SLK Klinik-Standorte Brackenheim und Möckmühl müssen umstrukturiert werden

Trotz Investitionsstau von 65 Millionen Euro in den beiden kleinen SLK-Häusern sollen die Standorte erhalten bleiben.

12.10.2016 UPDATE: 13.10.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 33 Sekunden

Investitonsstau bei den SLK-Kliniken Möckmühl und Brackenheim: Hier müssen in den nächsten Jahren zusammen rund 65 Millionen Euro investiert werden. Foto: Endres

Brackenheim/Möckmühl. (rnz) Die SLK Kliniken Heilbronn wollen ihre kleinen Häuser umstrukturieren. Laut Geschäftsleitung können sie in der derzeitigen Form nicht mehr wirtschaftlich geführt werden. Rund 25 Millionen Euro Investitionskosten würden in den nächsten drei bis vier Jahren in Brackenheim anfallen, bis zu 40 Millionen Euro müssten für Möckmühl aufgewendet werden - und das bei immer größeren Defiziten.

Zudem haben die SLK Kliniken eine Untersuchung herausgebracht, nach der die meisten Patienten schon heute nicht mehr in ihre kleinen Häuser, wie beispielsweise Brackenheim oder Möckmühl gehen, sondern überwiegend nach Heilbronn und Bad Friedrichshall.

Dennoch, so die Geschäftsführung, die beiden SLK-Standorte sollen erhalten bleiben. Ein Konzept wollen die SLK Kliniken dann am 24. und 26. Oktober vorstellen. Die SLK-Geschäftsführung betonte bereits in den vergangenen Wochen, beide Standorte als medizinische Einrichtungen erhalten zu wollen. Die endgültige Entscheidung soll dann Anfang November sowohl im Heilbronner Gemeinderat als auch im Kreistag des Landkreises fallen. Für Brackenheim sei beispielsweise denkbar, die Geriatrie - also die Altersmedizin - auszubauen.

Viele Menschen in Brackenheim fürchten nun um ihr Krankenhaus. Gemeinderäte haben an die Bürgermeister in der Umgebung einen offenen Brief geschrieben und sich dagegen ausgesprochen, dass das Zabergäu - so wörtlich - abgehängt wird. Daher wurde ein offener Brief an die Mitglieder des Kreistags, Gemeinderäte der Region sowie Vertreter der Geschäftsführung der SLK-Kliniken Heilbronn GmbH gerichtet.

Darin heißt es unter anderem: "Seit dem Jahr 2010 setzt sich der Förderverein Krankenhaus Brackenheim mit seinen aktuell 735 Mitgliedern für die Stärkung dieser unverzichtbaren Einrichtung zur Gesundheitsversorgung im südwestlichen Landkreis ein.

Mehrere Faktoren führen nun zur Diskussion darüber, wie die Leistungen der einzelnen Krankenhäuser im SLK-Verbund in Zukunft ausgerichtet werden sollen. Dazu zählen das jährliche Defizit des Krankenhauses Brackenheim, das im vergangenen Jahr 1,9 Mio. Euro betrug sowie ein hochgerechneter Sanierungsbedarf des Gebäudes in der Größenordnung von 25 Mio. Euro über einen mittel- bis langfristigen Zeitraum.

Auf dieser Grundlage kann die Schließung von kleineren Krankenhäusern bzw. die Zusammenlegung von medizinischen Angeboten gefördert werden. Derzeit sind Überlegungen im Gang, bis spätestens November dieses Jahres einen entsprechenden Förderantrag für die Einrichtungen in Brackenheim und Möckmühl zu stellen. Sofern erhebliche Fördermittel gewährt werden, könnte es zu tief greifenden Veränderungen am Leistungsspektrum dieser beiden kleinen Häuser kommen. Das Krankenhaus Brackenheim erfüllt jedoch für die Menschen der Region eine wertvolle Aufgabe der medizinischen Grundversorgung.

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