Die nächste Kindergarten-Erweiterung kommt in Balzfeld
Dielheims Gemeinderat beschäftigt sich mit der Bedarfsplanung - Die Einrichtungen sind voll belegt, aber es gibt keine Warteliste

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Dielheim. (rö) Entgegen den demografischen Voraussagen des Statistischen Landesamts steigen seit 2013 die Kinderzahlen in Dielheim moderat an. Deshalb sind "im Moment unsere Betreuungseinrichtungen voll", wie Hauptamtsleiter Manfred Heinisch sagte, als er jetzt im Gemeinderat den aktuellen Kindergartenbedarfsplan vorstellte. Den Einwohnerzuwachs verdanke man hauptsächlich "Wanderungsgewinnen", erklärte Heinisch.
Darauf hat die Gemeinde reagiert: Derzeit läuft für rund eine Million Euro die Erweiterung des Eckertsberg-Kindergartens, die bis zum Start des neuen Kindergartenjahrs im September fertiggestellt sein soll. Hier entstehen zwei weitere Kleinkindgruppen; die Kleinkindgruppe des Insel-Kindergartens wird dann dorthin umziehen und Platz für 20 Kindergartenplätze machen. Zusätzliche Kapazitäten müssen laut Heinisch außerdem auch in Balzfeld geschaffen werden, wo die Anmeldungen bereits jetzt die zur Verfügung stehenden Plätze übersteigen - durch das Neubaugebiet Erlenbachwiesen rechnet man zudem für die kommenden zehn Jahre mit ungefähr 20 Kindergartenkindern zusätzlich. Die Verwaltung habe bereits die Planung für die Kindergartenerweiterung in die Wege geleitet, erklärte der Hauptamtsleiter.
Die konkreten Zahlen zeigten, "dass nicht mehr viel Verfügungsmasse vorhanden ist": In Dielheim gibt es für 172 Kinder (inklusive der Voranmeldungen) 170 Kindergartenplätze, in Horrenberg/Unterhof für 60 Kinder 66 Plätze, in Balzfeld 25 Plätze für 26 Kinder. "Das eine Kind werden wir auch noch irgendwie unterbringen", machte Heinisch auf mögliche Ausnahmeregelungen aufmerksam. "Echte Probleme" würde man in seinen Augen nur bekommen, "wenn wir die Eckertsberg-Erweiterung nicht rechtzeitig eröffnen könnten, das wäre fatal".
Ansonsten sehe man den Bedarf in allen Ortsteilen als gedeckt an, "es besteht keine Warteliste", so Heinisch, auch nicht im Kleinkindbereich. Der Anteil der Kinder, die Regelgruppen besuchen, nehme immer weiter ab, die Betreuungsquote für Ein- und Zweijährige liege bei 56 Prozent. "Ich denke, wir sind sehr gut aufgestellt", sagte Bürgermeister Hans-Dieter Weis, das gelte auch für das qualifizierte Personal in den Einrichtungen, die in Dielheim allesamt in kommunaler Hand sind.
Klaus Eberle (CDU) hob hervor, dass man flexibel genug sei, um immer auf den entstehenden Bedarf reagieren zu können. So werde man nach der Erweiterung in Dielheim bald auch in Balzfeld eine weitere halbe Million Euro investieren. Er persönlich habe allerdings "ein wenig Bauchweh", ob man dort angesichts des geplanten Neubaugebiets nicht noch mehr Plätze schaffen müsse. "Wir reagieren nicht nur, sondern haben im Voraus geplant", erklärte Markus Wodopia (SPD) mit Verweis auf die Bauprojekte. "Viele Umlandgemeinden schauen neidisch auf Dielheim", meinte Michael Goliath (Bürgerinnen). Und Oliver Klempa betonte: "Es stehen immer die Kinder und ihr Wohl im Vordergrund."
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Ernst Hofstetter (CDU) wies allerdings darauf hin, dass Teile seiner Fraktion mehr Betreuungsplätze gefordert hatten, als durch die Eckertsberg-Erweiterung zur Verfügung gestellt werden. Dass man nun stattdessen wieder mehr Kinder im Insel-Kindergarten unterbringen müsse, sei "nicht optimal". Dem widersprach Bürgermeister Hans-Dieter Weis: "Es ist ausreichend, was wir machen." Einen kompletten Neubau habe die Verwaltung angesichts der Kosten nicht empfehlen können.
Ortsvorsteher Harald Seib bezeichnete es als gut, dass man in Balzfeld bereits erste Schritte für eine Erweiterung eingeleitet habe, "wir wollen ja junge Familien anlocken". Auch die Grundschule in Horrenberg habe "genügend Kapazitäten", ergänzte der Bürgermeister, "es herrschen optimale Bedingungen".



