Der Ausbau des Betriebshofs wird erheblich teurer
20 Millionen Euro Mehrkosten

Heidelberg. (RNZ) Der Heidelberger Straßenbahnbetriebshof soll am Altstandort in der Bergheimer Straße neu gebaut werden – das hatte der er Gemeinderat im Juli 2021 beschlossen. Das Bauvorhaben wird nun allerdings teuer als geplant, wie die Stadtverwaltung mitteilt. Die Kosten gingen um mindestens 30 Prozent in die Höhe, erklärt das Rathaus in einer Mitteilung. "Ursprünglich wurde von einer Investition von rund 65,3 Millionen Euro ausgegangen." Die Teuerung bedeutet nun also Mehrkosten in Höhe von gut 20 Millionen Euro.
Grund für die Kostensteigerung sind demnach neue technische Vorgaben, insbesondere zum Brandschutz. Sie hätten Neuplanungen erforderlich gemacht, weil die Parkflächen für elektrisch betriebene Fahrzeuge nun größer angelegt werden müssten. Dies wolle man lösen, indem man die Dachfläche des Gebäudes mit einbeziehe – sodass das Betriebshofgebäude zwei Ebenen statt nur eine nutze. Nun brauche man unter anderem Rampen, auf denen Busse die zweite Ebene erreichen, erklärt das Rathaus die immense Kostensteigerung.
Alle Busse sollen später auf dem Dach des Betriebshofs abgestellt werden. Die Rampen zu dessen Erschließung sind im Gebäudeinneren geplant. Die Ein- und Ausfahrt der Straßenbahnen soll nach wie vor über die Karl-Metz-Straße erfolgen.
Im neuen Betriebshof am alten Standort werden nicht alle Fahrzeuge der Rhein-Neckar Verkehr GmbH (RNV) unterkommen. Deshalb wurden weitere dezentrale Abstellanlagen in Rohrbach-Süd und an der Berufsschule in Wieblingen beschlossen. Bevor mit dem Umbau des Altstandorts im laufenden Betrieb begonnen werden kann, müssen gemäß Gemeinderatsbeschluss die beiden dezentralen Standorte realisiert und fertiggestellt werden.
Die Stadt Heidelberg und der Verkehrsbetrieb werden den Bezirksbeirat Bergheim am Mittwoch, 24. Mai, über die Planungen informieren. Im Juli sind sie Thema im Stadtentwicklungsausschuss sowie im Gemeinderat. Frühestens Ende 2023 soll die Konkretisierung der Planung folgen. Sowohl für die beiden dezentralen Standorte als auch für den Standort in Bergheim finden ab Ende 2023/Anfang 2024 Planfeststellungsverfahren statt. Eine Bürgerinformation ist für den Sommer geplant.



