Fahrrad ist wichtigstes Verkehrsmittel in Heidelberg
Das Wegenetz soll noch verbessert werden. Die Anzahl der Rad-Nutzer steigt tendenziell weiter an.

Von Denis Schnur
Heidelberg. Wenn die Heidelberger in ihrer Stadt unterwegs sind, ist das Fahrrad unangefochten das Verkehrsmittel Nummer eins. Seit 1997 wurden die Bürger im Rahmen der Heidelberg-Studie 15-mal dazu befragt und bis auf 2003 gaben jedes Mal mindestens 30 Prozent der Befragten an, dass sie die meisten innerstädtischen Wege auf zwei Rädern zurücklegen.
Anfang der 2020er kletterte der Wert sogar über die 40-Prozent-Marke. Diese subjektive Selbsteinschätzung der Heidelberger deckt sich auch mit den Daten des städtischen Mobilitätsamtes: Demnach schwingen sich immer mehr Menschen auf den Sattel, statt sich ins Auto oder in Bus und Bahn zu setzen: "Das Fahrrad ist weiterhin eines der wichtigsten Verkehrsmittel für Heidelbergerinnen und Heidelberger mit steigender Tendenz", so ein Sprecher der Stadtverwaltung.
Diese wichtige Rolle, die der Radverkehr schon jetzt innehat, will die Stadt in Zukunft weiter ausbauen – schließlich gibt es außer dem Fußverkehr kein Fortbewegungsmittel, das auch nur annähernd so nachhaltig ist. Nächste Woche stellt die Verwaltung im Mobilitätsausschuss (Mittwoch, 17 Uhr, Rathaus) die "Radstrategie 2030" vor. Darin wird festgelegt, wie die wichtigsten Radverkehrsachsen ausgebaut werden sollen.
Denn wenn die entsprechende Infrastruktur vorhanden ist, steigt die Zahl der Radfahrer – das belegen zahlreiche wissenschaftliche Studien. Und das bestätigt auch ein Blick auf die Daten der Zählanlage in der Gaisbergstraße, die das Mobilitätsamt für die RNZ ausgewertet hat: Seit der Umwandlung der Straße in der Weststadt zur Fahrradstraße im Jahr 2020 ist die Zahl der Radfahrer dort deutlich gestiegen – und tut das auch noch immer.
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So waren dort 2022 durchschnittlich 33.862 Radler pro Woche unterwegs. Am Spitzentag, dem 27. Oktober, waren es laut Amt 8144. Im Jahr 2023 fuhren dort dann im Durchschnitt schon 36.074 Fahrradfahrer pro Woche – mit einem Spitzenwert von 9131 am 20. Juli.
Um das Rad weiter zu stärken, sollen in den nächsten Jahren laut "Radstrategie" nicht nur innerhalb der Stadt die wichtigsten Verbindungen zu komfortablen und sicheren Radwegen ausgebaut werden. Auch die Nachbarstädte sollen über Schnellwege angebunden werden.



