Parkhaus im "Sky-Labs"-Stil sorgt für viel Kritik an der Dimension
Die Pläne für das 500 Parkplätze umfassende "Sky-Hub" wurden im Gestaltungsbeirat vorgestellt. Kritik gibt es an der Fassadenbegrünung.

Von Hannes Huß
Heidelberg. Direkt gegenüber der Halle 02 soll an der Grünen Meile in der Bahnstadt ein neues Parkhaus für rund 780 Autos gebaut werden, das "Sky-Hub". Dieses wird für die Max-Jarecki-Stiftung vom Unternehmen "Sky-Labs" geplant, das in der Bahnstadt schon die beiden Gebäude "Sky-Labs" und "Sky-Angle" gebaut hat, das neue Parkhaus bezeichnete Juliane Steidel von "Sky-Labs" als "Geschwisterchen" der schon gebauten Gebäude.
Die Pläne für die neue "Quartiersgarage mit eingebautem Mobility-Hub" stellte Steidel vergangene Woche im Gestaltungsbeirat vor, einem beratenden Gremium unabhängiger Architekten. Das "Sky-Hub" soll neben Parkplätzen auch Flächen für Verleihstation bereitstellen.
Die bisherigen Gebäude, das Unternehmen schreibt auf seiner Webseite sogar von einer "Gebäudefamilie", zeichnen sich allesamt durch "Dreidimensionalität" in den Fassaden aus. Diese ist für Steidel auch beim neuen Projekt ein "ganz wichtiger Punkt", wie sie betonte. "Es soll nicht plump werden."
Natürlich sei auch ihr und ihren Kollegen klar, dass ein Parkhaus "nicht unbedingt die attraktivste Nutzung" darstellt, so Steidel. Aber, betont sie im RNZ-Gespräch: "Wir bekommen von den Nutzern unserer anderen Gebäude immer wieder gemeldet, dass Parkplätze trotz Angeboten wie dem Jobticket dringend benötigt werden."
Grundlegende Kritik an dem Bauvorhaben äußerte derweil Stadtrat Sören Michelsburg (SPD), welcher der Sitzung beratend beiwohnte: "Wir müssen uns grundsätzlich fragen, ob wir ein Parkhaus mit mehr als 500 Parkplätzen brauchen." Und weiter: "Wir wollen bis 2030 den ÖPNV verdoppeln, die Bürger wollen bezahlbaren Wohnraum, Flächen für Soziales, Schulen gibt es in der Bahnstadt auch nicht genug." Er halte es für einen "großen Fehler", sollte das "Sky-Hub" gebaut werden, so Michelsburg.
Aktuell sehen die Planungen ein von außen einsehbares Treppenhaus, Fassadenbegrünung und einen Sockel im Erdgeschoss vor. "Es soll sich gestaltungstechnisch an die Grüne Meile anschließen" so Steidel. Die Fassade soll in einem "Wechselspiel aus Ein- und Durchblicken" erbaut werden, um eine "Transluzenz" herzustellen, so Steidel.
Die Gestaltungsbeiräte und Baubürgermeister Jürgen Odszuck zeigten sich mit dem bisherigen Planungsstand allerdings nicht vollends zufrieden: "Die Bürger kritisieren an der Bahnstadt immer wieder diese langen Gebäude, vielleicht bringen Sie mehr Vielfalt in die Länge."
Auch Gestaltungsbeirat Benedikt Schulze zeigte sich unzufrieden mit der Fassade: "Ich verstehe nicht, warum sie die innere Gliederung nicht nach außen abbilden." Überhaupt verstehe er nicht, warum die Planer mit dem gläsernen Treppenhaus in vertikaler Ausrichtung die sonstige horizontale Ausrichtung des Gebäudes "aufheben", so Schulze.
Auch zur geplanten Fassadenbegrünung hatten Odszuck und die Gestaltungsbeiräte Anmerkungen: "Die Fassade gen Norden hat kaum Kühlungseffekt, am besten konzentrieren sie sich auf die Südseite", so Odszuck.




