Edingen-Neckarhausen: Benefiz-Kinoabend für Menschen auf der Flucht
Benefiz-Open-Air-Kino der Lokalen Agenda mit Komödie "Die Kirche bleibt im Dorf " - Fahrräder für Flüchtlinge benötigt

Im idyllischen Schlosshof wird gepicknickt, geredet und später auf die Leinwand geschaut. Das Organisations-Team war mit dem großen Zulauf zufrieden. Foto: Pilz
Edingen-Neckarhausen. (nip) Das Benefiz-Open-Air-Kino der Lokalen Agenda, Arbeitskreis Freizeit, Kultur, Soziales, bietet viele Optionen: Man kann sogar seinen Geburtstag dort nachfeiern, wie jene 79-jährige Besucherin, die von ihren Kindern den gemeinsamen Abend geschenkt bekommen hatte. Picknick, Live-Musik und Filmvorführung inklusive.
"Eigentlich fehlt nur noch jemand, der mit einem Bauchladen voller Eis durch die Reihen geht", sagte Hans-Jörg Ebert. Der Ehrenpräsident des KV Kummetstolle saß mit Ehefrau Jutta, Verwandten und (Fastnachts-)Freunden an einem Tisch auf Gartenstühlen bei Leckereien, Wein und Ouzo. Sehr stilvoll das Ganze, wenngleich durchaus aufwendig: "Er hat die ganzen Sachen mit dem Auto hergebracht", sagte Jutta Rebischke-Ebert. Sah eher nach Umzugswagen aus.
Man hatte Spaß an diesem Abend im wunderbaren Ambiente des Schlosshofs mit dem seit diesem Jahr beleuchteten Schloss vor Augen. "Ein Kleinod", sagten viele Gäste und bewunderten die noch recht neuen Kübelpflanzen mit Oliven, Granatäpfeln und Zitronen.
Das Organisationsteam aus Anne-Marie Meinck, Christina Reiß, Ulrike Wacker, Michael Rado, Hermann Ungerer und von Verwaltungsseite her Dominik Eberle sowie Andreas Daase, Schlagzeuger auch bei den "Lucky Mushrooms", die ohne Pause aus der Rockgeschichte schöpften, war hochzufrieden: "So viele Leute hatten wir zuletzt hier, als wir die ’Schti’s’ gezeigt haben", sagte Christina Reiß.
Diesmal hatten sich die Veranstalter für die Komödie "Die Kirche bleibt im Dorf" entschieden; passend zum Jubiläumsjahr der Gemeinde, in der Edingen-Neckarhausen den 40. Jahrestag seit der Fusion begeht. Auch hier waren sich beide Ortsteile anfangs nicht grün, zogen aber letztlich doch an einem Strang zugunsten eines gemeinsamen Ziels. Ein Riesendankeschön richtete das Agenda-Team ans Rathaus: Dominik Eberle, Nachfolger der langjährigen Bauamtsmitarbeiterin Ulrike Wacker, die von der hauptamtlichen Rolle endgültig ins Ehrenamt gewechselt ist, hatte sich um die Logistik gekümmert, Melanie Striehl ein Sitzkissen mit Jubiläumslogo für das Geburtstagskind gestiftet und Klaus Kapp das Plakat gestaltet. Außerdem hatte das Rathaus fünf Flaschen Sekt gesandt, vier davon als Geschenk für die Bandmitglieder von "Lucky Mushrooms" und eine für die Orga-Mannschaft.
Ein Kinofest für Viele: Mit Klaus Merkle, Michael Bangert und Ulf Wacker waren die drei bereits bekannten Bürgermeisterkandidaten keinesfalls zum ersten Mal dabei. Aus dem Rathaus ließen sich Christiane Schell und wenig weiter Kämmerer Manfred Kettner beim mitgebrachten Picknick nieder.
Der PatEN-Stammtisch für Neubürger tafelte am Steinernen Tisch unter der riesigen Platane. Kurz vor Filmstart berichtete Monika Schirrich vom neu gegründeten lokalen Bündnis für Flüchtlinge, wie der Erlös der Benefizveranstaltung sinnvoll verwendet werden soll. Eine Spende von Schulbüchern kam der Arbeit bereits zugute, aktuell werden Fahrräder benötigt.
Neben den bereits in Edingen-Neckarhausen lebenden Flüchtlingen will das Landratsamt im September weitere 60 Personen im Gewerbegebiet von Edingen unterbringen. Dort wird zurzeit ein ehemaliges Dentallabor entsprechend umgebaut.
Beim Benefiz-Open-Air der Lokalen Agenda kamen 1200 Euro zugunsten des neuen Bündnis für Flüchtlingshilfe zusammen.



