Mosbach: Stadtwerke planen weiteres Parkhaus
An der Ecke B 27/Kistnerstraße sollen 150 Stellplätze entstehen, die fest vermietet werden sollen - Aus dem Gemeinderat

Auf dem Eckgrundstück Bundesstraße 27/Kistnerstraße wollen die Stadtwerke Mosbach ein Parkhaus mit 150 Stellplätzen errichten. Vorgestellt wurde das Projekt, das eine lichte Bauweise mit prägnanter Holzkonstruktion vorsieht, in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Visualisierung: Huber Architektur
Von Ursula Brinkmann
Mosbach. Noch bevor die Gemeinderätinnen und -räte in die Tagesordnung einstiegen, wurde in der November-Sitzung am Mittwoch öffentlich vorgestellt, was sich die Stadtwerke Mosbach (SWM) auf dem Eckgrundstück Bundesstraße 27/ Kistnerstraße vorstellen: ein dreigeschossiges Parkhaus mit 150 Stellplätzen. Ralf Winkler, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke, begründete im Bürgersaal die Pläne mit der großen Nachfrage nach (Dauer-)Parkraum. "Wir haben eine Warteliste mit mehr als 200 Interessenten für fest vermietete Parkplätze." Die geplanten 150 Stellplätze könnten also nur nach Bestelleingang vergeben werden.
Architekt Franz Huber aus Diedesheim präsentierte die von seinem Büro erstellte Entwurfsplanung, bei der er sich die Frage gestellt habe: "Wie lässt sich an dieser prägnanten, einsehbaren und hoch frequentierten Stelle ein Parkhaus gut ins Stadtbild eingliedern?" Die architektonische Antwort ist ein L-förmiger Baukörper in relativ offener Bauweise, baurechtlich daher als offene Großgarage zu betrachten. Das Auffälligste ist die Fassadengestaltung. Sie soll aus zwei Schichten von Kanthölzern bestehen, die so beschnitten und angeordnet sind, dass sich dem Betrachter die Silhouetten bekannter Mosbacher Gebäude darstellen.
Das Erdgeschoss ist an den Südseiten (zur Stadt hin) offen konzipiert. Dem runden Verlauf der Grundstücksecke an Kistnerstraße und B 27 folgt auch die Konstruktion des Gebäudes. Zwei Gebäude sollen für die Parkgarage weichen. Die Höhe der Großgarage bleibt deutlich unter der des benachbarten Hauses Kolb, was auf einer der im Bürgersaal präsentierten Visualisierungen gut zu erkennen war.
Schon zu Beginn des Jahres hatte sich der Gemeinderat mit einer Fläche befasst, die von Mosbacher zu Neckargeracher Gebiet werden sollte. Im Seebachtal bei der Läufertsmühle soll und wird die Gemarkungsgrenze verschoben werden, trotz weniger Meter (330) und Quadratmeter (9835) ein kommunalrechtlich aufwändiger Akt - das war schon im Januar deutlich geworden.
Nun stimmte der Gemeinderat der "Vereinbarung über die Umgliederung eines Gebietsteils" als "formalem Schlussakt" (OB Jann) zu. Rund ein Hektar Fläche wechselt somit von hüben nach drüben, von Mosbacher auf Neckargeracher Gemarkung. Mosbach erzielt mit den dortigen städtischen Flächen (3448 m²) Verkaufserlöse von rund 3700 Euro, zahlt jedoch einmalig 57.000 Euro dafür, dass die Gemeinde Neckargerach Straße und Brücke er- und unterhält, die nun komplett auf ihrer Gemarkung liegen.
Wie Obdachlosen- und Flüchtlingsunterkünfte zu benutzen sind, schreibt die Stadt Mosbach in einer entsprechenden Satzung fest. Das Dokument aus dem Jahr 1996 wurde 2001 zuletzt geändert. Und erfährt nun erneut eine Änderung, die der Anschlussunterbringung von Flüchtlingen sowie dem Kommunalabgabengesetz Rechnung trägt und die Gebührenkalkulation aktualisiert. Einheitlich (egal ob Obdachloser oder Flüchtling) wird nun pro Wohnplatz und Monat eine Gebühr von 95 Euro erhoben. Zu diesen reinen Unterkunftskosten kommen Gebühren für Nebenkosten und Möblierung.
Wie OB Jann mitteilte, gibt es einen frisch gewählten Jugendgemeinderat. Mit einer Wahlbeteiligung von 13 Prozent haben die 14- bis 20-Jährigen sieben Jungen und sechs Mädchen zu ihrer Vertretung gewählt. Verschiedene Stadtteile bilden sich darin genauso ab wie unterschiedliche Schultypen. "Leider hat sich dieses Mal kein Auszubildender zur Wahl gestellt", bedauerte der Oberbürgermeister, der auf die konstituierende Sitzung am 7. Dezember verwies.



