Frieder Bernius dirigiert am Sonntag erstmals die Heidelberger Sinfoniker
Kein Mainstream bei Mendelssohn – Die RNZ sprach vorab mit dem Dirigenten

Frieder Bernius
Foto: Archiv
Von Matthias Roth
Frieder Bernius dirigiert am Sonntag erstmals die Heidelberger Sinfoniker. Wir sprachen vorab mit dem Dirigenten.
Herr Bernius, seit wann kennen Sie die Heidelberger Sinfoniker?
Es ist vielleicht 15 Jahre her, als mir der Kontrabassist Michael Neuhaus von den Sinfonikern erzählte. Seither kenne ich vor allem die vielen Haydn-Aufnahmen des Orchesters.
Lernten Sie auch Thomas Fey kennen?
Nein, nicht persönlich.
Die Sinfoniker spielten bisher kaum unter anderen Dirigenten. Merkt man ihnen das an?
Dirigieren heißt, eine Handschrift zu entwickeln. Wenn ein Orchester eine solche, individuelle Handschrift über 20 Jahre gewohnt ist, ist jede andere erst einmal fremd. Wir arbeiten aber auf der Basis einer gemeinsamen Überzeugung, wie diese Musik zu klingen hat. Das klappt sehr gut, und wir nähern uns einander an.
Es gab keine Hürden zu überwinden?
Nein. Haydn und Mendelssohn müssen sehr individuell gedeutet werden und dürfen nicht mainstreammäßig gespielt werden. Da sind wir uns völlig einig. Besonders auch bei Haydn: Die Sinfonie "Die Uhr" hatte weder das Orchester noch ich bisher gemacht. Da die CD-Reihe bei Hänssler weitergeführt werden soll, war es eine gute Gelegenheit, diese Sinfonie gemeinsam einzuspielen. Und Mendelssohn liegt mir auch ganz besonders, da gab es keine Verständigungsprobleme.
Info: Heidelberger Stadthalle, 18. Oktober, 19 Uhr.