Uneinigkeit beim Vereinsnamen
Vorschlag "Gesangverein Edingen-Neckarhausen": Nicht alle Mitglieder wollen Edingen dabei haben

Der Vorstand des Gesangvereins Neckarhausen nach den Wahlen: Kassiererin Heike Seitz, Vorsitzender Thomas Schwarz, Schriftführerin Andrea Marsch, neue zweite Vorsitzende Filipa Lukauer (v.l.). Foto: Pilz
Edingen-Neckarhausen. (nip) Soll der neue Verein, zu dem sich der Männergesangverein (MGV) und der Gesangverein Germania Neckarhausen zusammenschließen werden, nun "Gesangverein Edingen-Neckarhausen" heißen, oder nicht? Mit dieser Frage muss sich die geschäftsführende Vorstandschaft beider Vereine noch einmal befassen, weil das Stimmungsbild der Mitglieder in den jeweiligen Hauptversammlungen ein mehrheitliches Votum für den Namen "Gesangverein Neckarhausen" ergab. Kritiker wie Wolfgang Jakel argumentierten, MGV und Germania seien Neckarhäuser Traditionsvereine. Das wolle man nach außen widerspiegeln: "Edingen hat in dem Namen nichts zu suchen", fand er. Befürworter des Doppelnamens wie Franz Schläfer erklärten hingegen: "Wir beginnen eine neue Zeit, und die Gemeinde heißt nun mal so. Unsere Traditionen pflegen wir weiter im Verein." Schläfer meinte auch, man "erarbeite sich ein Alleinstellungsmerkmal als Sängerinnen und Sänger einer Gesamtgemeinde."
Norbert Hefner dagegen sprang Jakel bei: "Wir geben vieles auf. Ist es auch nötig, den Ortsteilnamen aufzugeben? Das kenne ich von anderen Vereinen nicht nach einer Fusion."
Vorsitzender Thomas Schwarz hatte vor der Debatte eindringlich darum gebeten, sich zu äußern. Diese Versammlung gelte quasi als "Trockenlauf, um perfekt vorbereitet zu sein". Der Vereinsname ist essenziell für den Verschmelzungsvertrag, der weitestgehend fertig ist. Dasselbe gilt für die neue Satzung: "Beides kann ich euch heute schon präsentieren", sagte Schwarz. Man dürfe die Namensgebung nicht auf die lange Bank schieben, denn die Verschmelzung durch Aufnahme - das heißt, dass der MGV die Germania als Verein mitsamt Vermögen inkludiert - sei für Februar/März geplant, so Schwarz.
Entstanden ist der Name "Gesangverein Edingen-Neckarhausen" nach einem Beteiligungsprozess aus 45 Vorschlägen von Mitgliedern, die nach einem reglementierten Auswahlverfahren sortiert und gewertet wurden. "Es wäre tragisch, wenn das Ganze wegen des Namens zur Ablehnung führen würde", gab Hefner weiter zu bedenken. Schwarz stimmte dem zu: "Wir müssen mit beiden Vorständen zwischen beiden Namen verhandeln. Wir geben Euch davon Kenntnis." Beim MGV habe sich ein fast identisches Stimmungsbild in der tags zuvor abgehaltenen Versammlung ergeben teilte er mit.
Fusion soll vor allem Nachwuchsgewinnung dienen
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Die seit 2012 beschlossene Verschmelzung, nachdem sich bereits eine Chorgemeinschaft beider Vereine gebildet hatte, soll vor allem der Nachwuchsgewinnung dienen, wie Schwarz betonte. "Gesangverein Edingen-Neckarhausen" habe man deshalb gewählt, weil es ein Bekenntnis zur Gemeinde und zeitgemäß sei. Zudem signalisiere es anderen Vereinen aus den Ortsteilen, dass sie willkommen seien und man selbst für alle Chorgattungen offen sei.
Tatsächlich gibt es neben dem Männerchor einen gemischten Chor "Germania Rocks", den die Germania vor einigen Jahren erfolgreich ins Leben rief. Beide Vereine haben zudem zwei rege Theatergruppen, deren geschäftsführende Leitung künftig Josef Stein jr. übernehmen soll. Die Geschäftsführung der Chöre würde Thomas Schwarz obliegen. Als neuer erster Vorsitzender des fusionierten Vereins ist Sven Betzold vorgeschlagen, zweiter Vorsitzender wäre René Zieher, Kassiererin Heike Seitz.
Sie bilanzierte in der Versammlung neben der "soliden Grundlage" mit Vereinsvermögen und Gebäudebesitz ein kleines Plus, das aus der Teilnahme zum Beispiel bei "Rund ums Schloss" oder der Kerwe entstanden war. Sowohl ihr Kassenbericht als auch der Geschäftsbericht von Thomas Schwarz spiegelten rege Aktivitäten der Chöre bei Auftritten und geselligen Veranstaltungen am Ort und darüber hinaus wider.
Bei anstehenden Wahlen rückte Filipa Lukauer als zweite Vorsitzende für Hermann Schneider nach, bei den Beisitzern war es Monika Pribil für den scheidenden Helmut Zeh. Kerstin König ergänzt den Wirtschaftsausschuss. Eine Satzungsänderung zur Beseitigung eines "potenziellen Verschmelzungshindernisses" erfolgte einstimmig. 17 Sänger wurden für fleißigen Singstundenbesuch geehrt, vier mehr noch als im Vorjahr.



