Im Buchener Krankenhaus gibt es nun eine Palliativstation

Enge Zusammenarbeit mit "Palldomo" und Odenwald-Hospiz in Walldürn

26.01.2017 UPDATE: 27.01.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 54 Sekunden

Die helle und freundliche Palliativstation, in der sechs Patienten betreut werden können, wurde von Pfarrerin Irmtraud Fischer und Dekan Johannes Balbach gesegnet. Foto: Tanja Radan

Von Tanja Radan

Buchen. "Selbst da, wo wir nicht mehr heilen können, bleibt unendlich viel zu tun." Dieses Zitat stammt von Cicely Saunders, der Begründerin der modernen Palliativmedizin. Was genau zu tun ist, fasst sie wie folgt zusammen: "Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben."

Auch am Standort Buchen der Neckar-Odenwald-Kliniken wird seit Jahresbeginn viel getan, um unheilbar Erkrankten ihre verbleibende Lebenszeit so angenehm wie möglich zu gestalten: Seit Januar 2017 gibt es eine Palliativstation mit sechs Betten. Und der Bedarf war groß: Alle sechs Plätze sind momentan belegt. Gestern, wenige Wochen nach der Inbetriebnahme, fand nun die offizielle Eröffnung statt.

"Seit 2011 haben wir mit ,Palldomo’ hier in Buchen eine kreisweit tätige Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) und seit 2014 mit dem Odenwald Hospiz in Walldürn ein stationäres Hospiz. Dazwischen hat ein Bindeglied gefehlt, nämlich eine palliativmedizinische Station im Krankenhaus. Diese Lücke können wir heute schließen", sagte Landrat Achim Brötel, Aufsichtsratsvorsitzender der Kreiskliniken. Es gibt somit im Kreis nun drei Säulen der palliativmedizinischen Versorgung, die Hand in Hand arbeiten, um die Symptome Schwerstkranker zu lindern und ihnen mehr Lebensqualität zu geben.

Betreut werden die Patienten von einem Team rund um Chefarzt Dr. Rüdiger Mahler und Stationsärztin Sigrid Rettig.

Dr. Klaus Hahnfeldt sprach für den Förderverein des Krankenhauses Buchen, der die Palliativstation - in die rund 150.000 Euro investiert wurden - mit rund 30.000 Euro unterstützte.

Er dankte allen Spendern, darunter besonders dem privaten Spender Alois Johmann aus Limbach, der nach dem Tod seiner Ehefrau mit einer zweckgebundenen Spende den finanziellen Grundstein für die Palliativstation legte. "So konnte ein wunderbares Angebot für Schwerstkranke geschaffen werden", fasste Hahnfeldt zusammen.

"Die Palliativstation ist ein sehr großer Fortschritt für das Krankenhaus", unterstrich Dr. Rüdiger Mahler, Chefarzt für Innere Medizin. Man habe bei der Einrichtung der Station nicht nur darauf geachtet, den Patienten ein Umfeld zu bieten, in dem sie bestmöglich medizinisch betreut werden, sondern habe auch viel Wert auf eine ruhige und angenehme Atmosphäre gelegt.

"Ein wichtiger Aspekt bei der Betreuung der Patienten ist auch der Faktor Zeit - zuhören können und Gespräche führen über Sorgen und Ängste, aber auch über Wünsche und Ziele", schloss sich Pflegedienstleiter Kurt Böhrer an. Die Einrichtung der Palliativstation sei ein Signal, dass Ärzte, Pflegende und das weitere therapeutische Team den Menschen in seiner Ganzheitlichkeit sehen und seiner Selbstbestimmung und Würde bis zuletzt gerecht werden wollen.

Den Segen Gottes spendeten mit einem gemeinsamen Gebet der katholische Dekan Johannes Balbach und die evangelische Pfarrerin Irmtraud Fischer.

Musikalisch wurde die Feierstunde sehr einfühlsam von Sängerin Christina Kratzer gestaltet.

Klinikgeschäftsführer Norbert Mischer sagte in seinem Schlusswort, dass sich die Neckar-Odenwald-Kliniken auch in finanziell schwierigen Zeiten nicht scheuen, in das Wohl der Patienten zu investieren. "Wir wollen in der Region das Versorgungsangebot auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten weiter ausbauen." Auch er ging auf die Atmosphäre in der Palliativstation ein: "Es ist dort nicht traurig, wir haben dort auch schon Kinder aus den Familien der Patienten spielen sehen."

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