Zeitreisen auf dem Mannheimer Mittelaltermarkt (plus Fotogalerie)

Der traditionelle Mittelaltermarkt hat bis zum Sonntag seine Zelte im Herzogenriedpark aufgeschlagen

17.03.2017 UPDATE: 18.03.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 30 Sekunden

Außergewöhnlich gewandete Besucher sind auf dem traditionellen Mittelaltermarkt zu finden, der noch bis Sonntag seine Zelte im Herzogenriedpark aufgeschlagen hat. Foto: vaf

Von Gerhard Bühler

Mannheim. Jüngere wie Ältere stehen vor dem Eingang des Herzogenriedparks an, viele Familien sind darunter, die Kleinen werden im Bollerwagen gezogen. Schon kurz nach der Eröffnung haben sich erste Schlangen gebildet. Sie alle freuen sich auf den Besuch des Mittelaltermarkts.

An zahlreichen Ständen führen mittelalterlich gekleidete Menschen die verschiedensten alten Handwerkskünste vor. Gewandschneider bieten Stoffe und fertige mittelalterliche Kleidung an. Daneben gibt es alles aus Leder, Gürtel, Beutel, Taschen, Schuhmacher und Lederpunzierer, Böttcher und Töpfer. Nicht fehlen dürfen die Schwerter und glänzenden Ritterrüstungen aus Metall. Schon Kinder dürfen da ein Hufeisen selber schmieden. Es gibt Korbwaren und Felle, natürlich Schmuck. Musikinstrumente, Kräuter und Tinkturen. Und wer mittelalterlich Essen mag, kann Hanffladen, Gegrilltes und Dinkelbrot probieren.

"Wir haben dieses Jahr 137 Stände hier", sagt Organisator Wolfgang Adrian von der Stadtpark-Gesellschaft. Die Auswahl ist riesig. Was erheblich zur Atmosphäre beiträgt, sind die vielen mittelalterlich "Gewandeten". Für die Standbetreiber ist dies ohnehin obligatorisch. Es sind aber auch erstaunlich viele "gewandete" Besucher da. "Mindestens 20 Prozent der Besucher kommen so", schätzt Adrian. Bei rund 19.000 Besuchern insgesamt wie 2016 komme da eine ansehnliche Zahl zusammen.

Neben den vielen liebevoll ausgestatteten Ständen haben die eigenen Handwerker des Stadtparks ein paar Szenen zum Gruseln aufgebaut. Ein Skelett am Galgen, ein Scheiterhaufen, dazu ein Wagen mit gefangenen "Hexen" oder eine Henkerszene erinnern an die weniger romantischen Seiten dieser Zeit. Für viel Kolorit sorgt das "lagernde Volk" der Mittelalter-Begeisterten, die nur zum Spaß im Park ihre Zelte aufgeschlagen haben.

An vielen Stationen sind Spiele für Kinder aufgebaut. Sich ganz aus der Nähe einmal die Uhus, Falken und Bussarde zu betrachten, die Falkner Achim Häfner mitgebracht hat, zieht nicht nur Kinder in den Bann. Zum ersten Mal mit seinem Stand "Leonardo da Vinci" ist Rainer Brand dabei. Der gelernte Physiklehrer führt den Besuchern begeistert Entwürfe und nachgebaute Modelle des Meisters vor. "Leonardo hat das Automobil erfunden", gibt er Überraschendes bekannt. Er habe damals einen Holzwagen konstruiert, der sich mit Federkraft "von selbst" bewegte, erläutert Brand.

Gleich als Paar treten Jutta und Peter Gotha aus Worms auf. "Der Mannheimer Mittelalter-Markt ist besonders schön, weil hier tatsächlich viele Handwerker sind und nicht nur Verkäufer", zeigen sich die Mittelalter-Fans vom diesjährigen Markt begeistert.

Info: Der Mittelaltermarkt lädt bis Sonntag, 19. März, 18 Uhr, Besucher zum Schnuppern in die Atmosphäre einer längst vergangenen Epoche ein.

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