"Walk of Fame" in Mannheim

42 Bronzeplatten für die Köpfe der Stadt

"Kurpfälzer Meile der Innovationen" würdigt 42 Erfinder und ihre Ideen

30.05.2017 UPDATE: 31.05.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 39 Sekunden

Start für die "Meile der Innovationen" auf der Bismarckstraße mit der Bronzeplatte für Raderfinder Karl Drais. Bei der Enthüllung: Roswitha Henz-Best (v.l.), Landrat Stefan Dallinger, Fritz-Jochen Weber, OB Peter Kurz, Egon Manz und Paul Buchert. Fotos: Gerold

Von Heike Warlich-Zink

Mannheim. Eine Bronzeplatte auf dem Gehweg der Bismarckstraße erinnert ab sofort an den Fahrraderfinder Karl Drais. Insgesamt 42 Bronzeplatten sollen künftig rechts und links des Eingangs zum Ehrenhof des Schlosses in den Bürgersteig eingelassen werden.

Hintergrund

Kluge Kurpfälzer Köpfe

Zu den weiteren Erfindern, die auf der "Meile der Innovationen" bedacht werden sollen, zählen (unter anderem):

- BASF (mehrere Patente)

- Ludwig Roebel BBC (heute ABB)

- Laufrad (Karl Drais)

- Automobil (Carl

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Kluge Kurpfälzer Köpfe

Zu den weiteren Erfindern, die auf der "Meile der Innovationen" bedacht werden sollen, zählen (unter anderem):

- BASF (mehrere Patente)

- Ludwig Roebel BBC (heute ABB)

- Laufrad (Karl Drais)

- Automobil (Carl Benz)

- Strophanthin-Therapie (Roche)

- Elektronenmikroskop (E. Brüche)

- TÜV

- Standardsoftware (SAP)

- Sicherungsautomat (Hugo Stotz)

- Neue Sachlichkeit (Kunsthalle)

- Rudolph Fuchs/Fuchs Petrolub

- Hochdruckanlage (Fritz Marguerre)

- Raketenflugzeug (Julius Hatry)

- Offsetdruck (Heidelberger Druck)

- Klimatologie (Johann J. Hemmer)

- 1. elektr Fahrstuhl (W. v. Siemens)

- Nadelflies (Richard Dilo)

- Bulldog (Fritz Huber/Fa. Lanz) hwz

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Die Region ist reich an klugen Köpfen. An diese zu erinnern, hat sich der Verein "Kurpfälzer Meile der Innovationen" zur Aufgabe gemacht. "Ihr Erfindergeist soll zugleich die Nachwelt inspirieren", sagte die stellvertretende Vereinsvorsitzende Roswitha Henz-Best jetzt bei der Verlegung ersten Bronzeplatte.

Mit Karl Drais würdigt die Bodentafel den nach Einschätzung des Vereinsgründers und Ehrenvorsitzenden Paul Buchert "größten Erfinder überhaupt". Auf gerade einmal 42 mal 42 Zentimeter wird das Lebenswerk des Begründers des modernen Individualverkehrs, der zugleich die Tastenschreibmaschine erfand, kurz angerissen. Über einen ebenfalls aufgebrachten QR-Code sind weitere Informationen zum Erfinder über die Homepage des Vereins abrufbar.

Sponsor der ersten Bronzeplatte ist der Vereinsvorsitzende Fritz-Jochen Weber mit seiner Mannheimer Firma Jobrouter. In diesem Jahr sollen zehn weitere Platten folgen, für die sich bereits Sponsoren gefunden haben. "Dabei ist es uns wichtig, auch weniger bekannte innovative Tüftler und Denker ins Bewusstsein zu rücken", betonte Henz-Best. Dazu sollen William Fardely, der Erfinder des Zeigertelegraphen und einer der Pioniere der Telegrafentechnik, oder Robert Bunsen und Gustav Kirchhoff als Entwickler der Spektralanalyse zählen. Auch Kunstschaffende wie Vertreter der Heidelberger Romantik sowie aus der Region stammende Nobelpreisträger für Medizin und Naturwissenschaften werden gewürdigt.

29 Jahre habe er an seiner Idee gearbeitet, zunächst an ein Buchprojekt, später an ein Innovationsportal gedacht, berichtete Buchert und erinnerte damit an den langwierigen Umsetzungsprozess, der nun in der "Meile der Innovationen" und damit sichtbar im Stadtbild gemündet ist.

"Das ist kein kleines Projekt", meinte Oberbürgermeister Peter Kurz auch mit Blick auf die Finanzierung sowie darauf, dass 42 Erfinder aus der Kurpfalz ausgewählt werden mussten. Fachlich begleitet wurde der, so Henz-Best, Mannheimer "Walk of Fame" vom Stadtarchiv sowie vom Fachbereich Städtebau. Die Stadt wird zudem eine Bronzeplatte übernehmen, die an den Musikerkreis der Mannheimer Schule erinnern wird.

Doch zurück zu Karl Drais, dem Urvater des Fahrrads, der - wie Buchert ausführte - zugleich ein Rebell, Freigeist und politisch denkender Mensch gewesen war. Einer, der in seiner Zeit aneckte und von den Traditionalisten bekämpft wurde. Einer jedoch, dessen Erfindergeist bis weit in die Gegenwart wirken sollte. "Ohne ihn würden wir heute in der Metropolregion sicherlich nicht an einem Radschnellweg von Mannheim nach Heidelberg planen", sagte Stefan Dallinger, Landrat des Rhein-Neckar-Kreises, der gemeinsam mit dem Oberbürgermeister sowie Paul Buchert, Fritz-Jochen-Weber, Roswitha Henz-Best und Egon Manz als Vertreter des Vereins die erste Bronzeplatte enthüllte.

Info: Mehr zum Verein und den klugen Kurpfälzer Köpfen unter www.meile-der-innovationen.de.

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