Zwölf Single Trails für Mountainbiker
Nach mehrjähriger Planung wurde das "Bikeländ" beim 42. Eberbacher Frühlingsfest offiziell freigegeben. Die Hinweisschilder fehlen noch.

Von Alissa de Robillard
Eberbach. Nach ganzen drei Jahren der Planung können seit Samstag die neuen Mountainbike (MTB) Trails rund um Eberbach bezwungen und befahren werden. Ungefähr dreißig Radbegeisterte haben sich um die Bühne am Neuen Markt versammelt, um nach dem Startschuss in die Pedale zu treten.
"Wir weihen die Trails noch nicht offiziell ein, weil noch einige Schilder fehlen", eröffnete Bürgermeister Peter Reichert die Veranstaltung. "Aber heute ist die offizielle Inbetriebnahme der Wege des Bikeländ Eberbach." Aus einem Mountainbikekonzept sei ein Fahrradkonzept entstanden. Daraus wiederum ein Gesamtkonzept, das jetzt legal genutzt werden dürfe.
Die Idee für die Trails kam vom ehemaligen Triathleten Timo Bracht aus Waldbrunn. "Die Stadt sagte von Anfang an, wenn wir ein gutes Konzept hätten, sei sie bei dem Projekt dabei", erzählt Bracht. Für die Umsetzung hätte es aber viel mehr gebraucht, als nur die Stadt ins Boot zu holen. Die Trails sind in Zusammenarbeit mit dem Naturpark Neckartal-Odenwald, der Forstverwaltung, der Stadtverwaltung und der MBT-Community entstanden. Die Patenschaft für die Radstrecken hat der Kanu Club Eberbach übernommen, der sich um die Instandhaltung der insgesamt zwölf Single-Trails kümmert.

Speziell am Bikeländ ist: die Trails haben nicht einfach Nummern, sondern individuelle Namen wie "Alle Farben", "Zweiarmiger Bandit" oder "Bock ’n Soul". Dadurch soll gezeigt werden, dass die Trails nicht nur durchdacht sind, sondern auch auf die Natur, durch die sie führen, hinweisen.
"Bei dem Projekt ging es darum alle Interessengruppen zu involvieren", sagt Raffael Lutz vom Naturpark Neckartal-Odenwald, zuständig für das Projektmanagement Erholungsinfrastruktur und Mountainbike. Die Region solle ein Erholungsort bleiben und gleichzeitig eine Infrastruktur für MTB-Begeisterte haben.
Das Projekt wurde finanziell vom Land, der Europäischen Union und der Glücksspirale mit rund 17.000 Euro gefördert, wie Michaela Kahl, stellvertretende Geschäftsführerin des Naturparks Neckartal-Odenwald, berichtet. "Das Ergebnis kann sich sehen lassen", sagt sie zufrieden.
"Das war bis jetzt das umfangreichste Projekt, an dem ich mitgearbeitet habe", erzählt Tobias Soldner, Abteilungsleiter für Kultur, Tourismus und Stadtinformation. "Nicht, weil die Umsetzung drei Jahre gedauert hat, sondern weil es so vielfältig ist." Die Trails seien ein Highlight für die Region und sollen die Mountainbiker auch in die Stadt locken.
"Das bedeute aber auch für die Region, etwas daraus zu machen", warnt Bracht und verweist beispielsweise auf die Förderung der Gastronomie und der Hotellerie. "Man muss Chancen sehen und sich dann anstrengen."
Das Projekt konnte nun endlich, wenn auch mit einigen Rückschlägen, umgesetzt werden. Die MTB-Strecken sind befahrbar – die Räder der Mountainbikes heiß. Obwohl die Trails verschiedene Schwierigkeitsstufen haben, seien sie nicht für Anfänger geeignet, sagt Bracht. Interessierten würde er beispielsweise empfehlen, erst einmal mit dem VFR Waldkatzenbach zu trainieren.
Abschließend schenkte die MTB-Community Reichert und der Stadt Eberbach eine handgefertigte und mit "Bikeländ" beschnitzte Holzstele, um sich für die Zusammenarbeit zu bedanken.
Schon am Samstagmorgen trafen sich die MTB-Community und Mountainbiker aus der Region, um die Trails zu erkunden. "Wir waren rund dreißig Leute – davon etwa zehn aus Eberbach", erzählt ein Mitglied aus der Community. Das Bikeländ sei eine Erweiterung für die Region. "Wir sind gekommen und wollen bleiben."