anika Schiffer vom Planungsamt, auch erste Tendenzen dieser Befragung präsentieren. In Sachen "Image" und der Frage, welches Bild man sich von der Stadt in den kommenden Jahren erwarte, ist eine Wandlung von "historischer und idyllischer Weinstadt" hin zu einer attraktiven Einkaufsstadt zu erkennen. Auch der familienfreundliche Wohnort und ein guter Wirtschaftsstandort stehen bei der künftigen Entwicklung für die Befragten ganz oben auf der Prioritätenliste. Hinzu kommen Energie- und Umweltaspekte, die aus Sicht der Bürger mehr in den Fokus rücken sollten. Zum Komplex "Angebote in der Innenstadt" sind sich die Befragten in einem Punkt einig: Es gibt ausreichend Feste und Veranstaltungen. So sind 42 Prozent sehr zufrieden, weitere 46 Prozent meinen, die Aussage, ob es genügend Festivitäten gäbe, "treffe eher zu", und nur wenige äußerten sich kritisch.

Bezüglich der Kundenfreundlichkeit im Zusammenhang mit den Öffnungszeiten im Einzelhandel meinten 56 Prozent, dies sei in Ordnung, und auch in Sachen "Sauberkeit" im innerstädtischen Bereich gab es im Rücklauf durchweg gute Bewertungen. Die Familienfreundlichkeit in der Innenstadt erhält ebenfalls überwiegend gute Noten. Die Präsentation des Warenangebots in der Großen Kreisstadt sieht die Mehrzahl der Teilnehmer an der Befragung ebenfalls positiv und bei der Bewertung, ob der Busverkehr in der Fußgängerzone die Aufenthaltsqualität beeinträchtige, halten sich die Meinungen in etwa die Waage.

Nachholbedarf besteht im Bereich Tourismus. 73 Prozent der Befragten antworteten mit einem klaren "Nein" auf die Frage, ob Wiesloch touristisch wahrgenommen werde, 41 Prozent sprachen sich für ein verstärktes Engagement in diesem Bereich aus. Obwohl die Historie der Stadt künftig nicht mehr so hoch im Kurs stehen soll, sind doch immerhin über 90 Prozent dafür, die historische Altstadt in ihrem Erscheinungsbild zu erhalten.

Unterschiedlich aus fielen die Bewertungen - je nach Stadtteil - auf die Frage "Wie beurteilen Sie in Ihrem Wohngebiet Mobilität und Verkehr?". Gerade beim Verkehrsfluss sprach man sich in Altwiesloch eher kritisch aus, es gab eine "eher schlechte Bewertung", die deutlich schlechter als im Kernstadtbereich ausfiel. Auch in Baiertal ist man mit der Gesamtsituation nicht zufrieden, während die Situation für die Fußgänger durchweg positiv eingeschätzt wird. Die Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr, sowohl innerstädtisch als auch überregional, ist nach der Befragung in Ordnung und der Zustand der Straßen liegt in der Bewertung in Richtung "eher schlecht".

Insgesamt, so resümierte der Oberbürgermeister, auf den ersten Blick ein durchaus positives Ergebnis. "Wir werden die Auswertung weiter verfeinern und Querverbindungen herstellen, um all dies dann bei der INSEK-Auftaktveranstaltung am 22. Februar im Palatin (Beginn ist um 19 Uhr) der Öffentlichkeit zu präsentieren", sagte Elkemann.

Bereits an diesem Freitag, 2. Februar, findet ab 16 Uhr im Ratssaal des Rathauses ein Jugendforum statt, auch hierbei geht es um das künftige Bild der Stadt. "Für die Jugendlichen eine tolle Chance, sich mit Ideen und Vorschlägen mit einzubringen, denn die Ergebnisse des Stadtentwicklungskonzeptes werden das künftige Bild unserer Stadt prägen." Im April und Mai werden in den Stadtteilen Bürgerworkshops angeboten, deren Ergebnisse dann am 12. Juli in einem Vernetzungsworkshop miteinander verbunden werden sollen.

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