"Keine Bedenken" bei Dossenheimer Studentenwohnheim
Das "Höhengutachten" für das umstrittene Projekt war Thema im Gemeinderat. Die Hauptstraße wurde für den Abriss gesperrt.

Dossenheim. (dw) Die Publikumsreihen im Rathaussaal waren dicht besetzt. Die Tagesordnung der Sitzung des Technischen Ausschusses (TA) zeigte, warum. Neben einem weiteren, öffentlich interessierenden Punkt war dort die erste Änderung des Bebauungsplans "Hauptstraße, Reigart, Kronenburger Hof" genannt. Konkret ging es um den "Abgleich der Planung sowie der Umgebungsbebauung mit aktuellen Vermessungsdaten". Ein Beschluss war nicht vorgesehen.
Der Termin diente im Zusammenhang mit dem Aufstellungsbeschluss der Information. Bekanntlich sollen hier auf Höhe der Hausnummern 13 und 15 ein Mehrfamilienhaus mit acht Wohneinheiten und in zweiter Reihe ein Studentenwohnheim mit 22 Appartements entstehen. Nach Darstellung im TA sollen die Höhen der geplanten neuen Gebäude die der vorhandenen Umgebung nicht übersteigen.
Nachbarn und Bauträger hatten sich unter Moderation der Gemeindeverwaltung Anfang Januar getroffen. Ein "Höhengutachten" wurde erbeten. Das lag jetzt vor. Eine Ortsbegehung, an der Mitglieder des Gemeinderats und Nachbarn insgesamt teilgenommen hatten, war der TA-Sitzung vorausgegangen. Andreas Hotz (CDU) dankte dafür. Die Relationen zu sehen, habe viel geholfen.
Neben den Fakten aus dem Gutachten waren die Höhen optisch dargestellt. "Die Abstände finden wir auch passend", so Hotz und weiter: "Wir sehen überhaupt keine Bedenken." Auch Manuela Holzapfel (FDP) stellte fest, dass die aktuelle Bauplanung deutlich unter der Nachbebauung bleibe. Ähnlich Raoul Schulz (FW) und Matthias Delbrück (Grüne), der meinte, dass die Planung in "die komplett nicht einheitliche Landschaft" hineinpasse. Aurelia Bachmeier (Linke) begrüßte die Schaffung von Wohnraum grundsätzlich.
Bauamtsleiter Jörg Ullrich hatte den Tagungsordnungspunkt eingeleitet. Die Änderung des Bebauungsplans erfolge in diesem Fall gerade nicht vorhabenbezogen. Der Aufstellungsbeschluss sei gefasst worden, um die Festsetzungen aus den 1970er Jahren generell zu überplanen, "fortzuschreiben". Schulz empfand die Situation, in der jetzt Bauvorhaben und Fortschreibung parallel diskutiert werden, als unglücklich. Ramadan Orani, Geschäftsführer der regional tätigen "OraniGroup", die im Begriff ist, im Plangebiet das Bauvorhaben umzusetzen, war zur Sitzung anwesend. Fragen wurden nicht an ihn gerichtet. Er wiederholte knapp Eckdaten des Vorhabens.
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Delbrück sorgte sich um die Garagenzufahrten. Unter dem Haus platziert, ginge so potenzieller Wohnraum verloren, waren diese auch Bürgermeister David Faulhaber aufgefallen.
Erste Abbrucharbeiten sind in der Hauptstraße bereits erfolgt. Aufgrund des Abrisses des Wohnhauses wird die Straße auf Höhe der Nummern 13 und 15 ab dem morgigen Donnerstag, 6. März, für eine knappe Woche gesperrt. Fahrzeuge leite man um, Fußgänger können passieren. In der aus Nachbarsicht strittigen Frage schafft der Abriss keine vollendeten Tatsachen. Die Bestandsgebäude müssen für einen Neubau weichen – egal, wie im geänderten Bebauungsplan die Höhen festgesetzt sein werden.
So folgt das Prozedere insgesamt dem vorgeschriebenen Weg. Der Aufstellung folgt die Offenlage des Entwurfs unter Einbeziehung der Träger öffentlicher Belange. Dabei können auch Anwohnende ihre Einwendungen vorbringen. Die Abwägung erfolge aller Wahrscheinlichkeit nach Mitte des Jahres, so Ullrich.
Info: Vollsperrung der Hauptstraße, Höhe der Hausnummern 13 und 15, ab Donnerstag, 6. März, bis Dienstag, 11. März.



