Angekündigter Stellenabbau

Wie es bei Audi in Neckarsulm weiter geht

Der Betriebsrat begrüßt die Einigung mit Management. Die Auslastung des Werks soll gesichert werden.

20.03.2025 UPDATE: 20.03.2025 04:00 Uhr 1 Minute, 13 Sekunden
Logo der Automarke Audi
Audi-Logo: Der Autobauer streicht Tausende Jobs. (Symbolbild)

Neckarsulm. (RNZ) Trotz des angekündigten Stellenabbaus beim Autobauer Audi zeigen sich Arbeitnehmervertreter am Mittwoch anlässlich einer Betriebsversammlung im Werk Neckarsulm zuversichtlich: Die Vereinbarung zwischen Unternehmensleitung, Betriebsrat und der Gewerkschaft IG Metall sei "ein wichtiger Erfolg für die Beschäftigten", erklärte Barbara Resch, Bezirksleiterin der IG Metall Baden-Württemberg. "Sie schafft Sicherheit in unsicheren Zeiten und sorgt für faire Bedingungen in der Transformation der Automobilindustrie."

Am Montag hatte Audi bekannt gegeben, dass bis Ende 2029 deutschlandweit 7500 Arbeitsplätze wegfallen werden. Wie sich das auf die beiden deutschen Standorte in Ingolstadt und Neckarsulm aufteilt, ist noch nicht bekannt.

Konzern und Betriebsrat hatten lange um die Sparpläne gerungen. Zwischenzeitlich standen auch deutlich höhere Zahlen für den Stellenabbau im Raum: Der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats, Jörg Schlagbauer, nannte eine ursprüngliche Forderung des Unternehmens von 12.000 Arbeitsplätzen.

Bei der Betriebsversammlung in Neckarsulm begrüßte der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Alexander Reinhart vor 3800 Beschäftigten nun die Einigung: "Nun haben wir wieder eine Perspektive. Wir wissen, wo es nun mit unserem Unternehmen und mit uns als Beschäftigten hingeht", sagte er laut Mitteilung. Gleichzeitig mahnte er den Vorstand, sich nicht auf dem Sparprogramm auszuruhen: Das allein werde nicht richten. "Wir brauchen Visionen, wo es mit diesem Unternehmen hingehen soll."

Zufrieden zeigte sich Reinhart damit, dass Investitionen, tarifliches Monatsentgelt und Ergebnisbeteiligung gesichert seien – wenngleich es bei letzterem zu deutlichen Einschnitten kommt. Zudem wurde die Beschäftigungssicherung bis Ende 2033 verlängert. Auslagerungen seien abgewendet worden, der Personalumbau werde sozial verträglich geregelt.

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Geeinigt habe man sich außerdem auf Investitionen in Standorte, Zukunftstechnologien und technische Flexibilität, betonte die IG Metall. Für Neckarsulm wurde demnach unter anderem die Verbrennerproduktion bis 2032 bestätigt, ein Weiterlauf bis 2035 werde geprüft.

Um die Auslastung zu sichern, soll ein neues, volumenstarkes Elektrofahrzeug an den Standort kommen. Das Werk soll zudem Leitwerk für Künstliche Intelligenz und Digitalisierung werden. Außerdem soll es einen Standortfonds in Höhe von 250 Millionen Euro geben, mit dem neue Produktions-Plattformen eingerichtet werden können.

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