Sturm brachte Starkregen, Orkanböen, Schäden
Entwurzelte Bäume, abgedeckte Dächer, übergelaufene Bäche - Ausmaß noch nicht absehbar

Ausgelöst durch die starken Regenfälle trat die Schefflenz am Mittwochvormittag über die Ufer und verwandelte sich für mehrere Stunden in einen reißenden Sturzbach. Bis zum Mittag ging das Wasser nach einer Regenpause aber wieder zurück. Foto: Peter Lahr
Neckar-Odenwald-Kreis. (mlo/lah/tra) Sturmtief "Burglind" wütete am Mittwoch in weiten Teilen Baden-Württembergs und machte auch im Neckar-Odenwald-Kreis nicht Halt. Orkanartige Windböen und starke Regenfälle sorgten für umgestürzte Bäume, kleinere Überschwemmungen und teilweise abgedeckte Dächer in der Region.
In Dallau fiel dem Unwetter das Lagerdach des Sanitär- und Heizungsbauunternehmens Mack zum Opfer. Auf beiden Seiten riss der Sturm großflächig Ziegel davon. Als Firmeninhaber Jürgen Mack den Schaden am frühen Vormittag entdeckte, verständigte er zunächst den Besitzer der angemieteten Scheune und rief anschließend die Feuerwehr zu Hilfe. "Als ich heute morgen die Tür geöffnet habe, war ich überrascht, dass es drinnen so hell ist", erzählte Mack, der trotz der bösen Überraschung doch recht gelassen blieb.
Die Feuerwehr Dallau rückte umgehend mit rund 20 Personen an und sicherte das Dach. Mithilfe von Zugseilen und einer Drehleiter befestigten die Einsatzkräfte Planen, um das Dach abzudichten und den Absturz weiterer Ziegel zu verhindern. Unterstützung erhielt die heimische Wehr dabei von sieben Kollegen aus Mosbach. Gute zwei Stunden benötigten sie für die Sicherungsmaßnahme. "Von allen Einsätzen heute morgen ist das hier bisher der größte", so der stellvertretende Dallauer Abteilungskommandant Bruno Noe.
Das Ausmaß des entstandenen Schadens ist noch nicht absehbar. Jürgen Mack jedenfalls ist erleichtert, dass die Feuerwehrmänner und -frauen sofort zur Stelle waren, da in der Scheune Material von erheblichem Wert lagert.
Auch andernorts im Neckar-Odenwald-Kreis blieb das Unwetter nicht folgenlos. Die Polizei meldete insgesamt zwölf Vorfälle im Zusammenhang mit dem Sturmtief. Meist handelte es sich um umgestürzte Bäume, die die Fahrbahn blockierten und von der Feuerwehr beseitigt werden mussten.
Auch interessant
Etwa 45 Einsätze der Feuerwehren im Neckar-Odenwald-Kreis vermeldete Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr. "Glücklicherweise haben wir Stand jetzt im Zusammenhang mit dem Sturmtief keine Verletzten zu vermelden", so der Kreisbrandmeister. Glück im Unglück hatte ein Autofahrer, auf dessen Auto ein Baum stürzte: Er habe sich ohne Hilfe befreien können und keine Verletzungen davongetragen. In Neckarelz entfernte der Bauhof Mosbach den Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz aus Sicherheitsgründen fünf Tage früher als geplant, nachdem dieser durch den starken Wind in Schieflage geraten war.
Allgemein halten sich die Schäden im Landkreis zum Glück jedoch in Grenzen. "Die Schäden waren weitaus geringer als bei vergangenen Unwettern. Es gab einige umgestürzte Bäume und herabgefallene Äste", berichtet Joachim Mai, Leiter der Straßenmeisterei in Buchen. Auch die lokal begrenzten Überschwemmungen, flossen zügig ab.
So im Schefflenztal zwischen Schefflenz und Katzental. Hier verwandelte sich die Schefflenz kurzzeitig in einen reißenden Sturzbach und trat an einigen Stellen über das Bachbett. Die Wiesen hatten sich durch den tagelangen Regen bereits partiell in "Feuchtgebiete" verwandelt. Nach einer mehrstündigen Regenpause sank am Mittag der Pegel wieder etwas.



