SWR zieht in Mannheimer Neckarstadt

Sender will Grundstück von der Stadt kaufen - Neubau für 90 Mitarbeiter

Technoseum interessiert sich für bisheriges Studio

08.11.2017 UPDATE: 09.11.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 33 Sekunden

Nahe des Neckars und gegenüber der Klinik hat der SWR ein Gelände gefunden. F: Sommer

Mannheim. (alb) Das SWR-Studio in Mannheim zieht um. Nach einer langen Suche und intensiven Gesprächen mit der Stadt hat der Sender einen neuen Standort gefunden: ein brachliegendes Grundstück an der Schafweide nahe der Friedrich-Ebert-Brücke. Am nächsten Dienstag kommt das Thema in den Hauptausschuss des Gemeinderats, eine Mehrheit für den Neubau in der Neckarstadt gilt nach RNZ-Informationen als sicher.

Seit mehr als 30 Jahren sendet der SWR von der Wilhelm-Varnholt-Allee aus. Sein Studio und das Technoseum bilden ein Gebäudeensemble. Die Räume des SWR müssen allerdings erheblich saniert werden, unter anderem wegen des Brandschutzes. Dazu kommt ein zweites Problem: Ein vernetztes, zeitgemäßes Arbeiten zwischen den Mitarbeitern in den Bereichen Fernsehen, Radio und Internet ist kaum möglich. Statt kurzer Wege müssen die Kollegen oft Stockwerke überwinden.

Der SWR will das Grundstück für den Neubau von der Stadt erwerben. Deshalb entschied sich der Sender auch gegen die Hafenstraße im Jungbusch als möglichen Standort. Denn dort hätte der SWR ein Areal lediglich pachten, nicht aber erwerben können.

"Wir bekennen uns ganz klar zu Mannheim und der Region. Hier wollen wir langfristig bleiben", sagte die SWR-Studioleitern Dagmar Schmidt der RNZ. "Natürlich muss die Beschlussvorlage zunächst durch den Gemeinderat." Läuft alles nach Plan, will der SWR bereits im nächsten Jahr einen Wettbewerb für das neue Gebäude durchführen. Nach den Vorarbeiten der Stadt könnte dann im Frühjahr 2020 der erste Bagger anrollen, zwei Jahre später das Studio von den 90 Mitarbeitern bezogen werden. Derzeit nutzen Schüler und Lehrer der benachbarten Heinrich-Lanz-Schule das Gelände als Parkplatz. Auch der neue Standort liege zentral, sei gut an das Verkehrsnetz angebunden und in der Stadt sichtbar, sagte Schmidt.

Vom Umzug des SWR könnte das Technoseum profitieren. Jens Bortloff, kaufmännischer Leiter und stellvertretender Museumschef, sagte, der Stiftungsrat der Einrichtung sei bereits an das Finanzministerium in Stuttgart herangetreten - "mit der Frage, ob wir Gelände und Gebäude vom SWR erwerben dürfen". Für das Technoseum sprechen drei Argumente: Erstens müsste es die Räumlichkeiten "nur marginal" umbauen, wie Bortloff erklärte. Der technische SWR-Bestand könnte Teil der Sammlung zur Rundfunk- und Mediengeschichte werden. Zweitens würde ein privater Investor den Betrieb des Museums empfindlich stören. "Die Gebäude von SWR und Technoseum sind ja untrennbar miteinander verbunden", so Bortloff. Und drittens: Das Museum braucht mehr Platz. So stehen für Gruppen und Workshops kaum Räume zur Verfügung. Zudem will das Technoseum Mitmachangebote für Kinder schaffen.

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