Wasser-Überschuss spült Geld in Stadtwerkekasse
Die Mittel sollen für die Sanierung des Netzes zurückgestellt werden – Defizite von Bädern und Bussen steigen im Vergleich zum Vorjahr

Nach jahrelangen Verlusten erwirtschaften die Eberbacher Stadtwerke 2016 wieder Gewinn. Allerdings stehen in den nächsten Jahren einige Herausforderungen an. Fotos: Menges
Von Christofer Menges
Eberbach. Die Eberbacher Stadtwerke haben das Jahr 2016 mit einem deutlich über dem Plan liegenden Gewinn von 570.000 Euro abgeschlossen. Der Jahresabschluss des städtischen Grundversorgers wurde am Donnerstag vom Gemeinderat genehmigt, die Werksleitung entlastet.
Geplant war für 2016 eigentlich ein Gewinn von 57.000 Euro. Dass es nun das Zehnfache wurde liegt laut Stadtwerksleiter Günter Haag an überdurchschnittlich guten Ergebnissen der Sparten Strom und Gas. Außerdem wurde bei der Wasserversorgung ein Überschuss von 344.000 Euro erwirtschaftet. Allerdings soll der zur Sanierung des Netzes verwendet werden. Bis zur Umsetzung des Projekts "Wasser 2025", das sich zeitlich verschoben hat, soll das Geld zurückgestellt werden.
Hintergrund
alle Angaben in €
2016/2015
Bilanzsumme 22,4 Mio.21,1 Mio.
Eigenkapital 1,4 Mio.0,6 Mio.
Umsatzerlöse16,7 Mio.16,4 Mio.
Gewinn 570.000318.000
Verbindlichkeiten 18,1 Mio.
Gewinn/Verlust
alle Angaben in €
2016/2015
Bilanzsumme 22,4 Mio.21,1 Mio.
Eigenkapital 1,4 Mio.0,6 Mio.
Umsatzerlöse16,7 Mio.16,4 Mio.
Gewinn 570.000318.000
Verbindlichkeiten 18,1 Mio.
Gewinn/Verlust 2016/2015
Strom+1,1 Mio.+1,1 Mio.
Gas+536.000 +555.000
Wasser +344.000- 53.000
Verkehr -473.000- 447.000
Bäder -830.000- 709.000
Um sich für die Herausforderungen der Zukunft zu wappnen, hat der städtische Grundversorger, der 63 Mitarbeiter beschäftigt, derzeit einige Programme laufen. Im Sommer vorigen Jahres wurden aus zuvor neun Abteilungen die drei Geschäftsbereiche Vertrieb und Markt, Beschaffung, Erneuerung und Technik sowie kaufmännischer Service. Das Wassernetz soll bis 2025 modernisiert werden. Zur langfristigen Sicherung läuft das Projekt "Strategisches Erfolgsprogramm", kurz Step, 2030.
Geld verdient wird vor allem mit Strom und Gas und hier laut Haag vor allem, weil die Beschaffungsstrategie weiter optimiert wurde. Defizite weisen der Busverkehr (-473.000 Euro) und die Bäder (-830.000 Euro) aus, die der Stadtwerksleiter aber als wichtige Angebote für Eberbach und die umliegenden Gemeinden sieht. 840.000 Fahrgäste beförderten die Busse im Vorjahr. 71.000 Besucher zählte das Freibad, 32.000 das Hallenbad. Auch der Hafen (-40.000 Euro), der Fährbetrieb (-11.000 Euro) und zuletzt Anschlusses eines weiteren Hauses mit 15 Wohnungen auch die Wärmesparte (-51.000 Euro) schlagen den Stadtwerken aufs Ergebnis.
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Durch die Überschüsse im vorigen Jahr konnte das Eigenkapital auf 1,4 Millionen Euro gesteigert werden. Nach wie vor drücken die Stadtwerke aber Verbindlichkeiten in Höhe von 18,1 Millionen Euro. Demgegenüber stehen ein Anlagevermögen von 17 Millionen Euro und ein Umlaufvermögen von fünf Millionen Euro. Wenn es weiterhin gut läuft, stellt Werksleiter für dieses Jahr erneut einen Gewinn, diesmal in Höhe von rund 110 000 Euro, in Aussicht.
"Die Stadtwerke sind uns wichtig und sie sind auf einem guten Weg, aber der ist steinig", stellte Bürgermeister Peter Reichert zum Jahresabschluss fest. Entscheidungen zur Zukunft der Sorgenkindern Bäder und Hafen mahnte Heiko Stumpf (CDU) für nächstes Jahr an. Das wird nicht die einzige Herausforderung bleiben: Digitalisierung, Gesetzesänderungen und neue Wettbewerber mit neuen Produkten gehören laut Haag ebenfalls dazu. Um da langfristig zu bestehen, sollen auch Kooperationen mit anderen Stadtwerken oder Partnern geprüft werden, um Kosten zu senken.



