Ein Auto, viele Fahrer

Verkehrsclub Deutschland präsentierte Wieslocher Carsharing-Flotte

Inzwischen stehen zehn Auto zur Verfügung

21.09.2017 UPDATE: 22.09.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 53 Sekunden

"Hier stehen so viele Autos herum ...", die nur darauf warten, genutzt zu werden (v.li.): David Neugrodda, Oliver Philipp, Manfred Stindl, Bürgermeister Ludwig Sauer, Ulrike Aull, Karin Baumann und Wolfgang Widder präsentieren die Wieslocher Carsharing-Flotte. Foto: Pfeifer

Wiesloch. (jdh) Passend zur Europäischen Mobilitätswoche unter dem Motto "Gemeinsam nutzen bringt dich weiter" präsentierte der Verkehrsclub Deutschland (VCD) stolz die in Wiesloch stationierte Carsharing-Flotte der beiden lokal aktiven Anbieter, "Ford Carsharing" und des schon vor Urzeiten aus der Initiative des VCD hervorgegangenen "Stadtmobils". Man hatte zur Mobilitätswoche eigens die Fahrzeuge der eigentlich konkurrierenden Anbieter zusammengebracht, um für die Idee des Carsharings zu werben.

Schon in den 1990er Jahren begann alles mit dem nachbarschaftlichen Teilen von Autos. Im Mai 1996, vor über 20 Jahren also, brachte der VCD dann das erste sogenannte "TeilAuto" nach Wiesloch - damals wurde man noch dafür verlacht, diese Idee in eine Kleinstadt bringen zu wollen, erinnern sich die Initiatoren. Heute stehen zehn Autos für die Wieslocher Nutzer zur Verfügung und die Vertreter des VCD, Wolfgang Widder und Manfred Stindl, sehen im Carsharing ein "funktionierendes Erfolgsmodell", wobei das Stadtmobil laut VCD in Wiesloch etwa 50 bis 60 regelmäßige Nutzer für seine fünf Wagen zählt. Bundesweit existieren insgesamt bis zu 20.000 Fahrzeuge und über eine Million Fahrer, Spitzenreiter ist dabei Karlsruhe mit 2,2 Autos pro 1000 Einwohner. In Wiesloch stehen pro 1000 Einwohner 0,4 Autos zur Verfügung - für eine Kleinstadt "eine gute Zahl", so Widder. Zusätzlich ermöglichen die beiden in Wiesloch aktiven Anbieter auch die Nutzung im gesamten Bundesgebiet.

Bürgermeister Ludwig Sauer bedankte sich zu diesem Anlass beim VCD, die Carsharing-Idee nach Wiesloch gebracht zu haben, und lobte deren "Ausbaufähigkeit" sowie die Ausdauer des Vereins beim "Kampf gegen Windmühlen", den derselbe manchmal führen müsse.

Wolfgang Widder vom VCD war speziell froh, dass neben "Stadtmobil" auch Ford in Wiesloch eingestiegen ist und seine Autos in Kooperation mit der Bahn-Tochter "Flinkster" anbietet. Ulrike Aull von der Firma Ford Wagner, die fünf der Wagen in Wiesloch stellt, erklärte: "Ford will das Carsharing auch in kleineren Städten ermöglichen." Daher habe man hier vor drei Jahren mit zwei Autos begonnen. Aber mittlerweile trauten sich mehr Leute, das ganze einmal auszuprobieren. Die Formalitäten hielten sich in Grenzen, nach einer einmaligen Registrierung sei das Auto nicht nur per Internet, sondern auch ganz klassisch per Telefon buchbar.

Der Schlüssel findet sich im Handschuhfach, sodass der Nutzer direkt losfahren kann, nachdem er das Auto mit einer Zugangskarte geöffnet hat. Die Abrechnung erfolgt dann nach gefahrener Kilometerzahl. Insbesondere der in Wiesloch stationierte Ford Transit als Transporter ist Ulrike Aull zufolge ausgesprochen beliebt - Widder ergänzte, dass diese Option auch besonders günstig sei.

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Autos an sich bezeichnete Wolfgang Widder als "Stehzeug" - sie werden im Durchschnitt 23 Stunden am Tag gar nicht genutzt. Carsharing biete im Grunde die gleiche Mobilität wie das eigene Auto, so der VCD-Vertreter. Es sei aber wesentlich günstiger und reduziere zum Beispiel auch die verbrauchten Stellflächen in den Städten.

Der VCD sieht im Carsharing die "ideale Ergänzung zum Fahrrad und zum öffentlichen Nahverkehr". Reparaturen, Instandhaltung oder Parkplatzsuche sind für die Nutzer keine Frage mehr. Manfred Stindl (VCD) gab den Wink mit dem Zaunpfahl: "Hier stehen so viele Autos herum …" - Die Wieslocher werden zur also Nutzung eingeladen.

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