Brand in Schwetzinger Flüchtlingsunterkunft

Gab es ein Feuer oder nicht?

Polizeibericht gibt Rätsel auf - Pressesprecherin der Anschlussunterbringung: "Medizinischer Notfall" - 27-Jähriger nach epileptischem Anfall auf Intensivstation

07.11.2017 UPDATE: 08.11.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 4 Sekunden

Das Hotel "Atlanta" in Schwetzingen. Foto: Lenhardt

Schwetzingen. (sbl) Die Feuerwehr rückte an, für die Landung eines Rettungshubschraubers an der Anschlussunterbringung "Hotel Atlanta" in Schwetzingen wurde eine Kreuzung gesperrt, und ein 27-jähriger Geflüchteter liegt seit Sonntagnachmittag auf der Intensivstation - ob der Mann das nächste Brandopfer in einer Flüchtlingsunterkunft ist, hängt davon ab, wen man fragt.

Im Polizeibericht ist von einem "Schwelbrand" im Zimmer des Schwerverletzten die Rede, und auf Nachfrage betonte ein Sprecher, dass "von einem Brandgeschehen ausgegangen werden muss." Man hätte eine Brandstelle gefunden, doch - und das stellte die Polizei vor ein Rätsel - gab es keinerlei Rauchentwicklung. Mittlerweile hat die Polizei Abstand von der Darstellung eines Brandes genommen.

Eine solche Brandstelle wollten aber weder das Schwetzinger Ordnungsamt, noch die Pressesprecherin der Anschlussunterbringung, Rita Erny, bestätigen. Sie gehen von einem medizinischen Notfall aus. Auf einen möglichen Brand angesprochen, war Erny überrascht gewesen: "Das ist das Erste, was ich höre. Da muss ich erst nachhaken."

Kurze Zeit später teilte sie mit, dass von einem Brand keine Rede sein könne. Auch einer weiteren Vermutung der Polizei, der 27-Jährige hätte möglicherweise eine Zigarette im Bett geraucht, widersprach sie: "Dafür gibt es keine Anzeichen. Es war einfach ein Notfall." Diese Darstellung bestätigte Pascal Seidel, Schwetzingens Ordnungsamtsleiter. Das Opfer sei in Not gewesen, schilderte Seidel den Hergang: "Irgendjemand hat dann den Brandmelder in der Unterkunft eingeschlagen. Die Feuerwehr kam fünf Minuten später - aber es gab keinen Brand."

Übereinstimmenden Berichten zufolge hatte der Mann einen epileptischen Anfall erlitten. Laut Polizei musste er reanimiert werden, bevor er ins Krankenhaus geflogen wurde. Eine endgültige Klärung des Brandverdachts - der möglicherweise polizeiliche Ermittlungen wegen Fahrlässigkeit nach sich zöge - gab es bislang nicht.

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